Parádis* Dieses Gedicht erhebt nicht den Anspruch, Lebenshilfe zu leisten. Es war im Land ohne Mücken Wo das Wetter immer schön ist Keiner braucht sich hier zu bücken Wo man Zeit mit Schmetterlingen mißt. Am Fluß lag man im Gras so grün Und Krabbeltiere gab es keine Man brauchte sich nicht abzumüh'n Und konnte wandern ohne Beine. Über den Köpfen kreisen Vögel Von denen keiner wagt, zu scheißen Zu Haus verstauben keine Möbel Moment, erst mal ins Lieblingsessen beißen. Es gibt hier keine blöden Sprüche Aber High-Tech in den Baum gehauen Fernseher und Einbauküche Häuser braucht man nicht zu bauen Es gibt auch Wind, aber nicht viel Und Regen nur nachts und leise Und tags sind Blümchen und der Stiel Trocken und es johlt die Meise. Der Tag ist um; wenn man es will Und man ist müd' - vielleicht; Wenn man es will, ist's laut und still Zugleich oder hart und weich. *Der Titel ist mit Absicht „Parádis“ und nicht „Paradies“, denn der Autor wollte es so. von mue (CC BY-NC-ND 4.0)