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       „Nachtwölfe" auf Propaganda-Tour: Russische Rocker fahren von Potsdam
       nach Berlin
        
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       Etwa 30 Mitglieder der russisch-nationalistischen Rockergruppe
       „Nachtwölfe" haben am Mittwoch Potsdam besucht und sind anschließend
       nach Berlin gefahren. Dabei handelte es sich nach Polizeiangaben
       hauptsächlich um Mitglieder von deutschen Ablegern der Gruppe. Der
       Stopp am Bassinplatz war Teil ihrer jährlichen Tour zum Ende des
       Zweiten Weltkriegs in Europa und zur Befreiung vom Nationalsozialismus
       vor 79 Jahren. Am Mittwochmorgen hatten sie bereits einen Sowjetischen
       Ehrenfriedhof in Oranienburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen
       besucht. Die Nacht zum Mittwoch hatten die Rocker laut Polizei in
       Hennigsdorf verbracht.
        
       Am Dienstag besuchte die Gruppe die Gedenkstätte Seelower Höhen
       (Landkreis Märkisch-Oderland). Die Biker legten Blumen ab, machten
       Gruppenbilder und tranken Kaffee. Die Polizei begleitete mit mehreren
       Fahrzeugen den Tross.
        
       Am 8. Mai 1945 kapitulierte Deutschland und der Zweite Weltkrieg
       endete in Europa. In Russland wird der Gedenktag am 9. Mai gefeiert.
       Üblicherweise legen auch Vertreter der russischen Botschaft in Berlin
       am 9. Mai Kränze an Gedenkorten nieder.
        
       Bereits am Mittwoch hatten unter anderen Elena Kolbasnikova und das
       Umfeld der pro-russischen Partei „Aufbruch Frieden-Souveränität-
       Gerechtigkeit" vor dem sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten Blumen
       niedergelegt. Kolbasnikova, die als einer der Köpfe der pro-russischen
       Proteste in Deutschland gilt, arbeitet in diesem Zusammenhang auch mit
       rechtsextremen Politikern zusammen.
        
       Die „Nachtwölfe" besuchen seit Jahren verschiedene Gedenkorte
       anlässlich dieses Tages. Auch in diesem Jahr stehen noch andere Orte
       auf dem Programm. In den vergangenen Jahren waren sie über die
       Slowakei, Österreich, Tschechien, Sachsen und Brandenburg nach Berlin
       gefahren.
        
       Bei ihrem Besuch verhielten sich die Biker bislang unauffällig,
       erklärte ein Sprecher der Polizei. Die Gruppe werde permanent bei
       ihren Touren in Brandenburg von der Polizei begleitet. Die russisch-
       nationalistische, antiwestliche Rockergruppe „Nachtwölfe" gilt als
       Unterstützerin des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der
       prorussischen Separatisten in der Ostukraine. Als Emblem tragen sie
       einen zähnefletschenden Wolfskopf mit Feuerschweif auf den
       Lederkutten. _(Tsp, dpa)_
        
        
        
        
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