# taz.de -- Füchtlingsprotest am Brandenburger Tor: Hungerstreikende geräumt
       
       > Sie durften nur einen Tag lang protestieren: Am Freitagnachmittag
       > beendete die Polizei teilweise rabiat den Hungerstreik von 40 Menschen in
       > Berlin.
       
 (IMG) Bild: Kurz vor der Räumung: die Hungerstreikenden vor dem Brandenburger Tor.
       
       BERLIN taz | Der Hungerstreik von rund 40 Flüchtlingen am Brandenburger Tor
       ist nach nur einem Tag von der Polizei beendet worden. Am Freitagnachmittag
       räumten insgesamt rund 190 Beamte den Protest. Begründung: Der Pariser
       Platz sei durch den Jour de Fête am Samstag belegt. Das Fest wird von
       deutsch-französischem Jugendwerk und der französischen Botschaft
       veranstaltet.
       
       Zuvor hatten es die 40 Geflüchteten abgelehnt, ihren Hungerstreik in den
       Tiergarten auf der anderen Seite des Brandenburger Tores zu verlegen.
       „Menschen sterben in den Flüchtlingsheimen“, sagte ein Sprecher der Gruppe,
       „aber dieses Fest hier scheint wichtiger zu sein.“ Die Hungerstreikenden
       wurden von der Polizei teils brutal abgeführt. Ob dieser Protest
       fortgesetzt werden soll, war am frühen Freitagabend offen.
       
       Der Hungerstreik hatte am Donnerstagnachmittag begonnen. Die AktivistInnen
       forderten ein Ende der Residenz- und Lagerpflicht, ein Bleiberecht und das
       Recht auf Arbeit und Bildung. Sie hatten angekündigt, ab dem Wochenende
       auch nichts mehr zu trinken. Einige der Flüchtlinge machten bereits am
       Freitag einen äußerst geschwächten Eindruck. Zwei Personen seien ins
       Krankenhaus eingeliefert worden, hieß es aus dem Umfeld der Flüchtlinge.
       
       Hakan Tas (Linke), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, beklagte, dass
       er der Polizei kurz vor deren Einsatz ein weiteres Angebot zur Vermittlung
       gemacht hatte. Dieses sei jedoch abgelehnt worden.
       
       „Die Menschen haben Gesetze gebrochen, deshalb werden sie verhaftet und
       erkennungsdienstlich behandelt“, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich
       während des Einsatzes. Bei der Gruppe handelt es sich nach eigenen Angaben
       um jene AktivistInnen, die vor zwei Wochen das Bundesamt für Migration und
       Flüchtlinge in Nürnberg und in der vergangenen Woche den Berliner
       Fernsehturm besetzt hatten. (Mitarbeit: Jasin Sahraoui)
       
       18 Jul 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hilke Rusch
       
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