# taz.de -- Ticker Deutschland - Argentinien: „Der deutsche Erlöser“
       
       > Als alle schon mit dem Elfmeterschießen rechneten, macht Mario Götze das
       > entscheidende 1:0. Deutschland ist Weltmeister.
       
       Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister. Löw lacht wieder.
       taz-Experte Jan Feddersen gibt die Blattlinie vor: „Özil war der beste
       Spieler auf dem Platz.“ Und vor dem taz-Haus macht die Polizei einen
       Autokorso.
       
       122. Minute: Messi haut ihn rüber. Das muss es gewesen sein.
       
       121. Minute: Zwei Minuten Nachspielzeit. Freistoß für Argentinien. Messi
       steht bereit.
       
       120. Minute: Mertesacker darf auch nochmal (für Özil).
       
       119. Minute: Tom Bartels fragt sich: „Ist Mario Götze der deutsche
       Erlöser?“
       
       118. Minute: Der Sieg ist zum Greifen nah. Argentinen rennt an.
       
       113. Minute: Toooooooooooooooor! 1:0 für Deutschland. Schürrle flankt von
       links, Götze nimmt mit der Brust an und verwandelt. 
       
       111. Minute: Kevin Großkreuz macht sich bereit. taz-Experte Jan Feddersen
       wacht auf: „Ach ist das schrill“.
       
       110. Minute: Das Spiel wird zur Kopfsache: Demichelis und Müller rasseln
       aneinander.
       
       108. Minute: Schweinsteiger liegt schon wieder, mit blutigem Cut unter dem
       Auge. Aber auch die restlichen Spieler machen den Eindruck, dass sie nicht
       mehr können.
       
       106. Minute: Die letzten 15 Minuten dieser WM laufen.
       
       105. Minute: Die dritte Halbzeit ist um. Schwerverletzte sind ausgeblieben.
       
       101. Minute: Mascherano fällt Schweinsteiger. Jetzt hat er Gras im Gesicht
       und guckt gequält.
       
       97. Minute: Palacio mit der Riesenchance, doch sein Heber über den
       Drei-Meter-Mann Neuer landet neben dem Pfosten.
       
       96. Minute: taz-Experte Christian Specht fordert: „Feierabend.“
       
       93. Minute: Mittelalterfest in Rio? Beide Teams mit offenem Visier.
       
       91. Minute: Schon wieder? Schürrle kommt sofort zum Abschluss, schießt aber
       Romero an. Im Gegenzug wird Argentiniens Konter unterbunden.
       
       Pause: Tom Bartels denkt an die deutschen Zuschauer in Afghanistan.
       Anscheinend wird dort die deutsche Fußballseele verteidigt.
       
       taz-Experte Bernd Pickert: „Verlängerung! Deutschland mit guten Chancen auf
       Sieg im Spiel um den zweiten Platz.“
       
       93. Minute: Abpfiff. Das Spiel geht in die Verlängerung.
       
       92. Minute: Ob Höwedes links oder Hummels rechts: Die deutschen
       Defensivspieler gewinnen die wichtigen Zweikämpfe.
       
       91. Minute: Götze versucht aufs Tor zu schießen. Samtpfotig.
       
       90. Minute: Nachspielzeit drei Minuten.
       
       86. Minute: Perez verlässt den Platz. Neu im Spiel: Fernando Gago. Auch
       Deutschland wechselt: Mario Götze kommt für Miroslav Klose auf den Platz.
       
       85. Minute: Deutschland ist die letzten zehn Minuten wieder stärker.
       Vielleicht macht sich jetzt bemerkbar, dass das Team von Jogi Löw einen Tag
       länger zur Regeneration hatte – und im Halbfinale nicht in die Verlängerung
       musste.
       
       83. Minute: 25.000 Sicherheitskräfte sind in Rio am Start. Einen Flitzer
       können sie trotzdem nicht verhindern. Vier Ordner tragen ihn vom Platz.
       
