# taz.de -- Kommentar Laptopverbot bei Flugreisen: Am besten unter Vollnarkose
       
       > Auf Flügen aus arabischen Ländern in die USA oder Großbritannien dürfen
       > keine großen Elektro-Geräte ins Handgepäck. Ein guter Plan ist das nicht.
       
 (IMG) Bild: Hoffentlich kein Laptop drin
       
       Liebe Terroristen,
       
       entschuldigt bitte die Unannehmlichkeit, dass ihr jetzt aus der arabischen
       Welt keine Direktflüge mehr in die USA oder nach Großbritannien nehmen
       könnt. Zumindest, wenn ihr plant, einen Laptop mit Sprengstoff zu
       präparieren. Da gibt es jetzt diese neue Verordnung, die es euch verbietet,
       Geräte größer als ein Handy auf diesen Strecken mit an Bord zu nehmen.
       
       Aber das Problem lässt sich leicht lösen. Wenn ihr in Dubai, Kairo oder
       Istanbul einsteigt, dann checkt euren Spreng-Laptop einfach als Gepäck ein.
       Dann könnt ihr irgendwo auf der Welt zwischenlanden, den Flughafen
       verlassen und umpacken. Euer Bombengerät lässt sich dann einfach als
       Handgepäck mit an Bord nehmen – und das auf jeder Flugstrecke eurer Wahl.
       Es gibt natürlich noch die Möglichkeit, einen Direktflug mit einer US-Linie
       zu benutzen, da gelten die Vorschriften nicht. Aber pssst, nicht
       weitersagen. Viele Grüße – die Sicherheit.
       
       Was sich die Homeland Security da ausgedacht hat, macht
       sicherheitstechnisch wenig Sinn. Wenn größere Geräte tatsächlich eine
       Gefahr darstellten, müssten sie überall an Bord verboten werden. Alles
       andere trägt entweder den Geruch von Diskriminierung oder panischer
       Hilflosigkeit. Ein generelles Verbot weltweit würde aber viele Fragen
       aufwerfen. Denn das Elektronikverbot ist ein perfektes Beispiel dafür, wie
       eine Antiterrormaßnahme die Welt mehr beeinträchtigt, als es sich
       Terroristen jemals erträumt haben. Oder anders gesagt: Es wird oft
       argumentiert, dass die Terroristen unsere Freiheiten hassen. Unsere
       Strategie ist dann, diese Freiheiten einfach über Bord zu werfen. Ein guter
       Plan sieht anders aus.
       
       Für die Homeland Security gäbe es da sicher noch weitere gute Vorschläge.
       Man könnte Passagiere aus der arabischen Welt entweder nur nackt mit an
       Bord nehmen oder unter Vollnarkose. Oder die Passagiere selbst als
       Gepäckstücke einchecken. So kommen sie keinesfalls an ihr Handgepäck.
       
       22 Mar 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Karim El-Gawhary
       
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