# taz.de -- Palästinensischer Angriff auf Israel: Raketen aus dem Gazastreifen > Mehrere Dutzend Granaten und Raketen wurden am Mittwoch auf Israel > geschossen. Außenminister Lieberman fordert eine erneute Besetzung des > Gazastreifens. (IMG) Bild: Rauchspuren über Gaza-Stadt (rechts). TEL AVIV/JERUSALEM/GAZA afp/dpa | Bei den schwersten Angriffen seit mehr als einem Jahr haben militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Zehntausende Israelis mussten bei Vorwarnzeiten von teilweise nur wenigen Sekunden in Bunkern Schutz suchen. Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad bekannte sich zu den Angriffen. Sie seien die Vergeltung für die Tötung von drei ihrer Kämpfer am Vortag durch eine israelische Rakete, sagte ihr Sprecher Abu Ahmed. Israel reagierte nach Angaben der Armee mit Artilleriebeschuss der Enklave am Mittelmeer. Nach Angaben aus dem Gazastreifen wurden mehr als 50 Raketen und Granaten auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee bestätigte den Einschlag von mehr als 30 Raketen, davon 8 in bewohnten Gebieten. Drei Raketen habe das Abwehrsystem Eisenkuppel abgefangen. Außenminister Avigdor Lieberman sprach sich für die erneute Besetzung des Palästinensergebiets aus. „Nach einem Angriff wie diesem – ein Hagel von mehr als 50 Raketen – gibt es keine Alternative zu einer vollständigen Wiederbesetzung des gesamten Gazastreifens“, sagte der ultranationalistische Politiker am Mittwoch dem Fernsehsender Channel 2. Israel hatte im Sommer 2005 seine Siedlungen im Gazastreifen geräumt und sämtliche Truppen aus dem über Jahrzehnte besetzten Gebiet abgezogen. Im Jahr 2007 gewann dort die radikalislamische Hamas-Bewegung die Wahlen, bis heute stellt sie dort die Regierung. Immer wieder feuern radikale Gruppen Raketen auf den Süden Israels ab, woraufhin die israelische Armee Vergeltungsschläge ausführt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warnte, sein Land werde die Angriffe nicht unbeantwortet lassen. „Wir werden weiterhin die verletzen, die uns verletzen und alles tun, um die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, schrieb er auf Facebook. Der britische Premierminister David Cameron verurteilte die Angriffe. Das sagte er am Mittwoch bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Schimon Peres in Jerusalem. Bei einer Pressekonferenz mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu fügte er hinzu, dass ein Palästinenserstaat „keine Basis für Terror“ sein dürfe. Netanjahu warnte: „Wenn im Süden keine Ruhe einkehrt, wenn es keine Ruhe für die Bürger Israels gibt, dann wird es Krach im Gazastreifen geben, viel Krach in Gaza.“ Seit Ende November 2012 gilt eine stets brüchige und von beiden Seiten immer wieder missachtete Waffenruhe zwischen Israel und dem Gazastreifen. Sie beendete einen achttägigen blutigen Schlagabtausch zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas. Abu Ahmed warnte, diese Waffenruhe werde bald zusammenbrechen, wenn Israel seine Angriffe nicht beende. Die Hamas spricht Israel zwar das Existenzrecht ab und ist gegen die Friedensverhandlungen, hat aber lange versucht, kleinere militante Gruppen von Angriffen gegen Israel abzuhalten, um nicht selbst Ziel von Gegenangriffen zu werden. Beobachter im Gazastreifen schätzten aber, dass der massive Beschuss mit Dutzenden Raketen binnen weniger Stunden nur mit zumindest stillschweigender Billigung der Hamas erfolgt sein könne. 12 Mar 2014 ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Israel (DIR) Palästina (DIR) Gazastreifen (DIR) Avigdor Lieberman (DIR) Benjamin Netanjahu (DIR) David Cameron (DIR) Islamischer Dschihad (DIR) Raketenangriff (DIR) Israel (DIR) Israel (DIR) Gaza (DIR) Israel (DIR) Iran (DIR) Angela Merkel (DIR) Martin Schulz (DIR) Palästina (DIR) Israel ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Demonstrationen gegen Israel: Die Macht der Hamas Zehntausende Hamas-Anhänger haben am Sonntag gegen Israel demonstriert. Zuvor waren drei Palästinenser bei einem israelischen Militäreinsatz erschossen worden. (DIR) Kommentar Nahostkonflikt: Wieder ist Obama zu zaghaft Der US-Präsident rettet die Nahost-Gespräche nicht vor dem Versanden. Doch eine Internationalisierung des Konflikts hilft Palästina auch nicht. 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