1925 wurde Paul von Hindenburg als Kandidat der Rechtsparteien zum Reichspräsidenten gewählt. Als überzeugter Monarchist lehnte er den republikanisch-demokratischen Staat ab, fühlte sich aber trotzdem zunächst an die Weimarer Verfassung gebunden; erst mit der Berufung Heinrich Brünings zum Reichskanzler 1930 leitete er den Übergang zum Präsidialsystem ein, und mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 besiegelte er vollends das Ende der Weimarer Republik.
Nach der Währungsreform im November 1923 und der Überwindung des Tiefpunktes der Wirtschaftskrise setzte eine Phase der inneren Stabilisierung ein. Wirtschaftlicher Aufschwung und Stabilisierung wurden wesentlich gefördert durch den Dawesplan von 1924, der die Modalitäten der deutschen Reparationszahlung neu regelte sowie ausländische Anleihen zur Verfügung stellte.
Von 1924 bis 1928 stellten die Parteien der bürgerlichen Mitte und Rechten unter den Reichskanzlern Wilhelm Marx und Hans Luther die Regierung; zum Reichspräsidenten wurde nach Eberts Tod 1925 Paul von Hindenburg, der Kandidat der Rechten, gewählt. In der Wahl Hindenburgs, des Repräsentanten des alten Kaiserreiches, manifestierten sich die Vorbehalte weiter Kreise der Bevölkerung gegenüber der jungen Demokratie. Insgesamt bewegte sich die Weimarer Republik in ihrer zweiten Phase politisch deutlich nach rechts.
Außenpolitisch überwand die Weimarer Republik in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre dank der Verständigungspolitik ihres Außenministers Gustav Stresemann die internationale Isolierung.
1924/25 verhandelte Stresemann mit Frankreich erfolgreich über die Räumung des Ruhrgebietes; © 1993-2001 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Deutsche Geschichte
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1925 schloss er den Locarnopakt, einen kollektiven Sicherheitspakt, der einen deutlichen Fortschritt in der deutsch-französischen Verständigung markierte; 1926 trat Deutschland auf der Basis des Locarnopaktes und zugleich als Bedingung für dessen Umsetzung dem Völkerbund bei, und 1928 schloss sich Deutschland dem Briand-Kellogg- Pakt an. 1930 trat der Youngplan zur endgültigen Regelung der Reparationenfrage in Kraft, an dessen Zustandekommen Stresemann ebenfalls beteiligt war.
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