(DIR) Home Berlin-Spandau: Frau ersticht Mann (HTM) Source ---------------------------------------------------------------------- Im Treppenhaus des Hauses, in dem die Tragödie geschah, steht ein kleines weiß gestrichenes Fenster offen. Dahinter soll eine Frau einen Mann umgebracht haben. Sie soll den 61-Jährigen in dem Haus im Spandauer Ortsteil Falkenhagener Feld am Montagnachmittag mit Messerstichen getötet haben. Die 40-jährige Dina M. soll ihn während eines Streits erstochen haben. Nachbarn hatten Schreie aus der Wohnung in der Zeppelinstraße gehört und wählten den Notruf. Dina M. öffnete den Einsatzkräften auch die Tür. Die Beamten konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Sie nahmen die Frau fest. Eine Mordkommission ermittelt, wie es zu der Tat kommen konnte und was deren Hintergründe sind. Darüber rätseln auch die Nachbarn, von denen sich viele nur zurückhaltend äußern. Eine Frau aus dem Nachbarhaus sagt: Sie habe beobachtet, wie die offenbar verletzte Dina M. in den Rettungswagen gebracht worden sei. „Das würde man ihr gar nicht zutrauen", sagt die Frau. Unter den Nachbarn sei ihr Dina M. gar nicht aufgefallen. Nun habe sie gesehen, dass die mutmaßliche Täterin ausgesprochen zierlich ausgesehen habe. Das Treppenhaus, in dem die Tragödie geschah.BLZ ## Nachbar: „Das ist nicht mehr mein Spandau von früher" Als sehr schlank beschreibt sie auch der Mann, der immer ihre Pakete angenommen hat und sie seine Post. Der gebürtige Spandauer wohnt über Dina M. und redet gern. Dina M. und er hätten Handynummern ausgetauscht, damit man sich besser wegen der Pakete koordinieren könne. Er glaubt, dass die mutmaßliche Täterin sich wehren musste. Alles andere würde sein „Frauenbild" zerstören. Er beschreibt Dina M. als schüchterne Person, sie habe beinahe so gewirkt, als habe sie „Angst vor Männern". Wenn die 40-Jährige ein Paket abgeholt habe, sei sie immer nur geduckt von der Seite zu seiner Tür gekommen. Er vermutet eine Sprachbarriere hinter ihrer Schüchternheit. Sie habe immer mit starkem Akzent gesprochen, sodass man sie beim Telefonieren kaum verstanden habe. Männerbesuch habe er bei ihr nie gesehen. Einmal seien ihm allerdings Kinderschuhe vor der Tür aufgefallen. Und dann waren da noch die Schmierereien vor einiger Zeit, die auf einen Ex-Freund hätten schließen lassen. Das habe er auch der Polizei gesagt. Der Nachbar von Dina M. wirkt fast, als habe er sich ein wenig in sie verguckt. Sie habe immer ein „tolles Lächeln" gehabt. Einen hilfsbedürftigen Eindruck habe Dina M. nicht gemacht. Er hätte sich nur für sie gewünscht, dass sie mehr mit den Leuten spricht, trotz Sprachbarriere, um besser in Kontakt mit anderen zu kommen. Nun sitzt die 40-Jährige in Untersuchungshaft. Ihr Nachbar wirkt gefasst, scheint aber die Welt insgesamt nicht mehr zu verstehen. „Das ist nicht mehr mein Spandau von früher", sagt er. Er liest jeden Tag den Polizeibericht. Da stand kürzlich drin, dass im Falkenhagener Feld ein Mann aus einem fahrenden Auto erschossen worden sei. Und an einem anderen Tag, dass ein Betonklotz aus einem Hochhaus im selben Spandauer Ortsteil geworfen wurde. Am Nachmittag kommt dann tatsächlich wieder der Paketbote an diese Haustür in der Zeppelinstraße. Er weiß noch nicht, dass da im ersten Stock die Frau nicht da ist, die ihm bislang oft die Pakete abgenommen hat. ______________________________________________________________________ Served by Flask-Gopher/2.2.1