# taz.de -- Bremen erhält DFB-Integrationspreis: Viva Werder – mas integración
       
       > Fussballerische Erfolge sind derzeit selten an der Weser. Da kommt dem
       > Tabellenvierzehnten der Bundesliga der DFB-Integrationspreis ganz
       > gelegen.
       
 (IMG) Bild: Starke soziale Marke: Werder Bremen.
       
       „Ich freue mich für meine Crew. Ich bin stolz auf den Haufen“, sagte Werder
       Bremens Klubchef Klaus-Dieter Fischer am vergangenen Dienstag in
       Herzogenaurach. Seine Worten galten, man ahnt es schon, nicht den derzeit
       eher mäßig erfolgreichen Bundesligaprofis. Fischer sprach über die am
       vergangenen Dienstag mit dem [1][DFB-Integrationspreis] ausgezeichneten
       [2][Vereinsprojekte] in der Hansestadt.
       
       Die Prämierung galt insbesondere der Bremer Initiative „Spielraum“, die
       sich der Instandsetzung von alten Bolzplätzen in wirtschaftlich eher
       schwachen Teilen des Stadtgebiets widmet. Bemerkenswert ist die
       Auszeichnung insofern, als dass erstmalig ein Bundesligist auf der
       Preisliste auftaucht. Bemerkenswert auch, dass Bremen per Sonderpreis
       prämiert wurde. Den hatte es zuvor nicht gegeben.
       
       Neben Werder erhielten in den Kategorien Verein, Schule und freie und
       kommunale Träger der [3][FC Internationale Berlin], die Kölner
       [4][Gemeinschaftsgrundschule Kettlerstraße] und die [5][Integrationsagentur
       der Stadt Dortmund] die DFB-Preise. Insgesamt wurde an alle Teilnehmer –
       auch Zweit- und Drittplazierte – 150.000 Euro ausgeschüttet. Bremen ging
       als Sonderpreisträger allerdings leer aus. „Wir fanden es nicht fair Werder
       Bremens Bewerbung mit anderen Bewerbungen aus dem Amateurbereich zu
       messen“, begründet DFB-Sprecher Thomas Hackbarth diese Entscheidung.
       
       Dennoch: Werders angekratztes Image dürfte der DFB-Ritterschlag wieder
       aufpolieren, bedenkt man die nicht anhalten wollenden Querelen um den
       Trikotsponsor Wiesenhof, der wegen Tierquälereien und Menschenausbeutung in
       die Kritik geraten ist.
       
       Den Vorwurf, dass der Verein damit kleineren Vereinen die Show „stiehlt“,
       weist der Projektmanager der Werderaner Tim Juraschek zurück: „Es ist nicht
       ausgeschrieben, dass Bundesligisten das nicht tun dürfen“. Er findet, dass
       man gerade bei Vereinen aus der Bundesliga soziales Engagement prämieren
       müsse. Schließlich wären in Bremen „zehn hauptamtliche Mitarbeiter“ unter
       anderem im Kitabereich, im Behindertenfußball und bei der Planung von
       Aktivitäten im Seniorenbereich tätig. Man stünde schließlich permanent in
       der Öffentlichkeit, da müsse man auch etwas zurückgeben.
       
       ## Idee von Nike
       
       Dabei kommt der Projektbereich „Spielraum“ gar nicht von den Werderanern
       selbst. Die Idee stammt eigentlich vom Sportartikelhersteller Nike, der
       auch den Erstligisten ausstattet. Auch wurde der Bolzplatz in der Bremer
       Neustadt am Leibnizplatz durch das dort ansässige SOS-Kinderdorf neu
       strukturiert, Werder ist dort lediglich Unterstützer.
       
       Die mitprämierten Amateure goutieren die Bremer Initiative („Werder bewegt
       – lebenslang“) zwar ausdrücklich, doch Gerd Thomas, zweiter Vorsitzender
       beim FC Internationale Berlin, glaubt auch an eine Marketingaktion: „Wenn
       die Bremer beliebt sind in der Region, dann kommen die Leute auch vermehrt
       ins Stadion.“
       
       Zumal gesellschaftliches Engagement in der Bundesliga längst zum guten Ton
       gehört – etwa der SC Freiburg mit dem Projekt [6][„Freunde statt Fremde“].
       So wie in Freiburg könnte man bei jedem anderen Bundesligisten soziale
       Projekte aufzählen und Kooperationspartner benennen. Der Unterschied
       zwischen Bremen und dem Rest der Liga liegt darin, dass bisher anscheinend
       kein anderer Bundesligist auf die Idee gekommen ist, sich für den
       Integrationspreis zu bewerben.
       
       Für DFB-Präsident Wolfgang Niersbach haben die Bremer jedenfalls definitv
       ein Alleinstellungsmerkmal im prämierten Bereich: „Die Bewerbung war so
       herausragend, dass sie eine Auszeichnung verdiente und wir uns für den
       Sonderpreis entschieden haben.“
       
       28 Mar 2013
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) [3] http://www.fc-internationale-berlin.de/home/item/78-verein.html
 (DIR) [4] http://www.ggs-kettelerstrasse.de/de/schule.html
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