# taz.de -- Fußball-Regionalliga Nord-Ost: Leutzscher Aufstieg
       
       > Ab der kommenden Saison spielt der Fußballverein BSG Chemie in der
       > Regionalliga. Dort trifft er auf seinen Erzrivalen Lok Leipzig.
       
 (IMG) Bild: Im vergangenen November traf BSG Chemie das letzte Mal auf Lok Leipzig
       
       LEIPZIG taz | Mit dem Schlusspfiff gab es am vergangenen Samstag im
       Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch kein Halten mehr. Die Fans stürmten aufs
       Feld, umarmten die Spieler, machten Selfies, feierten. Die BSG Chemie ist
       wieder da. Willkommen in der Regionalliga Nord-Ost!
       
       Für einen war es besonders emotional: Kapitän Stefan Karau. Einst bei
       Sachsen Leipzig, dem Vorgänger der BSG, ausgebildet, führt er seinen
       Leutzscher Heimatverein ein weiteres Stück näher an den Profi-Fußball ran.
       „Jahrelang habe ich traurig nach Leutzsch geschaut“, beschreibt es Karau.
       „Aber mittlerweile blüht der Verein richtig auf und ich mit. Wahnsinn, was
       hier passiert, die Stimmung, das Miteinander mit den Fans. Die Intensität
       lässt sich mit St. Pauli vergleichen.“
       
       1997 gründeten Fans die BSG Chemie neu, wollten Sachsen Leipzig
       unterstützen und den Namen retten. Es kam zum Bruch. 2008 startete die BSG
       Chemie in der Kreisklasse 3. Aus den Niederungen befreite sich der Club peu
       à peu, während der FC Sachsen verschwand. 2011 wurde das Spielrecht des VfK
       Blau-Weiß Leipzig übernommen, die BSG landete so in der sechstklassigen
       Sachsenliga. Vor einem Jahr gelang der Aufstieg in die Oberliga, jetzt der
       Durchmarsch in die vierte Spielklasse.
       
       ## Vereinsstrukturen sind noch ausbaufähig
       
       Personell soll sich nicht viel ändern. Trainer Dietmar Demuth, einst Profi
       bei St. Pauli und Bayer Leverkusen, genießt das Vertrauen der Spieler. Der
       Großteil der Mannschaft hat verlängert, vier oder fünf neue Spieler sollen
       kommen. Dabei bleiben die Chemiker Feierabendkicker. Denn das Problem des
       Vereins ist die Struktur, die weiter ausgebaut werden muss. Dabei wollen
       die Verantwortlichen nicht die vergangenen Probleme wiederholen und
       versuchen, sportliches Wachstum auf Pump zu erkaufen, sondern organisch
       wachsen.
       
       Derzeit lebt der Verein noch viel von ehrenamtlichen Helfern. Wichtigster
       Punkt ist die Renovierung des AKS, wie der Alfred-Kunze-Sportpark genannt
       wird. Das Stadion ist so atmosphärisch wie baufällig.
       
       Für die Fans hat der Aufstieg dazu einen netten Nebeneffekt: Die BSG spielt
       wieder in derselben Liga wie der Erzrivale Lok. Es wird kommende Saison
       also zwei Derbys geben. In Leutzsch freuen sie sich auf die Revanche für
       die Niederlage im Sachsenpokal vergangenen November.
       
       9 Jun 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Fabian Held
       
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