Friedrich I. Barbarossa

Bereits seinen Zeitgenossen im 12. Jahrhundert galt Kaiser Friedrich I.

Barbarossa als Erneuerer des Reiches und als Verkörperung der ritterlichen Ideale; und so nimmt es nicht wunder, dass im ausgehenden Mittelalter die Kyffhäusersage – die Sage von der Wiederkehr des Kaisers – von Kaiser Friedrich II. auf seinen Großvater Friedrich Barbarossa umgemünzt wurde. Die Abbildung zeigt den so genannten Cappenberger Barbarossa-Kopf, ein um 1160 entstandenes Kopfreliquiar aus vergoldeter Bronze.

Obwohl Lothar Heinrich den Stolzen zum Nachfolger im Reich designiert hatte, wählten die Fürsten unter Führung einer kirchlichen Partei Konrad III. (1138-1152) zum König. Unter Konrad verschärfte sich der staufisch-welfische Konflikt: Konrad erkannte die Übertragung des Herzogtums Sachsen an Heinrich den Stolzen durch Lothar nicht an, ächtete Heinrich und übertrug Sachsen Albrecht dem Bären und Bayern den Babenbergern. Die Belehnung Heinrichs des Löwen, des Sohnes von Heinrich dem Stolzen, mit dem Herzogtum Sachsen im Jahr 1142 konnte den Streit vorübergehend beruhigen, aber nicht beenden.

Nach Konrads Tod wählten die Fürsten 1152 dessen Neffen Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) zum König. Den immer wieder aufflackernden Konflikt mit den Welfen legte Friedrich bei, indem er Heinrich dem Löwen auch Bayern übertrug, allerdings ohne die Markgrafschaft Österreich, die im Privilegium minus zum selbständigen Herzogtum erhoben wurde und als Lehen bei den © 1993-2001 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

 

Deutsche Geschichte

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Babenbergern blieb. Nachdem sich das Verhältnis zu Heinrich wieder deutlich verschlechtert hatte, ließ Friedrich ihm in einem lehnsrechtlichen Verfahren 1180 die Herzogtümer Sachsen und Bayern aberkennen; Bayern, verkleinert um die Steiermark und Meranien, ging an die Wittelsbacher, Sachsen an die Askanier. Daneben baute Friedrich vor allem in Mitteldeutschland Königsgut und staufisches Hausgut konsequent aus und schuf sich damit und mit der Gründung neuer Städte ein stabiles Fundament für sein Königtum.

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