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       Dresden: Mutmaßliche Rechtsextreme greifen Grünen-Politiker an
        
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       Ein Mann und eine Frau haben am Dienstagabend mehrere
       Kommunalpolitiker der Grünen angegriffen, als diese in Dresden
       Wahlplakate aufhängten. Journalisten der Deutschen Welle und der
       F.A.Z. beobachteten den Angriff. Zunächst riss ein schwarz gekleideter
       Mann Wahlplakate herunter, beleidigte die Grünen-Politikerin Yvonne
       Mosler und stieß sie zur Seite. Auch ihren volljährigen Sohn griff er
       an. Zuvor hatte eine Person aus der Gruppe Mosler und den
       Wahlkampfhelfern „Heil Hitler" zugerufen.
        
       Gemeinsam mit anderen Angreifern bedrängte der Mann die
       Kommunalpolitikerin und deren Helfer. Eine Frau spuckte Mosler ins
       Gesicht. Nachdem mehrere Beteiligte den Notruf gewählt hatten,
       erreichte nach etwa zehn Minuten die Polizei aus dem nahe gelegenen
       Revier Dresden-West den Ort des Geschehens. Acht Polizisten stellten
       sich zwischen die Wahlkampfhelfer und die beiden Tatverdächtigen,
       deren Personalien aufgenommen wurden.
        
       Gegen den 34 Jahre alten Mann ermittelt die Polizei nun wegen
       Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung sowie Sachbeschädigung. Gegen
       die 24 Jahre alte Frau läuft den Angaben zufolge ein Verfahren wegen
       der Körperverletzung. Beide Verdächtige blieben auf freiem Fuß, sagte
       ein Sprecher der Polizei.
        
       Auf Anfrage der F.A.Z. wollte die Polizei zum Hintergrund der
       Tatverdächtigen zunächst keine Angaben machen. Für eine genauere
       Einordnung sei es noch zu früh. Die Beamten bestätigten aber, dass sie
       auch wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger
       Organisationen ermittele, nachdem aus der Gruppe der Angreifer heraus
       der „Hitlergruß skandiert" wurde. Der Staatsschutz habe übernommen,
       ein politisches Motiv liege auf der Hand, sagte ein Sprecher der
       Polizei der F.A.Z. am Mittwoch. Aus Kreisen der Dresdner Grünen hieß
       es, die Angreifer seien polizeibekannt.
        
       ### „Geifernder Hass"
        
       Der Sprecher der Dresdner Grünen, Klemens Schneider, sagte: „Die Täter
       wollten in aller Öffentlichkeit das eigene Viertel zu einer No-go-Area
       für Grüne erklären. Ihr geifernder Hass und ihre Skrupellosigkeit vor
       laufender Kamera sind abstoßend und schockierend." Wenn Rechtsextreme
       keinen Widerspruch aus der Breite der Gesellschaft erführen, „werden
       sie nicht nur ihren Kiez weiter terrorisieren - sie verbauen uns die
       Zukunft unseres Landes."
        
       Am Freitagabend war in Dresden der SPD-Europapolitiker Matthias Ecke
       von mutmaßlich vier Angreifern so stark geschlagen worden, dass er
       operiert werden musste. Zudem wurde ein Wahlkampfteam der Grünen
       attackiert. Am Dienstagmittag war die SPD-Politikerin Franziska Giffey
       in Berlin attackiert worden.
        
        
        
        
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