# taz.de -- Pläne der Regierung zum Netzausbau: Nicht die volle Bandbreite
       
       > Bis 2018 will die Bundesregierung die Breitband-Übertragungsrate
       > flächendeckend auf 50 Megabit pro Sekunde erhöhen. Experten ist das viel
       > zu wenig.
       
 (IMG) Bild: Nach Expertenmeinungen werden noch viel mehr Breitbandkabel gebraucht.
       
       BERLIN rtr | Die Pläne der Bundesregierung für den Breitbandausbau in
       Deutschland [1][reichen einer Studie zufolge bei weitem nicht aus]. Drei
       Viertel der befragten Experten gingen davon aus, dass die
       Datenübertragungsrate in fünf bis zehn Jahren deutlich über 100 Megabit pro
       Sekunde liegen müsse, heißt es in einer am Montag vorgestellten Studie von
       TNS Infratest im Auftrag des Bundesinnenministeriums sowie der
       IT-Beauftragten von fünf Bundesländern. Die Bundesregierung dagegen peilt -
       ebenso wie Union und SPD für den Fall einer großen Koalition - einen
       flächendeckenden Ausbau der Netze bis 2018 auf eine Kapazität von 50
       Megabit pro Sekunde an.
       
       Diese Datenübertragungsrate bleibt nach Einschätzung der meisten Experten
       jedoch weit hinter dem tatsächlichen Bedarf in fünf bis zehn Jahren zurück:
       27 Prozent der befragten Fachleute rechnen der Umfrage zufolge mit einem
       Bedarf von 101 bis 300 Megabit, 21 Prozent gehen von 301 bis 500 Megabit
       und weitere 27 Prozent sogar von mehr als 500 Megabit aus.
       
       Der Studie zufolge sind Bandbreiten von 100 Megabit momentan selten in
       Deutschland verfügbar. In 55 Prozent der Haushalte ist nach Angaben des
       Bundeswirtschaftsministeriums jedoch eine Übertragungsrate von mindestens
       50 Megabit möglich. Dabei ist die Abdeckung mit hohen Bandbreiten in
       Großstädten sehr viel besser als auf dem Land. Auch im europäischen
       Vergleich hinkt Deutschland hinterher: Die EU-Kommission verortet
       Deutschland bei der Verfügbarkeit von Anschlüssen mit mindestens 30 Megabit
       pro Sekunde nur auf Platz 15.
       
       Bei den Koalitionsverhandlungen hatte sich die Arbeitsgruppe Wirtschaft auf
       eine flächendeckende Internet-Versorgung mit Übertragungsraten von
       mindestens 50 Megabit pro Sekunde geeinigt. Dafür soll eine Milliarde Euro
       pro Jahr mehr ausgegeben werden.
       
       4 Nov 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2013/10/Studie_Zukunft%20Digitalisierung.html
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Netzausbau
 (DIR) Breitband
 (DIR) Internet
 (DIR) Breitband
 (DIR) Datenschutz
 (DIR) Soziale Medien
 (DIR) Bundestag
 (DIR) Telekommunikation
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Netzpolitische Pläne von SPD und Union: WLAN-Anbieter sollen nicht haften
       
       Bis 2018 soll es eine Breitbandversorgung für alle Haushalte geben. Zudem
       soll die umstrittene Störerhaftung bei WLAN-Netzen abgeschafft werden.
       
 (DIR) Journalisten und Netzsicherheit: DJV warnt vor Google
       
       Die NSA hat die Internetfirmen Google und Yahoo ausgespäht. Für
       Journalisten stellt sich die Frage, was das für ihre Recherchearbeit
       bedeutet.
       
 (DIR) Umfrage zu sozialen Netzwerken: 37 Millionen „Freunde“
       
       Fast 80 Prozent aller deutschen Internetnutzer sind bei Online-Netzwerken
       registriert. Platzhirsch ist Facebook, die VZ-Netzwerke interessieren
       niemanden mehr.
       
 (DIR) Bundestag konstituiert sich: Erste parlamentarische Übung
       
       Erste Sitzung des neuen Bundestags, erster Streit: Gegen den Protest von
       Linken und Grüne setzten Union und SPD sechs Bundestagsvizepräsidenten
       durch.
       
 (DIR) Pläne der Telekom zum Analoganschluss: Deutschland bleibt hart verdrahtet
       
       Nachdem die Telekom mit einem Pilotprojekt in die öffentliche Bredouille
       geriet, ist die Umstellung auf drahtlose Versorgung in Neubaugebieten auf
       Eis gelegt.