# taz.de -- Zoff um Zukunft von Kaiser's Tengelmann: Schröders erster Korbtreffer
       
       > Rewe will seine Beschwerde gegen die Übernahme von Kaiser's Tengelmann
       > durch Edeka nicht weiterverfolgen. Der Streit ist damit noch lange nicht
       > beendet.
       
 (IMG) Bild: Die beiden Kontrahentinnen Rewe und Edeka trennen noch viele, viele Regalmeter voneinander
       
       KÖLN dpa | Im Streit um die Zukunft von Kaiser's Tengelmann ist eine
       schnelle Einigung offenbar nicht in Sicht. Um mehr Zeit für die
       Verhandlungen zu gewinnen, beantragte Rewe am Dienstag beim
       Oberlandesgericht Düsseldorf, das Beschwerdeverfahren gegen die
       Ministererlaubnis zur Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka
       vorläufig ruhend zu stellen. „Das kann den Parteien weitere Zeit für eine
       Einigung geben“, erklärte Rewe-Sprecher Martin Brüning. Der Schritt
       bedeutet jedoch noch nicht die endgültige Rücknahme der Klage.
       
       Der 1. Düsseldorfer Karstellsenat wollte eigentlich am Mittwoch kommender
       Woche im Hauptverfahren über die Klage der Kölner gegen die
       Ministererlaubnis verhandeln. Im Eilverfahren hatten die Richter im Juli
       die Ausnahmegenehmigung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD)
       gestoppt.
       
       Der Antrag von Rewe, das Verfahren ruhen zu lassen, ist Bestandteil der
       unter Leitung von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder ausgehandelten
       Schlichtungsvereinbarung. Auch der Bundesgerichtshof soll demnach darum
       gebeten werden, seine Befassung mit dem Thema zu verschieben. Eigentlich
       wollte sich das Gericht am Dienstag kommender Woche mit Beschwerden des
       Bundeswirtschaftsministeriums sowie von Edeka und Tengelmann gegen die
       Eilentscheidung der Düsseldorfer Richter beschäftigen.
       
       Der Rewe-Sprecher betonte: „Die Verhandlungen mit Edeka über die Umsetzung
       der Schlichtung sind weiterhin herausfordernd mit unterschiedlichen
       Interessenlagen.“ Eine Einigung habe deshalb noch nicht erreicht werden
       können. Um den Fortgang des Verhandlungsprozesses zu ermöglichen, habe Rewe
       sich entschlossen, den Antrag zu stellen, das Beschwerdeverfahren ruhend zu
       stellen.
       
       Endgültig zurücknehmen werde Rewe die Beschwerde gegen die
       Ministererlaubnis aber nur „auf der Basis einer verbindlichen Einigung“,
       die die existenziellen Interessen von Rewe und die Bedingungen eines fairen
       Wettbewerbs im Lebensmittelhandel insgesamt berücksichtige, betonte der
       Sprecher.
       
       ## Es soll um ein Umsatzvolumen von 300 Millionen Euro gehen
       
       Am Montagabend hatten die zerstrittenen Supermarktketten ihre Gespräche
       erneut ohne Einigung vertagt. Die Verhandlungen sollen nun am Mittwoch
       fortgesetzt werden. Die über 15.000 Beschäftigten der tiefrote Zahlen
       schreibenden Supermarktkette erhoffen sich einen Kompromiss der Rivalen
       Rewe und Edeka. Anderenfalls droht der Verlust von mehreren tausend
       Arbeitsplätzen. Doch liegen die Verhandlungspositionen der Handelsriesen
       nach wie vor weit auseinander.
       
       Bei den Schlichtungsgesprächen hatten sich die Parteien vor einer Woche
       darauf geeinigt, dass Rewe einen Teil der Kaiser's Tengelmann-Filialen in
       Berlin erhalten sollte und im Gegenzug seine Klage gegen die
       Ministererlaubnis zurückziehen würde. Insgesamt soll es um Geschäfte mit
       einem Umsatzvolumen von 300 Millionen Euro gehen.
       
       Doch blieb bei der Schlichtung zunächst offen, welche Filialen genau an
       Rewe gehen sollten und welchen Kaufpreis die Kölner dafür zahlen müssen.
       Hier eine Einigung zu finden, fällt den zerstrittenen Handelsriesen
       offenbar schwer.
       
       8 Nov 2016
       
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