# taz.de -- Präsidentschaftwahl in Montenegro: Ein Votum, zwei Sieger
       
       > Enge Entscheidung: Nach der Wahl in Montenegro halten sich sowohl
       > Antsinhaber Vujanovic als auch Herausforderer Lekic für den Gewinner. Ein
       > amtliches Ergebnis soll am Montag vorliegen.
       
 (IMG) Bild: Stimmabgabe mit Hut: Wählerin in Podgorica.
       
       PODGORICA ap | Beide Kandidaten bei der montenegrinischen Präsidentenwahl
       haben sich am Sonntagabend zum Sieger erklärt. Sie stützten sich auf
       Auszählungen ihrer eigenen Teams, ein amtliches Ergebnis wurde aber erst im
       Laufe des Montags erwartet. Auch Zwischenstände oder Trends wurden von der
       Wahlkommission nicht mitgeteilt.
       
       Amtsinhaber Filip Vujanovic teilte mit, sein Lager habe für ihn ein
       Stimmenanteil von 51,3 Prozent und für seinen Herausforderer Miodrag Lekic
       von 48,7 Prozent ermittelt. „Ich möchte die Öffentlichkeit informieren,
       dass ich den Sieg errungen habe“, sagte er. "Ich möchte den Bürgern
       Montenegros danken." Vujanovics Anhänger feierten in der Hauptstadt
       Podgorica.
       
       Doch Lekics Lager reklamierte den Sieg für den Oppositionskandidaten. Lekic
       habe 50,5 und Vujanovic 49,5 Prozent der Stimmen erhalten, hieß es unter
       Berufung auf eine eigene Auszählung von 97 Prozent der abgegebenen Stimmen.
       „Die Bürger Montenegros haben mir anvertraut, Präsident zu werden“, sagte
       Lekic. „Ich rufe die andere Seite auf, ernst und verantwortlich zu
       reagieren. Wir werden fordern, dass jede Stimme gezählt wird.“
       
       Damit dürften die politischen Spannungen in dem kleinen Balkanland weiter
       zunehmen. Der Sozialdemokrat Vujanovic befürwortet eine enge Anbindung des
       von hoher Arbeitslosigkeit und einer Wirtschaftskrise geplagten
       Mittelmeerstaates an die EU und die Nato. Sein konservativer Herausforderer
       Lekic hat im Wahlkampf hingegen eine Entschuldigung der Nato für die
       Bombardierung Montenegros während des Kosovokriegs 1999 gefordert.
       
       Der Balkanstaat an der Adriaküste mit knapp 650.000 Einwohnern gehörte
       jahrzehntelang zu Jugoslawien. Es ist die zweite Präsidentschaftswahl seit
       der Unabhängigkeit des Landes von Serbien [1][im Jahr 2006]. Der
       Staatspräsident hat überwiegend repräsentative Aufgaben.
       
       8 Apr 2013
       
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