# taz.de -- Kolumne Leipziger Vielerlei: Geschuppter Nachwuchs gewünscht
       
       > Durch die Woche in Leipzig mit Schwalben (fliegen), Ohrenschuppentieren
       > (ficken) und aussterbenden Legidisten (fluchen).
       
 (IMG) Bild: Sollen im Zoo für Nachwuchs sorgen, was dann etwa so aussieht: Ohrenschuppentiere
       
       Hoch hinaus will Leipzig nicht nur in der Fußball-Bundesliga, sondern auch
       im Reisegeschäft. In dieser Woche wurde bekannt, dass es künftig
       Direktflüge von Leipzig nach New York geben wird. New York! Irre! Von
       Sachsen bald direkt ins Trump-Land, da muss sich manch einer ideologisch
       dann gar nicht mehr groß umstellen. International Pakistan Airlines will in
       Islamabad starten und über Leipzig in den Big Apple düsen.
       
       Das ist nun ausgerechnet die Fluglinie, deren Flugzeug in dieser Woche im
       Norden Pakistans abgestürzt ist. Das ist jetzt gar nicht mehr lustig,
       sondern schrecklich und zudem noch ausgesprochen schlecht fürs Geschäft.
       
       Besser fliegen kann dagegen Timo Werner. Der RB-Stürmer soll nach seiner
       Schwalbe im Spiel gegen Schalke am Samstagabend ganz niedergeschlagen
       gewesen sein. Sportdirektor Ralf Rangnick habe erst einmal ewig lange 20
       Minuten mit ihm reden müssen, um ihn wieder einigermaßen aufzubauen. Das
       habe er besonders gern gemacht, weil Werner so etwas wie sein „Ziehsohn“
       sei.
       
       Die beiden kennen sich immerhin seit – man höre und staune – vier (!)
       Jahren. Damals war Werner 16. Inzwischen ist er – die mathematischen Füchse
       werden es schon errechnet haben – 20 Jahre alt. Rangnick hat ihn also quasi
       von den Babyschuhen an begleitet, wie herzerwärmend. Schade nur, dass es
       mit dem stolperfreien Laufen noch etwas hapert.
       
       Nicht fliegen, sondern ficken sollen die Ohrenschuppentiere, die jetzt im
       Leipziger Zoo eingezogen sind. Zugegeben: Das passte jetzt nur gut, weil
       ein anderes Verb mit „f“ benötigt wurde, aber tatsächlich sollen diese
       interessanten Geschöpfe dort für Nachwuchs sorgen.
       
       Apropos Nachwuchs: Den sucht derzeit auch Legida. Ganze 27 Gestalten kamen
       am Montag zum fremdenfeindlichen Spaziergang. Alle anderen planen offenbar
       schon ihre nächste New-York-Reise. Erst ab dem 20. Januar, dem Tag der
       Trump-Vereidigung, versteht sich.
       
       11 Dec 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hanna Voß
       
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