# taz.de -- Friedensnobelpreis schafft neuen Mut: Wo Frauen wieder Freude lernen
       
       > Claire Riziki ist vergewaltigt worden. In einer im Kongo einmaligen
       > Therapieeinrichtung fasst sie neuen Mut. Ein Besuch in der „Stadt der
       > Freude“.
       
 (IMG) Bild: Claire Riziki hat neuen Mut gefasst: „Ich habe gelernt den Schmerz in Kraft umzuwandeln“
       
       BUKAVU taz | Sobald sich das Hoftor zwischen den hohen Mauern geschlossen
       hat, wird es ruhig. Das chaotische Treiben in den engen schmutzigen Gassen
       der ostkongolesischen Provinzstadt Bukavu ist kaum mehr zu hören: die Musik
       aus den Lautsprecherboxen der Holzbuden, das knattern der
       Dieselgeneratoren, sie verstummen.
       
       Hinter den Mauern zwitschern Vögel, der Wind rauscht durch die Palmwedel.
       Der Gestank von brennendem Plastikmüll und Holzkohleöfen draußen weicht dem
       Duft von Blumen, Mangobäumen. Gepflasterte Wege führen durch einen Hain aus
       lilafarbenen Bougainvillea-Sträuchern, dazwischen gackern Hühner und picken
       Würmer aus dem Rasen.
       
       Die „Stadt der Freude“ wirkt wie eine Insel des Friedens inmitten des
       Bürgerkriegsgebiets des Ostkongo. „Die Ruhe und die Natur sollen dabei
       helfen, Stress abzubauen und die Nerven zu beruhigen“, erklärt Rosine
       Chofi. Die energische Frau Mitte dreißig im buntgemusterten Stoffkleid ist
       eine von sechs Psychologinnen, die vergewaltigte Frauen therapieren. „Viele
       kommen zu uns, weil sie traumatisiert sind, unter Alpträumen,
       Angstzuständen und Depressionen leiden oder sogar Selbstmordgedanken
       hegen“, sagt sie. „Sie sind in ihrem Leben komplett blockiert.“ Nach sechs
       Monaten Therapie seien jedoch 95 Prozent der Frauen wieder in der Lage, ihr
       Leben zu meistern.
       
       ## Ein Krankenhausarzt als Friedensnobelpreisträger
       
       Die Millionenstadt Bukavu am südlichen Ufer des malerischen Kivusees im
       Osten der Demokratische Republik Kongo wird in den globalen Medien oft als
       „Welthauptstadt der Vergewaltigungen“ bezeichnet, der Kongo sei das
       „schlimmste Land, eine Frau zu sein“, heißt es. Besondere Aufmerksamkeit
       wurde in den vergangenen Wochen dem Panzi-Krankenhaus in Bukavu gewidmet.
       Dessen Gründer und Chefgynäkologe Denis Mukwege erhielt vor wenigen Tagen
       im norwegischen Oslo den Friedensnobelpreis.
       
       Über 80.000 Patientinnen sind seit der Gründung 1999 im Panzi-Krankenhaus
       behandelt worden. Die ersten Frauen, die damals eingeliefert wurden, waren
       schwer verletzt: Ihnen wurde mit der Kalaschnikow in die Vagina geschossen
       oder Benzin in den Schoß gegossen und angezündet. Chefarzt Denis Mukwege
       hat sie operiert und medizinisch versorgt, bis die Blutungen aufhörten und
       sie wieder gehen oder sitzen konnten.
       
       Doch die seelischen Narben bleiben. Deswegen hat Mukweges Stellvertreterin
       in der Panzi-Stiftung, Christine Schuler-Deschryver, vor sieben Jahren die
       „Stadt der Freude“ als psychologisches Traumazentrum gegründet. Denn auch
       wenn der Krieg im Großteil des Landes vorbei ist, lässt der „sexuelle
       Terrorismus“, wie Schuler-Deschryver die systematischen Vergewaltigungen
       nennt, nicht nach. Erst vor wenigen Monaten sind im Urwald-Bezirk Shabunda
       in Südkivu wieder sämtliche Frauen eines Dorfes von Milizen vergewaltigt
       worden – vom Kind bis zur Großmutter. „Das hat nichts mit sexueller
       Befriedigung zu tun“, erklärt Schuler-Deschryver das Phänomen. Sex wird zur
       Kriegswaffe, der Körper der Frau „zum Schlachtfeld“, um eine Gemeinde von
       innen heraus zu zerstören, denn „die Frauen sind der Motor der
       Gesellschaft“.
       
       Gerade erst ist die gebürtige Kongolesin aus Oslo nach Bukavu
       zurückgekehrt. Sie sieht erschöpft aus nach der langen Reise und dem
       Medienrummel, aber glücklich. „Der Nobelpreis ist die höchste Anerkennung
       für uns alle“, sagt Schuler-Deschryver. Die Frage sei jedoch, „wie können
       wir aus dem Preis noch mehr rausholen, um noch mehr bewirken zu können?“.
       Sie zeigt auf ihr Handy. Die Dokumentation „City of Joy“, die auf dem
       Onlinekanal Netflix zu sehen ist, steigt in den Zuschauergunst – auch
       aufgrund der Nobelpreisverleihung. Die taz konnte die „Stadt der Freude“
       besuchen.
       
       ## Meditationsstunden zur Traumabekämpfung
       
       Die Psychologin Rosine Chofi spaziert einen Weg entlang, umringt von Blumen
       und Palmen, gespickt mit unzähligen Vogelnestern. Sie steuert auf eine
       kreisrunde Hütte aus Bambus inmitten einer Wiese zu und streift ihre
       Sandalen ab. