# taz.de -- Atomgegner in der Endlagerkommission: Keine Lust, Statisten zu sein
       
       > Mehrere Anti-Atom-Initiativen haben ihre Teilnahme an der
       > Endlagerkommission abgesagt. Sie seien nicht bereit, „Bürgerbeteiligung
       > vorzugaukeln“.
       
 (IMG) Bild: Wo kommt er hin, der Müll? Protest gegen Schacht Konrad als Endlager für radioaktive Abfälle nahe Salzgitter-Bleckenstedt, Niedersachsen
       
       HANNOVER dpa | Mehrere Atomkraftgegner haben ihre Teilnahme an der nächsten
       Sitzung der Atommüll-Kommission des Deutschen Bundestages kurzfristig
       abgesagt. Dies teilten Greenpeace, Ausgestrahlt und die Bürgerinitiative
       Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Mittwoch unter Verweis auf einen
       entsprechenden Absagebrief an die Kommissionsvorsitzenden, Ursula
       Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD), mit.
       
       „Wir konnten durch die Erfahrung des Umgangs mit unseren Argumenten vor,
       mit und nach der Verabschiedung des Standortauswahlgesetzes nicht das
       geringste Vertrauen in Ihre Kommission gewinnen“, heißt es in dem
       Schreiben.
       
       Mit der Einladung in die Kommission solle „der Anschein erweckt werden, wir
       könnten in zehn Minuten unsere Kritik und Vorschläge mit dem Vertrauen
       vortragen, dass sie in dieser Kommission mit breiter Mehrheit aufgenommen
       würden“.
       
       Die Unterzeichner seien nicht bereit, als „Statisten Bürgerbeteiligung für
       einen Prozess vorzugaukeln, dessen Ergebnis – trotz aller wohlmeinenden
       Anstrengungen von einzelnen in dieser Kommission – durch die falschen
       Rahmenbedingungen bereits vorgezeichnet ist“.
       
       Die Atomkraftgegner kritisierten zudem die nach wie vor ungeklärte
       Zwischenlagerung der noch ausstehenden 26 Castorbehälter mit Atommüll aus
       der Wiederaufarbeitung in Frankreich und England. Zudem monierten sie, dass
       auch Mitglieder der Energiekonzerne RWE und Eon in der Kommission
       stimmberechtigt seien. „Gleichzeitig torpedieren die Konzerne jedoch den
       Atomausstieg und eine neue Suche nach einem Atommülllager mit angekündigten
       und bereits eingereichten Klagen.“
       
       29 Oct 2014
       
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