# taz.de -- Auswertung von FBI-Dokumenten: Kein Hinweis auf Bespitzelung Trumps
       
       > Vertreter des Geheimdienstausschusses im Kongress sehen keine Beweise für
       > ein Abhören des Trump Tower. Wohl aber welche für russische Aktivitäten.
       
 (IMG) Bild: Sie werten aus: der Demokrat Adam Schiff und der Republikaner Devin Nunes
       
       WASHINGTON ap | Vom US-Justizministerium und der Bundespolizei FBI zur
       Verfügung gestellte Dokumente haben nach Angaben zweier
       Kongressabgeordneter keine Beweise dafür geliefert, dass die
       Obama-Regierung den Trump Tower in New York abhörte. Doch biete das
       Material Indizienbeweise dafür, dass US-Bürger bei Moskaus Bemühungen, die
       Präsidentschaftswahl zu beeinflussen, mit Russen zusammengearbeitet hätten,
       erklärte der demokratische Abgeordnete Adam Schiff am Sonntag.
       
       Es gebe „direkte Beweise“ für Betrug, sagte Schiff, der im
       Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses sitzt. „Es gibt sicherlich
       genug für uns, um eine Untersuchung durchzuführen“, sagte er in der Sendung
       „Meet the Press“ von NBC.
       
       Der Geheimdienstausschuss soll am Montag mit Anhörungen zu Russlands Rolle
       bei Verletzungen der Cybersicherheit bei der Demokratischen Partei
       beginnen. Zudem soll es um die Aussage von US-Präsident Donald Trump gehen,
       dass sein Vorgänger Obama eine Abhöraktion in seinem New Yorker Anwesen,
       dem Trump Tower autorisiert habe. FBI-Direktor James Comey und der Direktor
       des Geheimdiensts National Security Agency, Mike Rogers, sollen als Zeugen
       aussagen.
       
       Geheimdienstvertreter haben gesagt, dass Russland hinter dem Diebstahl von
       E-Mails des Demokratischen Nationalkomitees vom vergangenen Sommer stecke.
       Die US-Regierung kam später zu dem Schluss, dass die russische Regierung
       den Hackerangriff angeordnet habe, um das Ergebnis der Präsidentschaftswahl
       vom November zu beeinflussen.
       
       „Zum ersten Mal schenken das amerikanische Volk und alle politischen
       Parteien jetzt der Bedrohung Aufmerksamkeit, die Russland darstellt“, sagte
       der republikanische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Devin Nunes.
       Man wisse, dass die Russen versucht hätten, im US-Wahlkampf aktiv zu
       werden. Das Gleiche versuchten sie auch bei Wahlkämpfen weltweit, auch in
       Europa, erklärte Nunes in der Sendung „Fox News Sunday“.
       
       Nunes sagte, der Ausschuss werde untersuchen, ob die Russen versucht
       hätten, Zweifel am US-Wahlsystem zu säen, oder ob sie versucht hätten,
       Trump ins Weiße Haus zu verhelfen. „Wir müssen dem auf den Grund gehen“,
       sagte der Republikaner.
       
       Nunes und Schiff gehörten zu mehreren Abgeordneten, die in Nachrichtenshows
       am Sonntag sagten, dass sie bislang keine Beweise dafür gesehen hätten,
       dass die Obama-Regierung im Wahlkampf Abhöraktionen gegen Trump angeordnet
       habe. Präsident Trump hatte in jüngster Zeit wiederholt darauf bestanden,
       Ex-Präsident Obama habe den Trump Tower Ende vergangenen Herbstes unter
       Überwachung gestellt.
       
       20 Mar 2017
       
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