# taz.de -- Braunkohle-Proteste im Rheinland: Kritik nach Polizeieinsatz
       
       > Nach dem Vorgehen der Polizei gegen AktivistInnen beim Braunkohle-Protest
       > wollen Politiker Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen.
       
 (IMG) Bild: Linkspolitiker kritisieren „den überharten Polizeieinsatz“ während des Protestes.
       
       BERLIN taz | Nach den Protesten im Rheinischen Braunkohlerevier gegen den
       Energiekonzern RWE kritisieren VeranstalterInnen und PolitikerInnen das
       heftige Vorgehen der Polizei gegen die AktivistInnen. Politiker der
       Linkspartei stellen Dienstaufsichtsbeschwerde gegen PolizistInnen.
       
       Am vergangenen Samstag hatten BraunkohlegegnerInnen im Tageabbau bei
       Erkelenz Abraumbagger blockiert. Die Polizei kesselte sie ein. Außerdem
       ging die Polizei mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen die AktivistInnen
       vor. Einige DemonstrantInnen erlitten Kopfverletzungen und Prellungen,
       einige sollen Knochenbrüche erlitten haben. Nach Angaben der Polizei wurden
       100 DemonstrantInnen festgenommen, die VeranstalterInnen sprechen von fast
       300 Festnahmen. Der Konzern RWE erstattete 797 Anzeigen auch gegen
       JournalistInnen, unter anderem wegen Hausfriedensbruch.
       
       Die Linkspolitiker kritisieren „den überharten Polizeieinsatz“. Sie fordern
       eine Aufklärung der engen Zusammenarbeit von RWE und Polizei am Einsatzort.
       „Einige Polizisten begnügten sich nicht damit, die Kette zu halten und zu
       verhindern, dass Demonstrierende diese Kette durchqueren konnten, sondern
       setzten gezielt Pfefferspray ein oder hieben mit Schlagstöcken auf einzelne
       Demonstrationsteilnehmer ein“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die
       unter anderem die Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko und Hubertus Zdebe
       unterschrieben haben.
       
       Am Sonntag gingen die Aktionen weiter. AktivistInnen besetzten nochmals
       einen Bagger und ketteten sich mehrfach an die Schienen der Hambach-Bahn.
       Bei der Räumung griffen PolizistInnen und RWE-MitarbeiterInnen nach Aussage
       der Protestierenden ebenso hart durch wie am Samstag. Zwei DemonstrantInnen
       sollen im Krankenhaus behandelt worden sein. „Dieser massive Einsatz von
       Gewalt gegen friedliche Demonstranten ist völlig unverhältnismäßig“, sagt
       eine Sprecherin der AktivistInnen. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück.
       Es sollen am Sonntag weder Pfefferspray noch Schlagstöcke eingesetzt worden
       sein. Verletzte Personen seien nur ambulant und nicht im Krankenhaus
       versorgt worden, hieß es.
       
       17 Aug 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Yvonne Hissel
       
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