# taz.de -- Abgänge bei Facebook: Instagram-Gründer wollen pausieren
       
       > Die Gründer der Fotoplattform Instagram kündigen an, Facebook zu
       > verlassen. Dessen Aktienkurs ging daraufhin kräftig in die Knie.
       
 (IMG) Bild: Facebook muss demnächst ohne Instagram-Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger auskommen
       
       ROCKVILLE rtr | Facebook verliert mit dem Abgang der beiden
       Instagram-Gründer zwei der wichtigsten kreativen Köpfe des Konzerns. Nach
       sechs Jahren wollen Kevin Systrom und Mike Krieger „in Kürze“ dem
       weltgrößten Internet-Netzwerk den Rücken kehren. [1][In einer dürftigen
       Erklärung führte der bisherige Spartenchef Systrom an,] beide wollten sich
       eine Auszeit nehmen, um ihre „Neugierde und Kreativität“ wiederzuentdecken.
       Erst vor wenigen Monaten h[2][atte Whatsapp-Gründer Jan Koum bei Facebook
       gekündigt.]
       
       [3][Facebook schreibt seit Monaten Negativ-Schlagzeilen.] Dem US-Konzern
       machen Forderungen nach mehr Datenschutz, Kritik wegen Hassrede und
       Terror-Propaganda zu schaffen. Gerüchte reißen nicht ab, dass die Abgänge
       in direktem Zusammenhang mit Firmenchef Mark Zuckerberg stehen, der die
       Zügel in dem mit 480 Milliarden Dollar bewerteten Konzern wieder enger
       anzieht.
       
       Anleger verunsicherten die jüngsten Nachrichten: Die Facebook-Aktie verlor
       vorbörslich 2,2 Prozent.
       
       Lange Zeit mischte sich Zuckerberg kaum ins Tagesgeschäft von Instagram
       ein. Die Gründer hatten freie Hand und unter ihrem Regime wurde der
       Foto-Dienst zu einer der wertvollsten Apps der Welt. Inzwischen kommt
       Instagram mit seinen mehr als eine Milliarde aktiven Nutzern auf einen
       Jahresumsatz von geschätzten acht Milliarden Dollar – vor allem mit
       Werbung. Facebook zählt gut 2,2 Milliarden Mitglieder.
       
       Die beiden Stanford-Absolventen Systrom und Krieger gründeten Instagram
       2010. Zwei Jahre später holte Zuckerberg den rasant wachsenden Dienst, der
       sich zunehmend als Konkurrent entpuppte, für eine Milliarde Dollar in den
       Konzern. Ähnlich verfuhr Facebook mit Whatsapp – der Messaging-Dienst
       gehört seit der 19 Milliarden Dollar schweren Übernahme 2014 zu dem
       US-Unternehmen.
       
       ## Überraschender Abgang
       
       Zuckerberg sagte zum zumindest für die Öffentlichkeit überraschenden Abgang
       von Systrom und Krieger: „Ich habe in den letzten sechs Jahren eine Menge
       durch die Zusammenarbeit mit ihnen gelernt und es wirklich genossen.“ Im
       letzten Quartalsbericht hatte Zuckerberg davon gesprochen, welch
       „großartiger Erfolg“ der Instagram-Kauf war. Es sei ein innovativer Dienst.
       Zuckerberg nannte diesbezüglich die Möglichkeit, dass ähnlich wie bei dem
       Rivalen Snapchat Inhalte nach 24 Stunden wieder verschwinden, sowie die
       Einbindung von längeren Videos über die Anwendung IGTV.
       
       Spätestens seit [4][dem Datenskandal, bei dem Informationen von bis zu 87
       Millionen Mitgliedern genutzt wurden,] um US-Präsident Donald Trump im
       Wahlkampf zu unterstützen, nimmt Zuckerberg die Schalthebel bei Facebook
       wieder fester in die Hand. Nach dem Abgang von Koum übertrug er seinem
       langjährigen Vertrauten Chris Cox die Kontrolle über Whatsapp und
       Instagram. Zudem installierte er seinen engen Mitarbeiter Adam Mosseri als
       Produktchef bei Instagram. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge kam es
       zuletzt immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den Instagram-Gründern und
       Zuckerberg über die Ausrichtung des Fotodienstes.
       
       Der 34-jährige Facebook-Gründer müht sich seit Monaten, aus den
       Schlagzeilen zu kommen. Im Zusammenhang mit dem Datenskandal ermitteln
       unter anderem die US-Verbraucherschutzbehörde FTC und die
       Generalstaatsanwälte von 37 Bundesstaaten. Immer wieder werden hochrangige
       Manager vor den US-Kongress zitiert, um Stellung zu Fragen des
       Datenschutzes, der Verbreitung von Falschinformationen und der Rolle
       Facebooks im Wahlkampf zu nehmen.
       
       25 Sep 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://instagram-press.com/blog/2018/09/24/statement-from-kevin-systrom-instagram-co-founder-and-ceo/
 (DIR) [2] /Zuckerberg-auf-Entwicklerkonferenz-F8/!5500376
 (DIR) [3] /Zuckerberg-auf-Entwicklerkonferenz-F8/!5500376
 (DIR) [4] /Zuckerberg-auf-Entwicklerkonferenz-F8/!5500376
       
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