# taz.de -- Ghana ohne Boateng und Muntari: „Fuck off“
       
       > Ghanas Trainer schmeißt Kevin Prince Boateng und Sulley Muntari aus dem
       > Kader. Die Vorwürfe: Beleidigungen und körperliche Angriffe.
       
 (IMG) Bild: Sulley Muntari und Kevin-Prince Boateng beim Training.
       
       Vor dem entscheidenden Gruppenspiel der ghanaischen Nationalmannschaft
       gegen Portugal hat Trainer James Appiah die beiden Stars der Mannschaft,
       Kevin Prince Boateng und Sulley Muntari, mit sofortiger Wirkung und auf
       unbestimmte Zeit suspendiert.
       
       Der Schalker Boateng soll sich mit Trainer Appiah heftige Streitereien über
       Aufstellungen und Taktik geliefert haben. In einer Stellungnahme berichtet
       der Verband von „vulgären verbalen Beleidigungen“.
       
       Das Fass zum Überlaufen brachte ein scherzhafter Schlagabtausch zwischen
       Boateng und Muntari bei einer Trainingseinheit des Teams. Trainer Appiah
       beorderte daraufhin beide in die Kabine. Auf die Nachfrage Boatengs, was
       das Problem sei, schickte Appiah ihn mit einem „Fuck off“ von dannen.
       
       In einem Interview mit [1][//:Sport Bild] sagte Boateng, er habe sich
       nichts zuschulden kommen lassen. „Ich reise nun ab und wünsche meinen
       Kollegen alles erdenklich Gute für die WM und das Spiel gegen Portugal.“
       
       Sein Teamkollege Muntari, der bei Milan unter Vertrag steht, soll
       ghanasportsonline zufolge ein Mitglied des Teammanagements geschlagen und
       mit einer zerbrochenen Glasflasche durchs Hotel gejagt haben. Muntari wäre
       für das letzte Gruppenspiele der Westafrikaner gegen Portugal in Brasília
       am Donnerstag (18 Uhr MESZ) aber sowieso gelbgesperrt gewesen und hätte
       erst wieder in einem möglichen Achtelfinale ins Geschehen eingreifen
       können.
       
       ## Es geht ums Geld
       
       Hintergrund für die Auseinandersetzungen im ghanaischen Mannschaftsquartier
       sind womöglich die von den Spielern geforderten Antrittsprämien. Der
       ghanaische Fußballverband GFA hatte versprochen, bis Anfang der Woche
       75.000 Dollar pro Spieler auszuzahlen.
       
       Da dem Präsidenten der GFA, Kwesi Nyantakyi, kürzlich vom englischen
       [2][Telegraph] die Verwicklung in Manipulationsgeschäfte nachgewiesen
       worden war, wollten die Spieler ihr Geld nun in bar. Sie befürchteten, es
       sonst gar nicht mehr zu bekommen.
       
       Wie ein Specher der GFA erklärte, kann der Verband das Geld aber erst
       zahlen, wenn die Fifa ihrerseits die Preisgelder überwiesen habe. Sie soll
       nach Informationen des [3][Guardian] acht Millionen Dollar an den Verband
       ausschütten, dies aber erst nach dem Ausscheiden der Mannschaft oder dem
       Ende des Turniers. Vorerst ist die ghanaische Regierung eingesprungen und
       hat drei Millionen Dollar zur Verfügung gestellt.
       
       Mittlerweile soll das Geld über Luft- und Landweg unterwegs zum ghanaischen
       Quartier sein. Auf der Website der brasilianischen Zeitung [4][Globo] sind
       Fotos eines von der ghanaischen Regierung gecharterten Flugzeugs und der
       Eskorte des Geldtransportes zu sehen.
       
       26 Jun 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://onlinetaz.hal.taz.de/http
 (DIR) [2] http://www.telegraph.co.uk/sport/football/world-cup/10919709/Football-match-fixing-on-the-trail-of-the-Ghana-FA-President-Kwesi-Nyantakyi.html
 (DIR) [3] http://www.theguardian.com/football/2014/jun/25/ghana-boycott-portugal-world-cup-2014
 (DIR) [4] http://globoesporte.globo.com/futebol/copa-do-mundo/gana/noticia/2014/06/comitiva-com-dinheiro-de-premio-para-selecao-de-gana-chega-brasilia.html
       
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