# taz.de -- Kampagne #MeToo: Kein privates Problem > Aus den sozialen Netzwerken auf die Straße: In Berlin organisieren > Aktivistinnen eine Demonstration gegen sexualisierte Gewalt. (IMG) Bild: Weltweit wird gegen sexualisierte Gewalt gekämpft, hier auf einer Demo in Istanbul. Ist #MeToo der Beweis, dass Aktivismus im Internet besser funktioniert als auf der Straße? Nicht unbedingt: Am Samstag soll aus der Onlinekampagne, bei der bereits Zehntausende Betroffene unter dem gemeinsamen Hashtag #MeToo ihre Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt sichtbar machten, eine feministische Demonstration werden. „Wir wollen zeigen, dass sexualisierte Gewalt kein privates Problem ist, sondern Ergebnis der sexistischen und rassistischen Gesellschaft, in der wir leben“, sagt die Aktivistin Karoline Lucks, die zu den Initiatorinnen der Demonstration gehört. Die Idee zu der Aktion ist erst wenige Tage alt, dahinter steckt keine große Organisation, sondern eine Handvoll Freundinnen: „Wir haben am letzten Sonntag entschieden, dass wir diese Demo organisieren wollen, nachdem wir die ganze letzte Woche über die Metoo-Kampagne diskutiert haben“, erzählt Lucks. Damit trafen sie offenbar einen Nerv: Mehrere tausend Menschen haben bei Facebook bereits ihre Teilnahme zugesagt, der Einladung zu einem Vorbereitungstreffen am Mittwochabend waren fast 40 Leute gefolgt. Viele von ihnen kamen mit dem Anliegen, auf der Demonstration auch von ihren eigenen Erfahrungen erzählen zu können, dafür soll es dort nun ein offenes Mikrofon geben. Außerdem diskutierte die Gruppe über ihre gemeinsamen Forderungen, etwa danach, die Sensibilisierung für sexualisierte Gewalt stärker institutionell zu verankern. „Sehr wichtig ist uns auch, dass unsere feministischen Anliegen nicht rassistisch vereinnahmt werden“, sagt Lucks. Sexismus sei ein Problem, das sich quer durch Bevölkerungsgruppen und verschiedene Gesellschaften ziehe. Die Demonstration richtet sich an alle Geschlechter. Sie soll von einem FLTI-Block angeführt werden, das Akronym steht für Frauen, Lesben, Trans- und Intersexuelle. Start ist am Samstag um 16 Uhr am Hermannplatz, mehr Informationen auf [1][der Facebook-Seite Metoo Berlin]. 26 Oct 2017 ## LINKS (DIR) [1] https://www.facebook.com/Metoo-Berlin-1625670514174401/ ## AUTOREN (DIR) Malene Gürgen ## TAGS (DIR) Schwerpunkt #metoo (DIR) Sexismus (DIR) Demonstrationen (DIR) Frauen (DIR) Gender (DIR) Schwerpunkt #metoo (DIR) Schwerpunkt #metoo (DIR) Sexismus (DIR) Sexismusdebatte (DIR) Harvey Weinstein ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Schutz vor häuslicher Gewalt: Geld für anonyme Spurensicherung Die Frauenministerinnenkonferenz will Frauen besser vor Gewalt in der Beziehung schützen. Ost-Rentnerinnen sollen finanziell unterstützt werden. (DIR) Intersexualität im Spitzensport: Welches Geschlecht? Athleten, die sich einer klaren geschlechtlichen Zuordnung entziehen, werden diskriminiert. Das muss sich ändern. Nur wie? (DIR) Debatte Reaktionen auf #MeToo: Intellektuell wenig befriedigend Was ist #MeToo? Als Summe zahlloser vulgärtherapeutischer Reflexe ist es nicht einmal eine Bewegung. Nur ein Geräusch, das verhallen wird. (DIR) Sexismus im Journalismus: Reden wir bei einem Kaffee darüber In der #MeToo-Debatte über strukturellen Sexismus sollten die Journalisten bei sich selbst anfangen, sagt unsere Autorin. (DIR) Debatte Sexismus: Flirtfreiheit des Mannes In der Debatte über Sexismus zeigt sich die Verwirrung über die Grenze zur sexuellen Belästigung. Wo hört ein Kompliment auf? Ein paar Lösungsvorschläge. (DIR) Der Berliner Wochenkommentar I: Ermüden ist keine Option In der Sexismusdebatte um Staatssekretärin Sawsan Chebli gehen die Stimmen auseinander. (DIR) Debatte um sexualisierte Gewalt: Mitgefühl ist nicht begrenzt Weinstein, #MeToo: Berichte von Frauen, die vergewaltigt oder belästigt wurden, auf allen Kanälen. Aber was ist mit Erfahrungen von Männern?