# taz.de -- Proteste in Venezuela: Acht Verletzte am Ostersonntag
       
       > Wieder haben Oppositionelle in Caracas demonstriert, dabei kam es zu
       > Zusammenstößen mit der Polizei. Sie fordern die „Wiederauferstehung der
       > Demokratie“.
       
 (IMG) Bild: Seit Februar demonstrieren Oppositionelle in Caracas.
       
       CARACAS taz | In Venezuela hat es am Ostersonntag bei Protesten von
       Anhängern der Opposition erneut heftige Zusammenstöße mit den
       Sicherheitskräften gegeben. Vermummte Demonstranten warfen in der
       Hauptstadt Caracas Steine und Molotow-Cocktails auf die Einsatzkräfte, die
       mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummikugeln antworteten. Bei den
       Straßenschlachten im wohlhabenden Wohnviertel Chacao wurden laut dem
       örtlichen Bürgermeister acht Menschen verletzt.
       
       Am Nachmittag hatten hunderte Oppositionsanhänger für die
       „Wiederauferstehung der Demokratie“ demonstriert. Sie zogen mit
       venezolanischen Flaggen bis zur UN-Vertretung, vor der seit mehr als einem
       Monat Studenten dutzende Zelte errichtet haben, um gegen die
       Regierungsführung von Präsident Nicolás Maduro zu protestieren. Zu den
       Protesten hatte die Oppositionspartei Wille des Volkes aufgerufen, die zum
       radikalen Flügel der Opposition gehört, und deren Anführer Leopoldo López
       seit Mitte Februar inhaftiert ist.
       
       Die 48-jährige Staatsangestellte Marta Rodriguez sagte, sie demonstriere
       mit ihrer Familie gegen die „ungewisse Zukunft unseres Landes und für die
       Rückkehr der Demokratie“. Die 20-jährige Studentin Genesis Reveron sagte,
       sie habe genug von dem „Machtmissbrauch der Regierung“. Sie trug eine
       Marionette von Präsident Maduro, der ihrer Ansicht nach verantwortlich ist
       für die schlechte Verwaltung des Landes, den Anstieg der Inflation und die
       verbreitete Unsicherheit.
       
       An dem Protestmarsch nahm auch der Bürgermeister von Caracas, Antonio
       Ledezma, teil, der wie López für die Fortsetzung der Proteste bis zum
       Rücktritt von Maduro eintritt. Seit Anfang Februar gibt es in Venezuela
       fast täglich Proteste der Opposition gegen die verbreitete Kriminalität,
       die grassierende Korruption, die hohe Inflation und die zahlreichen
       Versorgungsengpässe. Bei den Protesten, die zuletzt nachgelassen haben,
       wurden 41 Menschen getötet und mehr als 600 weitere verletzt.
       
       Am Ende des Protestmarschs errichtete eine Gruppe vermummter Demonstranten
       eine Straßenblockade in Chacao. Als die Polizei mit Tränengas,
       Wasserwerfern und Gummikugeln einschritt, kam es zu den Zusammenstößen. Der
       Bürgermeister von Chacao, Ramón Muchacho, teilte mit, es habe acht
       Verletzte gegeben. In mehreren Straßen der Hauptstadt wurden zudem gemäß
       der venezolanischen Ostertradition, Puppen des Verräters Judas zu
       verbrennen, Puppen des Präsidenten abgefackelt.
       
       21 Apr 2014
       
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