# taz.de -- Unruhen in Elfenbeinküste: Kein Ende der Militärmeuterei
       
       > Montagfrüh erschüttert ein schweres Artilleriefeuer Bouaké. In der Stadt
       > herrschen weiter die Rebellen, in Abidjan ist die Lage unübersichtlich.
       
 (IMG) Bild: Straßensperre der Meuterer in Bouaké, Montag 15. Mai
       
       BERLIN taz | Die meuternden Soldaten in der Elfenbeinküste geben auch am
       vierten Tag ihres Aufstands nicht klein bei. Am Montagnachmittag hielten
       sie weiterhin die zweitgrößte ivorische Stadt Bouaké im Zentrum des Landes
       besetzt – trotz mehrfacher Ankündigungen, sie mit Gewalt zu vertreiben.
       
       Auch in Abidjan, der faktischen Hauptstadt und größten Stadt des Landes,
       waren Schüsse aus Militäreinrichtungen zu hören. Solange die Hauptquartiere
       des Militärs in Abidjan nicht komplett gesichert sind, ist auch keine
       größere Militäroperation anderswo im Land denkbar.
       
       „Die Operation zur Befreiung Bouakés hat begonnen. Bevölkerung, bleibt in
       euren Häusern“, hatte die Stadtverwaltung am späten Sonntagabend über
       Twitter mitgeteilt. Zuvor waren Gespräche zwischen Armeeführung und
       Meuterern ergebnislos abgebrochen wurden.
       
       Doch als am Montagfrüh schweres Artilleriefeuer Bouaké erschütterte, war
       klar, dass die Sache noch nicht erledigt war. „Die Verhandlungen zwischen
       Meuterern und Führung haben nichts gebracht“, vermeldete dasselbe
       Twitterkonto schließlich am Montagnachmittag. „Die Meuterer beherrschen
       immer noch die Stadt.“
       
       ## Regierung mit Problem
       
       Das Problem der Regierung von Präsident Alassane Ouattara: Die Meuterer
       gehören zu den ehemaligen Rebellen, denen er es verdankt, dass er 2011 sein
       Amt als Präsident antreten konnte – und in der Armeeführung sitzen deren
       ehemalige Kommandeure.
       
       In Bouaké, unter Kontrolle der Meuterer, gilt die Lage als ruhig, aber
       angespannt.
       
       Unübersichtlicher ist die Situation in Abidjan. Berichten zufolge ist die
       Präsidialgarde im Einsatz. Am Morgen hatten in mehreren Stadtteilen,
       darunter dem Stadtzentrum (Plateau) und dem Reichenviertel (Cocody),
       maskierte Soldaten Straßensperren errichtet und den Verkehr blockiert. Auch
       die Fernstraße von Abidjan nach Bouaké, wichtigste Verkehrsverbindung des
       Landes, ist blockiert.
       
       15 May 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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