       82. Minute: Özil flankt von rechts in die Mitte. Kroos zeiht ab, verfehlt
       das Tor aber knapp.
       
       80. Minute: Müller fällt im Strafraum. Kein Pfiff, keine Beschwerde.
       
       77. Minute: Nur ein Spieler, der ebenfalls sechs Spiele auf dem Platz
       stand, lief weniger als Messi. Doch es scheint als hätte sich der
       Weltfußballer alle seine Kräfte fürs Finale aufgespart.
       
       67. Minute: Die argentinischen Fans sind da und singen ihre WM-Hymne:
       Maradona ist größer als Pele. Recht haben sie.
       
       65. Minute: Gelbe Karte für Aguero. Wenigstens nach Karten steht es 2:2.
       
       59. Minute: Jetzt plätschert das Spiel ein bisschen vor sich hin. Bereiten
       sich beide Mannschaften bereits aufs Elfmeterschießen vor?
       
       57. Minute: Neuer boxt den Ball an der Strafraumgrenze ins Aus. Dabei
       springt er Higuain mit dem Gesäß ins Gesicht. Typische Wrestlingszene. Der
       Argentinier wird behandelt.
       
       50. Minute: Die Führung für Argentinien wäre inzwischen verdient, sind sich
       die taz-Experten einig. Bei der ARD sieht man es wohl ähnlich. Schon zum
       zweiten Mal blendet man das Spiel weg und dafür die Christusstatue im
       Sonnenuntergang ein. Romantik wie beim Traumschiff.
       
       46. Minute: Es geht weiter. Argentinien macht gleich wieder Druck.
       
       Halbzeit in Rio. taz-Experte Bernd Pickert kommentiert: „Die Argentinier
       agieren so offensiv, wie man sie in dieser WM noch in keinem Spiel gesehen
       hat - und die Deutschen sind unter Druck wie seit dem Spiel gegen Ghana
       nicht mehr. Allerdings haben beide Seiten so klare Chancen, dass das Spiel
       trotz 0:0 keinesfalls langweilig ist.“
       
       taz-Experte Deniz Yücel: „Halbzeit. Deutsche Experten überrascht: 'Diese
       Argentinier spielen ja Fußball.' Deutsche Fans überrascht: 'Menno!'“
       
       42. Minute: Müller kommt über rechts, passt auf Özil im Zentrum, der legt
       ab auf Kroos. Dessen Schuss von der Strafraumgrenze landet in den Armen von
       Romero.
       
       40. Minute: Messi in Höchstform: Lässt die gesamte deutsche Abwehr hinter
       sich und scheitert erst im letzten Moment an Neuer. Der wird nun behandelt,
       spielt aber weiter.
       
       38. Minute: Das Löw-Team zu diesem Zeitpunkt fünf Tore schlechter als beim
       vergangenen Spiel. Frauenfußball-Ergebnis war gestern.
       
       37. Minute: Auch das deutsche Team will mitspielen. Müller setzt sich über
       links durch, bedient Schürrle. Der scheitert an Romero.
       
       35. Minute: Weiter geht es in Blau. Schöner Konter, nur der letzte Pass von
       Messi findet seinen Abnehmer nicht.
       
       31. Minute: Neuling Kramer muss schon wieder vom Platz, ein Bodycheck ist
       ihm zu Kopf gestiegen. Schürrle kommt für ihn ins Spiel.
       
       30. Minute: Tor für Argentinien: Higuain jubelt, wir auch. Aber: Abseits.
       
       29. Minute: Gelb für Schweinsteiger: taktisches Foul.
       
       20. Minute: Kroos köpft zurück, in die Füße von Higuain. Der schließt
       überhastet ab – und verzieht.
       
       12. Minute: Wir tickern fleißig – für uns selbst. Technikprobleme
       verhindern gerade das Aktualisieren der Seite.
       
       10. Minute: Beide Teams mit großem Respekt voreinander. Argentinien steht
       tief, hat aber schon die Gefährlichkeit bei Kontern angedeutet. Auch weil
       Messi samt Ball schneller als Hummels ist.
       
       4. Minute: Higuain mit der ersten gefährlichen Annäherung an das deutsche
       Tor. Sein Schuss aus spitzem Winkel geht knapp am Pfosten vorbei.
       
