# taz.de -- boulevard der besten: João da Mata
       
 (IMG) Bild: Foto: Delia Roscher
       
       Begonnen hat João da Matas Weg in die Rudi-Dutschke-Straße 23 , dem Olymp
       der deutschen Journalismus-Landschaft, mit dem Vorschlag seines
       Universitätsprofessors in Brasilien. Seine Geschichte soll hier aber zu
       einem früheren Zeitpunkt einsetzen.
       
       João ist 1990 in Coronel Fabriciano im Südosten Brasiliens geboren. Auf die
       Ausbildung zum Informatiker folgte ein journalistisches Studium. Dieses
       finanzierte er sich durch die Arbeit als Webdesigner. Erst bei dieser
       Arbeit merkte er, dass er farbenblind ist – eigentlich unvorteilhaft für
       einen Webdesigner. Das war jedoch kein Problem für den vor Energie
       sprudelnden João, der dieses Manko dabei irgendwie zu umgehen wusste.
       
       Während des Studiums erkannte ein Professor Joãos Potenzial und riet ihm zu
       einem Austauschaufenthalt in Deutschland. João lernte mithilfe eines
       Computerprogramms in kürzester Zeit Deutsch und meisterte das
       Aufnahme-Interview für den Austausch.
       
       Für zwei Semester ging es nach Augsburg. Dort merkte er schnell, dass es
       ihn in die Großstadt zieht. Bei einem Berlin-Aufenthalt besuchte er die
       Humboldt-Universität und beschloss, dort eines Tages zu studieren.
       
       Zurück in Brasilien arbeitete er für einen Radiosender und befasste sich
       mit einem Projekt, das ihn prägen sollte: eine Reportage über die
       Verschärfung des Jugendstrafrechts. Die Perspektive der betroffenen
       Jugendlichen kam für João in der öffentlichen Debatte zu kurz und er suchte
       das Gespräch mit ihnen. Bei dem Besuch einer Schule erlebte er, wie die
       Militärpolizei anrückte, um Proteste der Schüler einzudämmen, die gegen
       einen Elektroschocker-Einsatz der lokalen Polizei demonstrierten. Daraus
       entstand eine Reportage mit dem Titel „Marginalisierte Jugendliche“.
       
       Mittlerweile lebt er in Berlin und studiert an der HU. Wichtig ist ihm,
       dass auf dem taz lab People of Color auf Veranstaltungen referieren, in
       denen es nicht nur um Rassismus geht. Er will alte Denkmuster aufbrechen
       und ist mit seinen Ideen ein unverzichtbarer Teil des taz-lab-Teams.
       
       Wer nach diesen Zeilen nicht genug von ihm kriegen kann, möge sich gerne
       bei uns melden. João sucht nämlich dringend eine WG. Jede*r potenzielle
       Mitbewohner*in kann sich auf diesen Energiebolzen freuen!“ Vincent
       Bruckmann
       
       24 Feb 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Vincent Bruckmann
       
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