# taz.de -- Die Stimme aus dem Ausland: Jahre der Harmonie > Die argentinische Regierung hofft auf Kontinuität in Deutschland. Merkel > lobte die dortigen Marktreformen. Ein Blick aus Argentinien. (IMG) Bild: Der argentische Staatspräsident Mauricio Macri würde gerne auf Angela Merkels Wiederwahl anstoßen Der Schlüssel zur Europäischen Union. Eine gewichtige internationale Verbündete. Eine Rückversicherung in Zeiten der unsicheren Bande mit den Vereinigten Staaten. So sieht die argentinische Regierung von Mauricio Macri die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die sich am 24. September um die Wiederwahl bewirbt. Ganz klar würde Macris konservative Regierung einen Wahlsieg der CDU bevorzugen, zu der sie enge politische Beziehungen unterhält. Auch gibt es zwischen den Regierungschefs seit zwei Jahren wieder mehr Nähe – nach Jahren der Distanz während Cristina Kirchners Regierungszeit. Trotzdem will aktuell niemand in Argentinien den Fehler begehen, sich direkt für einen deutschen Kanzlerkandidaten auszusprechen, so wie vor den nordamerikanischen Wahlen: Damals setzte die Macri-Regierung ganz auf den Sieg Hillary Clintons – und war verzweifelt, als am Ende Donald Trump gewann. „Wir fühlen uns wohler mit der CDU und Merkel, man hofft auf Kontinuität der Beziehungen. Aber es gibt auch Verbindungen zur SPD, etwa zu den Bürgermeistern von Berlin und Hamburg“, heißt es aus Regierungskreisen. ## Gemeinsamkeit: G20-Präsidentschaft Eine baldige Einigung zwischen der EU und dem Mercosur ist Macris oberstes Ziel, vor allem wegen Trumps protektionistischer Wirtschaftspolitik. Als Merkel im vergangenen Juni in Buenos Aires sagte, sie werde eine Einigung zwischen den beiden Regionalbündnissen unterstützen, war das Musik in seinen Ohren. Eine andere Gemeinsamkeit zwischen Merkel und Macri ist die G20-Präsidentschaft, die Deutschland im Dezember an Argentinien übergeben wird. Beim letzten Treffen in Hamburg einigte man sich auf Details der Übergabe. Merkel wird viel Einfluss auf die Organisation des nächsten Gipfels in Buenos Aires haben. Die Aussicht auf mehr deutsche Investitionen in Argentinien ist ein anderes Motiv für die derzeitige Hochstimmung. Merkel hat Macris Wirtschaftsreformen gelobt, und im Regierungspalast ist man sich nicht sicher, ob eine sozialdemokratische Regierung ebenso hinter Macris Marktreformen stehen würde. 9 Sep 2017 ## AUTOREN (DIR) Jaime Rosemberg ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Bundestagswahl 2021 (DIR) Argentinien (DIR) Schwerpunkt Angela Merkel (DIR) Mercosur (DIR) Mercosur (DIR) Argentinien (DIR) Argentinien (DIR) Schwerpunkt Bundestagswahl 2021 (DIR) Schwerpunkt Bundestagswahl 2021 (DIR) Beata Szydło (DIR) Schwerpunkt Emmanuel Macron ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Kommentar EU-Mercosur-Vertrag: Freihandel erschwert Agrarwende Das Abkommen zwischen EU und südamerikanischem Staatenbund ist viel gefährlicher als CETA. Problematisch ist vor allem der Fleischexport. (DIR) EU-Handel mit Südamerika: Tausche Stinker gegen Gammelfleisch Die EU-Kommission bietet den Mercosur-Staaten laxere Kontrollstandards bei Lebensmittelimporten an – wenn Europa mehr Autos exportieren darf. (DIR) Argentiniens Präsident Macri räumt ab: Kirchner gesteht Niederlage ein Bei der Teilwahl zum Kongress schaffte Kirchner zwar den Einzug in den Senat. Doch das neoliberale Bündnis Cambiemos wurde stärkste politische Kraft. (DIR) Solidarische Ökonomie in Argentinien: Selbstverwaltung unter Druck Um Jobs zu erhalten, haben argentinische Beschäftigte in der Vergangenheit stillgelegte Betriebe übernommen. Doch nun droht ihnen das Aus. (DIR) Die Stimme aus dem Ausland: Öde Kampagne Ohne Konfrontation Gut gegen Böse: In der Ukraine, wo WählerInnen gern mit Buchweizengrütze gekauft werden, interessiert die Bundestagswahl kaum. (DIR) Griechenland blickt auf Bundestagswahl: Das Letzte, was Europa braucht Viele Griechen denken, dass ihr Schicksal eher in Berlin als in Athen bestimmt wird. Bei der Bundestagswahl hoffen sie nur noch auf das kleinste Übel. (DIR) Kolumne Die Stimme aus dem Ausland: Zu viele Emotionen Von soliden deutsch-polnischen Beziehungen hin zu Diskussionen über Reparationen und die Zukunft der EU. Der Blick aus Polen. (DIR) Debatte Parteien im Wahlkampf: Von der Nützlichkeit der AfD Es ist für alle etablierten Parteien bequem, vor der AfD zu warnen – statt selbst Alternativen zu entwickeln. Das ist gefährlich. (DIR) Debatte Merkels Regierungsstil: Die Jahre der Räuberin Bei der Wahl geht es um nichts mehr? Wähler haben keine Optionen mehr? Wer das denkt, hat das System Merkel noch immer nicht verstanden. (DIR) Kolumne Die Stimme aus dem Ausland: So gar keine Passion Merkel wird das Image der langweiligen Großtante nicht los. Beim Wahlvolk sind dennoch keine Tollheiten zu erwarten. Der Blick aus Frankreich.