       2. Minute: taz-Experte Christian Specht puschelt mit dem Pompon. Wir sind
       doch nicht beim Football hier.
       
       1. Minute: Deutschland stößt an. Prost!
       
       20:58: Auf der Ehrentribüne das Who is Who der Demokratie: Blatter, Putin,
       Orban. Beste Gesellschaft für Gauck und Merkel also.
       
       20:55: Die deutsche Nationalhymne läuft. Im taz-WM-Büro streitet man sich
       über die Lautstärke des Fernsehers.
       
       20:53: Wir sind erleichtert. Der Ball ist da – und muss gleich einen Kuss
       vom Schiedsrichter über sich ergehen lassen.
       
       20:50: ARD-Kommentator Tom Bartels drückt die Daumen. Ein Hoch auf die
       objektive Berichterstattung. Ach ja: Wir sind hier für Argentinien. Manche
       zumindest.
       
       20:40: Die deutsche Nationalelf geht mit einer Änderung in der
       Startformation ins Spiel. Der Gladbacher Christoph Kramer ersetzt den
       verletzten Sami Khedira: 1 Neuer - 16 Lahm, 20 Boateng, 5 Hummels, 4
       Höwedes - 7 Schweinsteiger, 23 Kramer - 13 Müller, 18 Kroos, 8 Özil - 11
       Klose.
       
       Argentinien: 1 S. Romero – 4 P. Zabaleta – 15 M. Demichelis – 2 E. Garay –
       16 M. Rojo – 6 L. Biglia – 14 J. Mascherano – 8 E. Pérez – 10 L. Messi – 9
       G. Higuaín – 22 E. Lavezzi
       
       Der Finaltag: 
       
       Auch die Politiker können es nicht lassen, sich ans deutsche Team und
       dessen Popularität heranzuwanzen. Während Angela Merkel schon ihren
       [1][nächsten Kabinenbesuch vorbereitet], grüßt wieder der tägliche
       Steinmeier. Arbeitet im Auswärtigen Amt eigentlich noch irgendwer richtig?
       Und wie kann Steinmeier gleichzeitig in [2][diesem Video] und in Wien sein?
       Schickt er einen Doppelgänger zu den Iran-Gesprächen?
       
       Promis zuhauf drücken dem deutschen Team heute öffentlich die Daumen, doch
       kaum jemand macht das so schamlos wie die Hobby-Domina Veronica Ferres.
       „Argentinien zureiten und zähmen“, hat sie über das [3][getwitterte Bild
       geschrieben]. Wenn das mal nicht eine Staatskrise auslöst.
       
       Im taz-WM-Büro geht die Angst um, ob das Spiel heute tatsächlich
       stattfinden kann. Nein, an unseren Biervorräten liegt es nicht, die sind
       wieder aufgefüllt, aber Regierungssprecher Steffen Seibert scheint den
       Spielball entführt zu haben. Jedenfalls hat er ein Bild des Balles aus dem
       deutschen Generalkonsulat in Rio [4][getwittert]. Das Kuriose daran: Dieser
       trägt eine Unterschrift von David Beckham. So sieht sie also aus, die erste
       englische Finalteilnahme seit 1966.
       
       Mit gewaschenen Socken zum WM-Sieg. [5][David Hasselhoff biedert sich dem
       einzigen Land der Welt an], von dem er glaubt, dass er dort Fans hat.
       
       Die Fifa bietet bereits ein [6][Video] mit einem Rückblick auf die WM:
       glattgeleckte, hochaufgelöste Propaganda mit fröhlichen, kickenden
       Favela-Kids. Dass die Brasilianer indes nur höflich mitfeierten,
       [7][bilanziert taz-Autor Andreas Behn], während Carla Toledo Dauden,
       Sprachrohr der brasilianischen Protestbewegung, sagt: [8][„Die Fifa hat mir
       die Freude genommen“].
       
       In Rio de Janeiro steigt ab 21 Uhr MEZ das Finale der
       Fußball-Weltmeisterschaft. Mit von der Partie: Deutschland, Argentinien und
       ein, Achtung, Achtung, italienischer Schiedsrichter. Es geht für das
       DFB-Team um den vierten Weltmeistertitel, Argentinien kann den dritten
       Stern holen und damit mit Deutschland aufschließen.
       
       13 Jul 2014
       
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