# taz.de -- Kommentar Amazon: Erwartbarer Dämpfer > Die Spaltung von Belegschaften bei Arbeitskämpfen ist nichts Neues. In > diesem Fall zeigt sich, dass Amazon ein schwieriger Gegner für Verdi ist. (IMG) Bild: Alle Räder laufen weiter, wenn dein starker Arm es will. Punktsieg für Amazon: dass sich über 1.000 Beschäftigte gegen die Streiks aussprechen, lässt sich öffentlich gut verkaufen und ist ein Dämpfer für die Streikwilligen und die Gewerkschaft Verdi. Auch wenn ein großer Teil der Unterschriften unter den Augen des Managements zustande gekommen zu sein scheint, sind solche Entwicklungen an sich nichts Überraschendes. Immer wieder kommt es bei Arbeitskämpfen zur Spaltung von Belegschaften, auch ohne Druck von oben. Weil Beschäftigte Angst vor den Konfrontation mit der Geschäftsführung haben, weil sie glauben, ein Arbeitsplatz, egal wie er aussieht, sei besser als keiner, oder weil sie auf die Entfristung ihres Vertrags hoffen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen vor allem eines: dass Amazon ein schwieriger Gegner ist. Das Unternehmen siedelt sich nicht nur mit Vorliebe in strukturschwachen Regionen an, in denen Arbeitsplätze begehrt sind. Es zieht in dem Konflikt mit Verdi auch alle Register. Streikerfolge, wie die plötzlich doch mögliche Auszahlung von Weihnachtsgeld, werden umgedeutet als generöse Geste, Beeinträchtigung des Weihnachtsgeschäfts durch Arbeitsniederlegungen werden bestritten. Das klingt zwar nach Märchenstunde, aber niemand kann es nachprüfen. Eines aber ist sicher, der Konflikt bei Amazon wird sich noch lange hinziehen. Es geht dabei nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Sondern auch darum, in einer Branche, die durch ihre Expansion noch viele Arbeitsplätze im traditionellen Einzelhandel verdrängen wird, rechtzeitig Standards zu verteidigen. Zum Beispiel den, dass sich auch ein big player wie Amazon daran gewöhnen muss, dass Gewerkschaften in Deutschland legitime Interessenvertreter der Beschäftigten sind, mit denen man verhandeln muss. 6 Jan 2014 ## AUTOREN (DIR) Eva Völpel ## TAGS (DIR) Amazon (DIR) Arbeitskampf (DIR) Streik (DIR) Kindle (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Amazon erzwingt höhere Verlagsrabatte: Und immer droht das Monopol Amazon setzt die Verlage unter Druck und streitet um Rabatte. Aber es geht um mehr als nur einen Teil des Kuchens. (DIR) Währungspolitik in Argentinien: Adíos, Amazon und Co! Argentinien schränkt den Internethandel auf ausländischen Plattformen weitgehend ein. Diese Maßnahme soll verhindern, dass der Peso weiter sinkt. (DIR) Insolvenzverwalter sucht Geldgeber: Weiterzittern bei Weltbild Es gibt schon Interessenten für den kriselnden katholischen Verlag Weltbild. Der Insolvenzverwalter will eine Zerschlagung vermeiden. (DIR) Gewerkschaftssekretärin über Amazon: „Ein Spiel mit der Angst“ Beim Streit zwischen Verdi und Amazon geht es nicht nur um Tarife. Im Einzelhandel soll es weiter demokratisch zugehen, fordert Verdi-Sekretärin Kaharina Wesenick. (DIR) Arbeitskampf bei Amazon: Alles ganz freiwillig? 1.000 Amazonbeschäftigte protestieren gegen die Gewerkschaft Verdi. Die sagt, viele Unterzeichner hätten unter dem Druck des Managements gestanden. (DIR) Nach Protesten bei Amazon: Belegschaft stellt sich gegen Verdi Nach den Streiks im Dezember distanzieren sich mehr als Tausend Beschäftigte von Verdi. Die Gewerkschaft wecke ein falsches Bild vom Konzern in der Öffentlichkeit. (DIR) Tarifkonflikt bei Versandhändler: Längere Streiks bei Amazon Die Gewerkschaft Verdi wird ihren Ausstand bei Amazon auch im neuen Jahr fortsetzen. Möglicherweise wird zudem das Umtauschgeschäft nach Weihnachten bestreikt. (DIR) Konflikt beim Versandhändler Amazon: Ausstand bis kurz vors Fest Erneut streiken Amazon-Beschäftigte. Pakete können nicht mehr bis Weihnachten geliefert werden. Das liege aber nicht am Streik, sagt Amazon. (DIR) Streik bei Amazon: Betrinken Sie sich! Kaufen Sie ein! Die Beschäftigten des US-Versandhandelskonzerns Amazon in Deutschland streiken für anständige Löhne. Endlich darf der Kunde mal wirklich König sein.