Eine relativ kurze Geschichte der Zeit In einem nächtlichen Gespräch mit guten Freunden zählte sich die Erkenntnis zu unseren Gästen, dass Zeit mehr als nur relativ ist: sie nimmt exponentiell ab (oder zu?). Das äußert sich nicht nur darin, dass alle Menschen das Gefühl haben, jedes Jahr verginge schneller als das jeweils vorige. (Nein, wir sind erst Anfang Zwanzig!!) Auch der oftmals vernommene Jammerruf Alter, früher sei alles besser gewesen, lässt sich darauf zurückführen. Z. B. das Fernsehen. Früher war der Samstagabend einfach viel länger als heute, weswegen mehr Zeit gegeben war, die Handlung zu entfalten. Heute wird kurz die Hauptperson als Manifestation eines gebräuchlichen Archetypen durch einige spezifische Merkmale und Verhaltensweisen "charakterisiert". Die restlichen Personen werden kurz in gut und böse unterteilt und irgendetwas, in dem sich das Böse ballt, explodiert. Vorbei. Das war früher nicht so. Früher starben die Menschen ja auch früher. Was daran liegt, dass früher früher einfach relativ früher war, also eigentlich später. Mozart zum Beispiel lebte und starb früher. Als er 35 war, wäre ein heutiger Mensch ca. 78 gewesen. Lassie ist da komplizierter, da sich Hundejahre anders verhalten als Jahre im bürgerlichen Sinne. Heute leben Menschen also nicht länger, sondern man zählt ihr Leben in anderen (kürzeren) Intervallen. Ursachen sind unbekannt, man kann jedoch annehmen, dass die in Paris aufgebarte Ursekunde schwand. Man hobelte vielleicht etwas ab. Oder an ihr nagt der Zahn der Zeit. Mir fehlt die Zeit, es war immer schön mit ihr. von TE (CC BY-NC-ND 4.0)