# taz.de -- Physiker hoffen auf baldigen Erfolg: Jagd nach den Urteilchen
       
       > Wie entstand die Welt? Einst zettelte ein unbekannter Physiker eine
       > aufwändige Jagd nach dem Urteilchen an. Bald könnte es gefunden sein.
       
 (IMG) Bild: Higgs Theorie erklärt wie aus schwerelosen Teilchen die Elemente der Erde wurden.
       
       Der Physiker Peter Higgs hofft, dass die milliardenteure und mittlerweile
       über vier Jahrzehnte währende Suche nach einem nach ihm benannten Teilchen
       bald ein Ende findet. "Ich hoffe nur, dass sie die Angelegenheit regeln,
       bevor ich sterbe", sagt Peter Higgs in der sonntaz.
       
       Dann hätte die Teilchenphysik seine Theorie bewiesen, die erklärt, wie nach
       dem Urknall Teilchen zu ihrer Masse gekommen sind. Und wie damit alles in
       unserem Universum entstand – Erde, Wasser, Pflanzen, Menschen.
       
       Der heute 82 Jahre alte Higgs war ein unbekannter Physiker an der
       Universität Edinburgh in Schottland, als er seine Idee 1964 aufschrieb.
       Seine Theorie gewann in der wissenschaftlichen Welt mehr und mehr an
       Bedeutung.
       
       Der Durchbruch kam, als theoretische Physiker sie in den Siebzigern in das
       Standardmodell der Teilchenphysik einbauten, einer Formel, die alle
       Kenntnisse über die Grundbausteine des Universums in sich vereint. Mithilfe
       von Teilchenbeschleunigern wiesen Physiker dann nach und nach alle Elemente
       dieser Formel nach. Alle, bis auf das kleine h, das Higgs-Teilchen.
       
       Der Chef des Forschungszentrums Cern in der Nähe von Genf in der Schweiz
       kündigte jedoch vor kurzem an, dass ihr Teilchenbeschleuniger LHC – der
       größte Teilchenbeschleuniger der Welt – in spätestens einem Jahr den Beweis
       erbringen wird, ob das Higgs-Teilchen existiert oder nicht.
       
       Seit rund dreißig Jahren schon wird Peter Higgs als Kandidat für den
       Nobelpreis gehandelt. Die Chance darauf steigt, wenn das Higgs-Teilchen
       gefunden wird. Dann jedoch müsste der Rentner in einen Smoking schlüpfen,
       nach Stockholm fahren, in Kameras lächeln, viele Interviews geben. "Wenn
       ich ihn kriege, hoffe ich, dass die Menschen mich nach einer Zeit satt
       haben und wieder alleine lassen", sagt Peter Higgs. Mit Physik wollte er in
       seinem Ruhestand nämlich eigentlich nicht mehr viel zu tun haben. Er führe
       ein eher faules Leben, gesteht er.
       
       Die sonntaz-Autorin Maria Rossbauer hat Peter Higgs in Edinburgh besucht
       und ist ins Forschungszentrum Cern bei Genf gereist - ein
       Wissenschaftsstaat mit Grenzkontrollen und territorialer Unabhängigkeit.
       Was Forscher auf der Jagd nach dem Higgs-Teilchen antreibt, was Peter Higgs
       über den Spitznamen "Gottes-Teilchen" für sein Teilchen denkt und wie der
       Cern arbeitet, erzählt die Ganze Geschichte in der aktuellen [1][sonntaz am
       Kiosk], im [2][eKiosk] und per [3][Wochenendabo].
       
       11 Nov 2011
       
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