# taz.de -- Nachfolger für Jürgen Klopp: Tuchel wird neuer Dortmund-Trainer
       
       > Der frühere Mainzer Coach Thomas Tuchel tritt wie erwartet die Nachfolge
       > des Dortmunder Erfolgstrainers Jürgen Klopp an. Er erhält einen Vertrag
       > bis 2018.
       
 (IMG) Bild: Thomas Tuchel (vorn) soll die Erinnerung an Jürgen Klopp (hinten) verschwimmen lassen
       
       DORTMUND dpa | Thomas Tuchel tritt bei Borussia Dortmund das schwere Erbe
       von Chefcoach Jürgen Klopp an. Auf der Suche nach einem neuen Trainer wurde
       der Revierclub schnell fündig. Nur vier Tage nach der Ankündigung des
       langjährigen Erfolgstrainers, seine Amtszeit beim BVB zum Saisonende
       vorzeitig zu beenden, entschied sich die Vereinsführung wie erwartet für
       den von vielen Clubs umworbenen 41 Jahre alten Tuchel. Der einstige Coach
       des FSV Mainz und der in dieser Saison im Mittelmaß versunkene
       Branchenriese einigten sich auf eine Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2018.
       
       Mit Rücksicht auf den noch amtierenden Klopp wird die Borussia den neuen
       Fußball-Lehrer erst nach der Saison offiziell vorstellen: „Der BVB bittet
       um Verständnis dafür, dass sich alle Beteiligten bis zu diesem Zeitpunkt
       nicht zur Sache äußern werden“, hieß es in einer nur fünfzeiligen Erklärung
       der Borussia am Sonntag.
       
       Tuchel steht nach gut einjähriger Pause vor einer Rückkehr auf die
       Bundesliga-Bühne. Er hatte seine Arbeit in Mainz am Ende der Saison 2013/14
       auf eigenen Wunsch vorzeitig beendet. Sein noch ein Jahr länger datierter
       Vertrag war jedoch nicht vorzeitig aufgelöst worden, was einen Wechsel zu
       einem anderen Verein nur gegen Zahlung einer Ablöse möglich gemacht hätte.
       Zuletzt hatte sich der Hamburger SV vergeblich um eine Verpflichtung des
       Diplom-Betriebswirts bemüht.
       
       Wie Klopp steht der „Nerd aus Mainz“ (Frankfurter Allgemeine
       Sonntagszeitung) für modernen Angriffs- und Tempofußball. Nicht nur deshalb
       wurden sie oft miteinander verglichen. Beide debütierten beim FSV Mainz als
       Trainer einer Profimannschaft, beide haben einen akademischen Hintergrund
       und beide verfügen über großes rhetorisches Geschick.
       
       ## Dortmund will zurück zur Spitze
       
       Für Tuchel ist das neue Engagement die bisher größte Herausforderung als
       Coach. Schließlich wird von ihm erwartet, dass er den zuletzt wankenden
       Revierclub zurück in die Bundesliga-Spitze führt. Der lange Schatten seines
       von den Fans verehrten Vorgängers dürfte die Aufgabe erschweren. Unter der
       siebenjährigen Regie von Klopp gewann der BVB zwei deutsche Meisterschaften
       (2011 und 2012), den DFB-Pokal (2012) und zog in das
       Champions-League-Finale (2013) ein.
       
       Wie populär Klopp in Dortmund noch immer ist, dokumentieren die Ereignisse
       beim 3:0 des BVB am Samstag gegen den SC Paderborn. In den letzten Minuten
       der Partie wurde der scheidende Coach in minutenlangen Sprechchören
       gefeiert. Große Gefühle ließ Klopp jedoch nicht an sich heran: „Das will
       doch niemand sehen, wenn ein 47 Jahre alter Mann jede Woche wild flennend
       im TV rumsteht“, kommentierte er seine kühle Reaktion und verwies auf sein
       letztes Heimspiel beim BVB im Mai gegen Bremen: „Es wird noch einmal
       richtig emotional. Aber bis dahin muss ich einen Schutzpanzer tragen und
       kann mich als Mensch nicht jedes Mal darauf einlassen.“
       
       19 Apr 2015
       
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