Kaiser Heinrich VI. (Regierungszeit 1190-1197) gelang es, die antistaufische Fürstenopposition im Reich deutlich zu schwächen, u. a.
durch die Gefangennahme des englischen Königs Richard I. Löwenherz, des Verbündeten der Fürstenopposition, und so seine Macht im Reich auszubauen; und er konnte seine Ansprüche auf das Königreich Sizilien zur Geltung bringen. Sein „ Erbreichsplan” zur dauerhaften Vereinigung des Reiches mit Sizilien unter staufischer Herrschaft scheiterte jedoch. Die Abbildung zeigt eine Miniatur aus der um 1320 entstandenen Manessischen Handschrift (Universitätsbibliothek Heidelberg).
Mit weniger Erfolg versuchte Friedrich, die Reichsmacht in Italien und seine Vorherrschaft gegenüber dem Papsttum wieder herzustellen: Zwar konnte in Mittelitalien eine effiziente Verwaltung errichtet werden, die oberitalienischen Städte ( siehe Lombardenbund) dagegen erkämpften sich in einer langwierigen Auseinandersetzung mit dem Kaiser im Frieden von Konstanz 1183 schließlich weitgehende Selbständigkeit, die kaiserliche Oberhoheit war nur noch formal. Der Versuch, nach ottonisch-salischem Vorbild die Herrschaft des Kaisertums über das Papsttum wieder herzustellen, scheiterte.
Unter Heinrich VI. (1190-1197), der über seine Gemahlin Konstanze das normannische Königreich Sizilien erbte, erreichte das staufische Reich seine größte Ausdehnung. Sein früher Tod stürzte das Reich in eine Krise: 1198 wurden infolge des noch immer virulenten staufisch-welfischen Konflikts in einer Doppelwahl Philipp von Schwaben, der Bruder Heinrichs VI., und Otto IV., der Sohn Heinrichs des Löwen, zu Königen gewählt. Der Kampf um die Krone, der zuungunsten des vom Papsttum unterstützten Welfen auszugehen schien, endete 1208 mit der Ermordung Philipps. Als © 1993-2001 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Deutsche Geschichte
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Otto dann jedoch versuchte, in den päpstlichen Einflussbereich Sizilien einzudringen, veranlasste der Papst die Wahl Friedrichs II. (1212-1250), des Sohnes von Heinrich VI., zum Gegenkönig.
Vatikanische Bibliothek, Rom/Bridgeman Art Library, London/New York