# taz.de -- CDU-Kompromiss zur Frauenquote: Gleichberechtigung nicht vor 2020
       
       > Das CDU-Präsidium einigt sich darauf, die gesetzliche Frauenquote für
       > Aufsichtsräte der DAX-Unternehmen anzustreben – ab dem Jahr 2020.
       
 (IMG) Bild: Ein ausgeglichenes Bild wird nach CDU-Vorstellung frühestens in zwei Wahlperioden erreicht.
       
       BERLIN afp/rtr | Angesichts des Streits um die Bundestagsabstimmung zur
       Frauenquote hat sich die CDU am Montag auf einen Kompromiss verständigt.
       „Es gibt einen guten Kompromiss“, sagte CDU-Vize Julia Klöckner am Montag
       in Berlin. Demnach soll eine gesetzliche Frauenquote ab dem Jahr 2020 ins
       Wahlprogramm der Partei aufgenommen werden. Bisher war die CDU für die
       Flexiquote, die keine allgemeinverbindlichen Frauenquoten für Unternehmen
       vorsah.
       
       In der schwarz-gelben Koalition erwägen einige Befürworterinnen einer
       festen Quote, am Donnerstag für den Quoten-Antrag der Opposition zu stimmen
       und ihm so womöglich zu einer Mehrheit zu verhelfen. Dem Entwurf hatte der
       Bundesrat bereits im September vergangenen Jahres zugestimmt. Dafür waren
       auch zwei CDU-geführte Länder. Demnach soll in zwei Stufen bis Januar 2023
       eine Mindestquote für Frauen von 40 Prozent in den Aufsichts- und
       Verwaltungsräten großer Unternehmen eingeführt werden.
       
       FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat derweil eine geschlossene Haltung der
       Koalition bei der Bundestags-Abstimmung über die Frauenquote in
       Aufsichtsräten angemahnt. „Die eiserne Grundregel jeder Koalition ist: Es
       gibt keine wechselnden Mehrheiten“, sagte Brüderle am Montag in Berlin nach
       einer Fraktionsklausur.
       
       Vor der Abstimmung am Donnerstag haben mehrere Abgeordnete der
       Unions-Fraktion angekündigt, für einen Gesetzentwurf des SPD-regierten
       Hamburgs zu stimmen. Dieser sieht eine gesetzliche Frauenquote vor. Union
       und FDP lehnen dies eigentlich ab.
       
       Zu möglichen Abweichlern in den eigenen Reihen sagte Brüderle, ihm seien
       zwei Personen in seiner Fraktion bekannt, die erwögen, für den
       Gesetzentwurf zu stimmen. Mit diesen sei man „in einem freundschaftlichen
       Dialog“. In Richtung des Koalitionspartners sagte er: „Mein Vertrauen, dass
       die Union ihre Probleme gut löst, ist ungebrochen.“
       
       15 Apr 2013
       
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