# taz.de -- Online-Geldbörsen: Ebay und Paypal trennen sich
       
       > Der Bezahldienst Paypal soll 2015 als eigenständiges Unternehmen an die
       > Börse gehen. Die Abspaltung von Ebay soll strategische Vorteile bringen.
       
 (IMG) Bild: Der Bezahldienst „Paypal“ machte 2013 rund 41 Prozent des Gesamtumsatzes von Ebay aus und hat mehr als 152 Millionen aktive Nutzer
       
       NEW YORK afp | Ebay spaltet seinen hoch profitablen Bezahldienst Paypal ab
       und reagiert damit auf die wachsende Konkurrenz bei Online-Geldbörsen. Wie
       das Internet-Kaufhaus am Dienstag mitteilte, soll Paypal im kommenden Jahr
       als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Die Abspaltung
       werde in der zweiten Jahreshälfte 2015 abgeschlossen sein und den
       Aktionären „gezieltere Investmentmöglichkeiten“ bieten. Ebay-Aktionäre
       werden demnach anteilig Paypal-Aktien erhalten.
       
       Der ruppige Großinvestor Carl Icahn hatte bereits im Frühjahr eine
       Abspaltung des Bezahldienstes gefordert, damals stellte sich die
       Unternehmensführung aber noch quer. Seit Ende August mehrten sich die
       Gerüchte, dass Ebay diesen Schritt doch in Erwägung zieht. Nun teilte das
       Online-Kaufhaus mit, dass eine Aufspaltung einen „schärferen strategischen
       Fokus“ ermögliche und die beiden unabhängigen Unternehmen sich besser auf
       Wachstumsmöglichkeiten „in einem wandelnden Wettbewerbsumfeld“
       konzentrieren könnten.
       
       Den Angaben zufolge sollen Ebay-Chef John Donahoe und Finanzvorstand Bob
       Swan die Trennung abwickeln. In den neuen Unternehmen werden beide Manager
       dann im Verwaltungsrat sitzen. Das „neue“ Ebay soll den Angaben zufolge von
       Devin Wenig geleitet werden, der bereits für das Kerngeschäft im
       Onlinehandel verantwortlich zeichnet. An der Spitze von Paypal soll Dan
       Schulman stehen, der von der Kreditkartenfirma American Express kommt.
       
       Ebay hatte Paypal im Jahr 2002 für rund 1,5 Milliarden Dollar erworben. Der
       Bezahldienst machte im vergangenen Jahr 41 Prozent des Gesamtumsatzes aus
       und hat mehr als 152 Millionen aktive Nutzer. „Mehr als ein Jahrzehnt lang
       haben Ebay und Paypal als ein Unternehmen voneinander profitiert“, erklärte
       Donahoe. Eine strategische Überprüfung durch den Verwaltungsrat habe aber
       ergeben, dass ein Zusammenbleiben über 2015 hinaus weniger vorteilhaft sei.
       
       Paypal erhält zunehmend Konkurrenz durch andere Bezahldienste im Internet
       wie Square. Auch der Technologieriese Apple steigt in diesen Sektor ein und
       rüstet die neue Generation seines iPhones sowie die Computeruhr Watch als
       elektronische Geldbörse aus.
       
       30 Sep 2014
       
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