# taz.de -- Krieg gegen den IS in Syrien: Hollande sucht Hilfe in Washington
       
       > Frankreich bemüht sich um ein Bündnis zwischen dem Westen und Russland.
       > Doch die USA schließen eine engere Kooperation mit Moskau aus.
       
 (IMG) Bild: Sind sich nahe und haben doch unterschiedliche Interessen: die beiden Präsidenten Hollande (vorne) und Obama.
       
       GENF taz | In seinem Bemühen um die Bildung einer internationalen Koalition
       für den Krieg gegen den „Islamischen Staat“ (IS) traf Frankreichs
       PräsidentFrançoisHollande am Dienstag in Washington mit seinem
       US-Amtskollegen Barack Obama zusammen. Bei einer gemeinsamen
       Pressekonferenz erklärte Obama, die USA und Frankreich stünden „vereint
       zusammen in totaler Solidarität, um unsere Nationen zu verteidigen“. Der IS
       sei „eine große Gefahr für uns alle und muss zerstört werden“, sagte der
       US-Präsident.
       
       Obama forderte die Europäer auf, „mehr Anstrengungen zu unternehmen, um die
       Rekrutierung von IS-Terroristen auf ihren Territorien zu verhindern“. Zudem
       solle die EU das von Washington vorgelegte Abkommen zum Austausch von
       Flugpassagierdaten unterzeichnen.
       
       Auf die drei konkreten Anliegen, mit denen Hollande nach Washington
       gekommen war, ging Obama in seiner Erklärung nicht ein. Hollande wollte die
       USA zu mehr militärischer Kooperation mit den russischen Luftstreitkräften
       in Syrien drängen, Washington um logistische Hilfe für die französischen
       Kampfflugzeuge ersuchen sowie Vorschläge für eine verbesserte
       Zusammenarbeit der Geheimdienste beider Länder bei der
       Terrorismusbekämpfung unterbreiten.
       
       Zwischen den Militärführungen der USA und Russlands existiert bislang
       lediglich eine Mitte Oktober getroffene Vereinbarung über
       Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung von Zusammenstößen ihrer
       Kampfflugzeuge im syrischen Luftraum. Frankreich und Russland vereinbarten
       hingegen eine deutlich weiter gehende Kooperation, die auch den Austausch
       von Aufklärungs- und Zieldaten zwischen den Luftstreitkräften beider Länder
       einschließt.
       
       Im Vorfeld von Hollandes Treffen mit Obama schlossen Sprecher des Weißen
       Hauses und des Pentagon allerdings eine weiter gehende militärische
       Kooperation mit Russland aus, da sich die russischen Angriffe nicht
       ausschließlich gegen Ziele des IS richten, sondern auch gegen
       Oppositionsmilizen, die die Regierung des von Russland unterstützten
       Präsidenten Baschar al-Assad bekämpfen.
       
       Zur Intensivierung der Luftangriffe gegen den IS hat Frankreich inzwischen
       38 Kampfflugbomber im Nahen Osten stationiert – davon 26 auf dem
       Flugzeugträger „Charles de Gaulle“.
       
       24 Nov 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Zumach
       
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