# taz.de -- Trainerwechsel bei Real Madrid: Zidane trainiert das weiße Ballett
       
       > Rafael Benítez' Trainerkarriere bei Real Madrid war kurz. Nun soll es
       > Zinedine Zidane richten. Der frühere Weltstar coachte vorher die zweite
       > Mannschaft.
       
 (IMG) Bild: Zidane. Ob das mit dem Hut etwas werden kann?
       
       MADRID dpa | Real Madrid hat wohl den nächsten Trainer verschlissen, nun
       soll der frühere Weltstar Zinedine Zidane die verkorkste Saison der
       Königlichen retten. Der spanische Fußball-Rekordmeister hat sich am Montag
       laut übereinstimmenden Medienberichten nach nur 215 Tagen von Rafael
       Benítez getrennt und damit auf die seit Monaten andauernde Krise mit
       sportlichen Misserfolgen und vielen peinlichen Pannen reagiert. Als
       Nachfolger steht demnach der Franzose Zinedine Zidane bereit. Der Welt- und
       Europameister hat bislang die B-Mannschaft der Madrilenen trainiert und
       wäre bereits der 14. Real-Trainer in 13 Jahren. Für den Abend hatte der
       Klub eine Pressekonferenz angesetzt.
       
       Der Wirbel um Benítez erfolgte einen Tag nach dem 2:2 beim FC Valencia,
       womit sich der Rückstand des drittplatzierten Teams um Weltmeister Toni
       Kroos auf Spitzenreiter und Stadtrivale Atlético (41 Zähler) auf vier
       Punkte vergrößerte. Zweiter der Primera Division ist Erzrivale FC Barcelona
       (39), der noch ein Spiel im Rückstand ist.
       
       Benítez war erst am 3. Juni 2015 als Nachfolger des zukünftigen
       Bayern-Trainers Carlo Ancelotti vorgestellt worden. Der Rückkehrer, der
       1986 seine Trainer-Laufbahn im Nachwuchsbereich bei Real begonnen hatte und
       1993 die zweite Mannschaft übernahm, agierte aber von Beginn an glücklos.
       Sportlich konnte das Starensemble nicht überzeugen, Tiefpunkt war das 0:4
       vor heimischer Kulisse gegen Barca am 21. November. Auch bei den Fans, die
       ein spektakuläreres Spiel ihrer Mannschaft forderten, hatte der 55 Jahre
       alte Coach nur wenig Kredit. Dabei hatte er einige Erfolge vorzuweisen: Mit
       dem FC Liverpool gewann er 2005 die Champions League, zuvor hatte er
       Valencia zum Uefa-Cup-Erfolg und zwei Meisterschaften geführt.
       
       Doch bei Real kamen neben dem sportlichen Misserfolg peinliche Pannen wie
       der Wechselfehler des Trainers im Pokal gegen Cadiz CF, als er den nicht
       spielberechtigten Russen Denis Cheryschew einsetzte und damit dem Klub den
       Ausschluss aus dem Wettbewerb bescherte. Das Malheur reihte sich ein in
       viele Negativschlagzeilen seit Saisonbeginn. So war der frühere
       Welttorhüter Iker Casillas im Sommer an den FC Porto abgegeben worden, der
       Wechsel des zum Nachfolger auserkorenen David De Gea (Manchester United)
       scheiterte allerdings an Wechselformalitäten.
       
       Nun könnte es Zidane richten. Der frühere Weltfußballer genießt einen guten
       Ruf bei Real. 2001 für die damalige Rekordsumme von 73,5 Millionen Euro
       nach Madrid gekommen, führte der Mittelfeldstar den Klub zum
       Champions-League-Sieg 2002 gegen Bayer Leverkusen, zum Weltpokal-Erfolg im
       gleichen Jahr und zur spanischen Meisterschaft 2003. Als Funktionär kehrte
       der Weltmeister von 1998 nach seinem Karriereende zu Real zurück – erst ab
       2011 als Sportdirektor, ab 2014 dann als Trainer der zweiten Mannschaft.
       Aktuell liegt die Mannschaft in der drittklassigen Segunda Division B auf
       dem zweiten Platz und darf auf die Zweitliga-Rückkehr hoffen.
       
       4 Jan 2016
       
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