# taz.de -- Ankündigung vom Finanzminister: Steuerliche Entlastung für Bürger > Bislang bleibt Arbeitnehmern bei einer hohen Inflation von Lohnerhöhungen > weniger Geld, weil der Staat mitkassiert. Finanzminister Schäuble will > das Problem angehen. (IMG) Bild: Raus aus der Inflation – rein in mehr Shoppinglaune. Die Steuerentlastungen sollen auch die Kaufkraft stärken. BERLIN dpa | Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will die Steuerzahler bereits zum 1. Januar 2016 bei der kalten Progression entlasten. Um das seit Jahren bekannte Problem zu bekämpfen, solle der Einkommensteuertarif korrigiert werden, kündigte Schäuble am Donnerstag überraschend bei der Bekanntgabe der neuen Steuerschätzung in Berlin an. Bislang bleibt Arbeitnehmern bei hoher Inflation von Lohnerhöhungen am Ende weniger in der Tasche, weil der Fiskus heimlich mitkassiert. Nun will Schäuble den Steuertarif ab 2016 in Höhe der Preissteigerung der beiden zurückliegenden Jahre nach rechts verschieben, damit greifen höhere Steuersätze erst bei höheren Einkommen. Die kleine Steuerreform würde Bund, Länder und Gemeinden insgesamt jährlich 1,5 Milliarden Euro an Einnahmen kosten. Wegen der derzeit geringen Inflation dürfte die Entlastung der Bürger aber nicht besonders groß ausfallen. Schäuble betonte, ihm gehe es um das Prinzip. Allerdings müssen die Länder bei dem Vorstoß mitspielen, der zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Schäuble abgesprochen ist. Er gehe davon aus, dass die Lösung „Länder und Kommunen nicht überfordern wird“, meinte Schäuble. Die geplante Entlastung wird nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die Kaufkraft der Bürger weiter stärken. „Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland muss bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ankommen. Jetzt konnte ich mich mit Finanzminister Schäuble darauf verständigen, die Kalte Progression schnell abzuschaffen“, sagte der SPD-Chef am Donnerstag in Berlin. Gewerkschaften und Sozialdemokraten hätten diesen Schritt seit geraumer Zeit gefordert. „Dass sich die Steuereinnahmen so erfreulich entwickeln, liegt nicht zuletzt am großen Einsatz der Arbeitnehmer.“ Die steuerliche Entlastung werde nun neben höheren Tarifabschlüssen dazu beitragen, dass sich die verfügbaren Einkommen weiter erhöhten. 7 May 2015 ## TAGS (DIR) Inflation (DIR) Arbeitnehmer (DIR) Wolfgang Schäuble (DIR) Steuern (DIR) Kalte Progression (DIR) Steuerschätzung (DIR) Steuern (DIR) Baden-Württemberg (DIR) Baden-Württemberg (DIR) Steuern (DIR) CDU-Parteitag ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Steuerschätzung nach oben korrigiert: Neue Milliarden für alte Wünsche Wegen der soliden Wirtschaftsentwicklung steigen die Steuereinnahmen an. Uneinigkeit besteht darüber, wofür das Geld verwendet wird. (DIR) Wissenschaftler zu Steuerschätzung: Deutschland geht es gut Am Mittwoch wird die neue Steuerschätzung bekanntgegeben. Wissenschaftler haben schon einmal gerechnet – und kommen auf ein sattes Plus. (DIR) Kommentar Länderfinanzausgleich: Kretschmann hat recht Baden-Württembergs Regierungschef hat einen klugen Vorschlag zu den Bund-Länder-Finanzen vorgelegt. Die Idee aber hat einen Feind: Horst Seehofer. (DIR) Länderfinanzausgleich in Deutschland: Sanfte Landung für den Soli Ministerpräsident Kretschmann will den ewigen Streit mit einem Kompromiss beilegen. Der Vorschlag ist auch eine Attacke auf CSU-Chef Seehofer. (DIR) Pläne der Union: Soli soll schrittweise gesenkt werden Der Solidaritätszuschlag soll nach dem Willen der Unionsspitze über einen längeren Zeitraum abgeschmolzen werden. SPD-Chef Gabriel zeigt sich enttäuscht. (DIR) Die Steuern und die CDU: Einkommen steigt, Kaufkraft sinkt Der Parteispitze ist ein ausgeglichener Haushalt wichtiger als Ärger um ungerechte Steuer-Folgen. Worum geht es beim Zoff um die „kalte Progression“?