# taz.de -- Experten warnen vor Sparpolitik
       
       Berlin droht laut Experten bei der Modernisierung der Verwaltung seine
       bundesweit führende Rolle einzubüßen. Es werde zur großes Gewicht auf das
       Sparen gelegt, heißt es in einer von der Gewerkschaft ÖTV und der
       Hans-Böckler-Stiftung unterstützten Studie, die gestern vorgestellt wurde.
       Rolf Prigge von der Universität Bremen, der die Untersuchung über die
       deutschen Stadtstaaten geleitet hat, befürchtet, „dass das Teilziel Sparen
       alle übrigen Teilziele der Verwaltungsmodernisierung in den Hintergrund
       treten lässt“. Zum Vergleich führte er Duisburg an. Dort sei das Personal
       aufgestockt und damit die Beratung von Sozialhilfeempfängern verbessert
       worden, was Kosten eingespart habe. Für die Studie wurden die
       Modernisierungsbemühungen der Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg
       verglichen. Der Ökonom Martin Prange betonte, Berlin dürfe keinesfalls
       seine Haushaltskonsolidierung stoppen. Er wandte sich aber gegen einen noch
       stärkeren Personalabbau. Kritisiert wurde auch die für das Jahr 2001
       geplante Bezirksreform. Die Größe der neu zugeschnittenen Bezirke
       entspreche der von mittleren Großstädten, beklagte Prigge. Dadurch gebe es
       weniger Bürgernähe. dpa
       
       11 Jan 2000
       
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