# taz.de -- Dreamliner fliegt wieder: Der Traum geht weiter
       
       > Nach mehreren Batterie-Bränden wurde Boeings Riesenjet im Januar aus dem
       > Verkehr gezogen. Nun darf der Dreamliner wieder fliegen. 
       
 (IMG) Bild: Wieder in der Luft: der Dreamliner.
       
       ADDIS ABEBA dpa | Boeings „Dreamliner“ hebt wieder zu regulären
       Linienflügen ab – rund dreieinhalb Monate nach dem Batteriedesaster und der
       [1][weltweit verordneten Zwangspause]. Die Fluggesellschaft Ethiopian
       Airlines setzte die Boeing 787 am Samstag erstmals wieder ein – nach
       eigenen Angaben als erste weltweit. Die Maschine startete in der
       äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und landete zwei Stunden später ohne
       Zwischenfälle im kenianischen Nairobi, wie die Airline mitteilte.
       
       Mit an Bord: Ethiopian-Chef Tewolde Gebremariam und Boeing-Marketingchef
       Randy Tinseth. „Wir sind begeistert, den Flugverkehr mit den Dreamlinern
       wieder aufzunehmen“, sagte Gebremariam der Mitteilung zufolge. Zuvor seien
       neue Batteriekonstruktionen eingebaut und Testflüge durchgeführt worden.
       Ethiopian Airlines besitzt vier der bislang ausgelieferten 50 Boeing 787
       „Dreamliner“.
       
       Die anderen Maschinen sollen bald nachgerüstet sein. „Unsere wichtigste
       Aufgabe in den kommenden Tagen ist es, die 787-Flotte unserer Kunden
       komplett zurück in den Dienst zu bekommen und die Auslieferungen wieder
       aufzunehmen“, hatte Konzernchef Jim McNerney anlässlich der
       Boeing-Quartalszahlen am Mittwoch gesagt.
       
       Die Batterien werden feuersicher ausgelegt, um Vorfälle wie zu Jahresbeginn
       zu vermeiden: Bei zwei Jets waren kurz hintereinander ein Feuer
       beziehungsweise ein Schmorbrand ausgebrochen. Beide Vorfälle liefen
       letztlich glimpflich ab, aber die Flugaufsichtsbehörden hatten Mitte Januar
       deswegen ein weltweites Startverbot verhängt.
       
       ## Zwei Akkus an Bord
       
       Vermutlich hatten interne Kurzschlüsse die Brände verursacht. Nun werden
       die Batteriezellen besser von einander getrennt und die ganze Batterie
       bekommt ein feuerfestes Edelstahl-Gehäuse. Jeder „Dreamliner“ hat zwei der
       [2][Akkus an Bord]. Sie dienen zur Stromversorgung, wenn das Flugzeug am
       Boden steht, oder als Notsystem bei einem Energieverlust in der Luft.
       
       Vor kurzem hatte die federführende [3][US-Flugaufsicht FAA] die neue
       Batteriekonstruktion genehmigt. Die endgültige FAA-Richtlinie war am
       Freitag im US-Bundesanzeiger veröffentlicht worden. Nach und nach geben die
       Flugaufseher rund um den Globus grünes Licht für den nachgerüsteten
       "Dreamliner" gegeben.
       
       Die europäische Flugaufsicht EASA hatte am Dienstag das neue Batteriedesign
       abgesegnet. Die polnische Gesellschaft LOT fliegt den 787 „Dreamliner“. Air
       Berlin hat 15 Stück bestellt, die ab 2015 ausgeliefert werden sollen.
       Insgesamt stehen bei Boeing noch 840 der besonders spritsparenden Jets aus
       leichten Verbundwerkstoffen in den Auftragsbüchern. Die Produktion lief
       während des Startverbots weiter.
       
       Besonders wichtig war das Okay aus Japan am Freitag. Denn die beiden
       Gesellschaften All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines (JAL) besitzen
       gut die Hälfte aller bislang ausgelieferten 787. Allein im laufenden Jahr
       will Boeing mehr als 60 weitere an den Start bringen.
       
       28 Apr 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /!109189/
 (DIR) [2] /!109447/
 (DIR) [3] http://www.faa.gov/
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Dreamliner
 (DIR) Boeing
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Pannenserie von Boeings Super-Flugzeug: Albtraum „Dreamliner“
       
       Feuer, Treibstoffleck, defekte Bremsen: Der „Dreamliner“ von Boeing zickt.
       Dabei hat der US-Konzern gerade Airbus überflügelt. Dort läuft auch nicht
       alles rund. 
       
 (DIR) Boeings „Dreamliner“ mit Problemen: Wegen Notlandung geschlossen
       
       Nach einem Batteriedefekt musste eine Boeing 787 im japanischen Takamatsu
       notlanden. Die Behörden reagierten und überprüften alle Flieger des
       gleichen Typs.
       
 (DIR) Startverbot für Dreamliner: Erstmal ausgeträumt
       
       Nachdem eine Boeing 787 in Japan am Mittwoch notlanden musste, reagiert man
       nun weltweit vorsichtig. Es herrscht ein globaler Flugstopp.
       
 (DIR) Kommentar Dreamliner: Richtige Notlandung 
       
       Der Dreamliner muss wegen Sicherheitsmängeln erstmal am Boden bleiben.
       Diesen Pannenstopp kann man positiv interpretieren.
       
 (DIR) Debatte um den Dreamliner: Zu grün, um sicher zu fliegen?
       
       Die Pannen des Boeing-„Dreamliners“ zeigen Schwächen der „Ökoflugzeuge“:
       die Batterien. In den Akkus befinden sich organische, leicht entzündbare
       Stoffe.