Kaiserdom in Speyer

Der Bau des romanischen Doms in Speyer wurde 1030 begonnen und 1106 fertig gestellt. Die UNESCO erklärte das bedeutendste Bauwerk der Stadt zum Weltkulturerbe. In der Krypta sind mehrere Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches beigesetzt.

Mehr noch als seine Vorgänger hatte sich Heinrich IV. in seiner Auseinandersetzung mit den Fürsten auf die Ministerialen gestützt und erstmals auch auf die aufstrebenden Städte. Seit dem 11. Jahrhundert, verstärkt seit dem 12. Jahrhundert, nahm das Städtewesen in Deutschland seinen Aufstieg. Die heranwachsenden Städte entwickelten eigenständige Verwaltungs-und Rechtsformen und bildeten ein selbstbewusstes Bürgertum heraus; außerdem wurden sie zu Zentren von Handel und Gewerbe sowie zum Motor der wirtschaftlichen Weiterentwicklung; und mit ihrem Aufstieg ging der Aufschwung der Geldwirtschaft einher. Vereinzelt ab dem 11. Jahrhundert, verstärkt dann ab dem 13. Jahrhundert, erreichten einige Städte die Freiheit von ihrem geistlichen oder weltlichen Herrn und nahmen zum Teil großen Einfluss auf die Reichspolitik.

Auch auf dem Land vollzogen sich tief greifende Veränderungen: Bevölkerungswachstum führte zu größerer Nachfrage, die wiederum Verbesserungen bei Anbau-und Produktionsmethoden sowie Erweiterungen der Anbauflächen – sowohl z. B. durch Rodungen im Altsiedlungsland als auch im Zuge der Ostkolonisation – nach sich zog; parallel dazu kam es durch die Lockerung der Grundherrschaft zu einer Verbesserung der Stellung der Bauern.

Heinrich V. (1106-1125), dem letzten Salier, gelang es, die königliche Autorität im Reich wieder zu festigen; außerdem erreichte er im Wormser Konkordat von 1122 mit dem Papsttum eine Einigung im Investiturstreit. Das Wormser Konkordat gestand dem König in Deutschland die letzte Entscheidung bei der Einsetzung der Bischöfe und Äbte zu; in Italien und Burgund entzog es dem König beinahe jeden Einfluss auf die Besetzung der kirchlichen Ämter. In Deutschland stand die Reichskirche dem Königtum nun nicht mehr als uneingeschränktes Herrschaftsinstrument zur Verfügung; in der Folge wandten sich die Könige immer mehr den Ministerialen und allmählich auch den Städten als den neuen Stützen ihrer Herrschaft zu.

Nach dem Tod Heinrichs V. wählten weltliche und geistliche Fürsten 1125 erstmals in freier Wahl, © 1993-2001 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

 

Deutsche Geschichte

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d. h. ohne Rücksicht auf Geblütsrecht und Designation, Lothar von Supplinburg (1125-1137), den Herzog von Sachsen, zum König; 1127 erhob die staufische Opposition Konrad von Schwaben, den späteren Konrad III., zum Gegenkönig. In der folgenden Auseinandersetzung um die Krone wurde Lothar von den Welfen unterstützt, insbesondere von dem mächtigen bayerischen Herzog, seinem Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen, und konnte sich schließlich gegen Konrad durchsetzen.

Dieser Konflikt begründete den staufisch-welfischen Gegensatz, der zeitweise die Politik im Reich dominierte.

4 DIE ZEIT DER STAUFER (1138-1254)

Stiftskirche, Cappenberg/A.K.G.,

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