# taz.de -- Terrormiliz „Islamischer Staat“: IS bestätigt Tod ihres Militärchefs
       
       > Eine IS-nahe Nachrichtenagentur hat Tarkan Batiraschwili für tot erklärt.
       > Details sind nicht bekannt. Bereits im März gab es Meldungen über seinen
       > Tod.
       
 (IMG) Bild: Nicht zum ersten Mal für tot erklärt: IS-Anführer Omar al-Shishani
       
       BAGDAD dpa | Einer der höchsten Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat
       (IS) ist nach Angaben von Anhängern der Extremisten bei Kämpfen im Irak ums
       Leben gekommen. Der unter seinem Kampfnamen „Omar der Tschetschene“
       bekannte Tarkan Batiraschwili wurde rund 120 Kilometer südlich der
       nordirakischen Stadt Mossul getötet, wie die IS-nahe Nachrichtenagentur
       Amak am Mittwochabend in einer im Internet verbreiteten Erklärung
       mitteilte. Diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft
       werden. Batiraschwili galt als „Kriegsminister“ des IS und gehörte zum
       engsten Führungszirkel.
       
       Allerdings hatte es bereits im März Meldungen gegeben, der aus Georgien
       stammende Batiraschwili sei bei einem US-Luftschlag in Syrien getötet
       worden. Damals hieß es zunächst, der Mann mit dem auffälligen roten Bart
       sei schwer verletzt worden. Einige Tage später erklärten die Syrische
       Beobachtungsstelle für Menschenrechte und das Pentagon in Washington, er
       sei in der nordsyrischen IS-Hochburg Al-Rakka an seinen schweren
       Verletzungen gestorben.
       
       Details zum Zeitpunkt und den Umständen von Batiraschwilis Tod machte Amak
       nicht. Es hieß nur, er sei in der Stadt Al-Schirkat ums Leben gekommen, als
       er an der Abwehr eines Angriffs beteiligt gewesen sei. Die
       Beobachtungsstelle für Menschenrechte sieht in der Meldung eine Propaganda
       des IS. Die Miliz wolle damit zeigen, dass ihr Anführer im Kampf gestorben
       und nicht durch einen Luftangriff getötet worden sei, sagte der Leiter der
       Menschenrechtler, Rami Abdel Rahman.
       
       Der irakische IS-Experte Hischam al-Haschimi erklärte hingegen, er tendiere
       zu der Meinung, dass Batiraschwili im März verletzt und erst jetzt getötet
       worden sei. Die Miliz habe einen charismatischen Anführer verloren, der
       insbesondere Freiwillige aus dem Kaukasus und anderen Ländern der früheren
       Sowjetunion angezogen habe.
       
       Die sunnitischen Extremisten hatten in den vergangenen Monaten bereis
       mehrere Anführer verloren. US-Verteidigungsminister Ashton Carter erklärte
       Ende März, auch IS-Vize und –Finanzchef Abdul Rahman Mustafa al-Kaduli sei
       bei einer Militäroperation getötet worden. „Wir eliminieren systematisch
       ihr Kabinett“, sagte Carter damals.
       
       Auch über den Tod und schwere Verletzungen von IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi
       gab es in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte. Diese wurden aber nie
       offiziell bestätigt.
       
       14 Jul 2016
       
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