# taz.de -- Kommentar Sauhaufen Fifa: Es darf gelacht werden
       
       > Schon wieder sind zwei Mitglieder in Haft genommen worden. Die Fifa ist
       > am Ende. Ein neuer Verband muss her. Nur: Wer soll den aufbauen?
       
 (IMG) Bild: Die Fifa tagt. Die Polizei greift zu. Das ist lustig.
       
       War’sdas jetzt für die Fifa? Geben die Mafiosi aus der Weltregierung des
       Fußballs jetzt endlich auf? Wird der Verband jetzt aufgelöst und die
       schmucke Zentrale über dem Zürichsee zu einer Flüchtlingsunterkunft
       umgebaut?
       
       Dass es Zeit für einen totalen Neuanfang im Weltfußball ist, scheint
       naheliegend. Als vor sechs Monaten schon einmal eine nicht unerhebliche
       Anzahl von Fifa-Bossen in Zürich verhaftet worden ist, da schien das
       sonnenklar zu sein. Nun sind wieder zwei Mitglieder des Exekutivkomitees in
       Haft genommen worden. Sie waren gerade auf dem Weg zu einer Sitzung, in der
       sich die Fifa ein paar Reförmchen verordnen wollte, damit alles endlich
       wieder besser wird.
       
       Sogar ein paar neue Köpfe hat die Exco-Runde seit ein paar Monaten. Zwei
       davon sitzen nun in Haft. Mit Alfredo Hawit aus Honduras und Juan Ángel
       Napout aus Paraguay haben die unter dauerhaftem Korruptionsverdacht
       stehenden Verbände aus Amerika zwei saubere Reformer an den Züricher
       Kabinettstisch der Fußballregierung geschickt. Die nächsten
       Selbstbereicherer und Geldwäscher kommen bestimmt. Es hat wirklich keinen
       Sinn mehr. Die Fifa ist am Ende. Ein neuer Verband muss her.
       
       Aber wer soll den aufbauen? Die Verbände etwa, die einen miesen Charakter
       nach dem anderen in die Fifa-Spitze delegieren? Irgendwelche Scheichs?
       Russische Oligarchen? Die reichen Klubs aus Europa, die irgendwelchen
       Scheichs oder russischen Oligarchen gehören? Die Sponsoren, die den Fußball
       nur als Kulisse für die Vermarktung ihrer Produkte benutzen? Der DFB gar?
       Es darf gelacht werden.
       
       Nein, die Fifa wird uns erhalten bleiben und uns noch so manchen Skandal
       bescheren. Wer damit nichts zu tun haben will, dem bleibt nur der Rückzug
       ins Private. Fußball ist ein wahrhaft einfacher Sport. Eine halbwegs ebene
       Freifläche, ein Ball, vier Taschen als Torpfosten – und schon kann gekickt
       werden. Dafür braucht es nun wirklich keine Fifa.
       
       3 Dec 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Rüttenauer
       
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