# taz.de -- Schrumpfkur bei Springers „Die Welt“: Freiwillige gesucht > Den Mitarbeitern der „Welt“ wurde der Fahrplan präsentiert, wie die bis > zu 50 Stellen abgebaut werden sollen – und ab wann gekündigt wird. (IMG) Bild: WeltN24-Chefredakteur Stefan Aust will die Redaktion umbauen – und dabei deutlich verkleinern „Meine große Zeitungsliebe“ nannte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner die Welt vor wenigen Tagen zum [1][70. Geburtstag] des Blattes. Schon mit 18 Jahren habe er Welt-Chefredakteur werden wollen. Ein bisschen später, im reifen Alter von 35 Jahren, wurde er es dann tatsächlich. Von 1998 bis 2000 blieb er. Dann stieg er auf. Seit Anfang dieses Jahres sitzt Stefan Aust auf dem früheren Platz von Döpfner – und der Ex-Spiegel-Chefredakteur plant schwere Eingriffe an dessen großer Liebe. 50 Stellen sollen bei der Welt abgebaut werden, das hatte Aust [2][schon im Februar angekündigt] (neben seinem Plan, Ressorts zusammenzulegen und das Online-Bezahl-Modell zu ändern). Seit Montagmittag wissen auch die Mitarbeiter, wie der Weg dahin aussehen soll. Aust und WeltN24-Geschäftsführerin Stephanie Caspar präsentierten den Plan: Bis 22. April soll laut Teilnehmern mit jedem und jeder MitarbeiterIn gesprochen werden. Wer gehen möchte, kann sich freiwillig melden. Dann entscheidet die Chefetage, ob sie dem Abgang zustimmt. Dann gibt es Geld. Springers Angebot: Unter anderem 35 Prozent mehr Abfindung, als einem nach Betriebszugehörigkeit und anderen Parametern (Rationalisierungsschutz) zustünde, garantierte Restlaufzeit des Vertrags bis Ende 2016. Darauf folgt die zweite Phase, in der der Arbeitgeber gezielt auf einzelne Mitarbeiter zugeht. Es soll ja bereits eine Liste mit Namen existieren, die gerne gehen können. Haben sich bis 13. Mai, wenn die neue Redaktionsstruktur eingeführt wird, nicht genügend Freiwillige gefunden, soll ein Sozialplan greifen. Wer dann gehen muss, soll nur noch 5 Prozent mehr bekommen. Eine Garantie, bis Ende 2016 noch einen Arbeitsvertrag zu haben, soll es dann auch nicht mehr geben. Bei solchen Schritten fragt man sich: Wie groß ist denn das Minus bei der Welt? Die Frage soll auch auf der Versammlung gestellt worden sein. Eine Antwort darauf gab es nicht. 4 Apr 2016 ## LINKS (DIR) [1] http://www.welt.de/politik/article153898342/Meine-grosse-Zeitungsliebe.html (DIR) [2] /!5281529/ ## AUTOREN (DIR) Jürn Kruse ## TAGS (DIR) Die Welt (DIR) Axel Springer (DIR) Stefan Aust (DIR) Entlassungen (DIR) Stefan Aust (DIR) Die Welt (DIR) Schwerpunkt Facebook (DIR) Axel Springer (DIR) LSR (DIR) Axel Springer ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Neuer Chefredakteur bei der „Welt“: Der junge Wilde übernimmt Erst im Januar hatte Aust den Posten des Chefredakteurs kommissarisch übernommen. Jetzt gibt er ihn an Poschardt ab, bleibt aber Herausgeber. (DIR) Springers „Welt“ im Umbruch: Allgemeine Verunsicherung Mit Abfindungsangeboten sollen bei der „Welt“ bis zu 50 Stellen abgebaut werden. Doch bisher sollen nur wenige Mitarbeiter darauf eingegangen sein. (DIR) Facebook-Gründer in Deutschland: Zuckerberg, ganz frei von Hass Der Facebook-Gründer spricht in Berlin. Es ist eine Lehrstunde in Sachen Filterblase: Nur das mitkriegen, was man mitkriegen will. (DIR) Umbau bei Springer: Neue „Welt“-Ordnung Stefan Aust richtet „Die Welt“ neu aus: Aus 14 Ressorts werden zukünftig acht. Bis zu 50 Stellen könnten dem zum Opfer fallen. (DIR) Leistungsschutzrecht in Deutschland: Sieg für Google Die Verleger unterliegen vor Gericht. Mit einer Klage wollten sie erreichen, dass Google zu Zahlungen für Bilder und Textanrisse gezwungen wird. (DIR) Chefredakteur verlässt die „Welt“-Gruppe: Update zu Upday Jan-Eric Peters wechselt an die Spitze von Axel Springers neuer Allianz mit Samsung. Das verdeutlicht die Bedeutung der Kooperation.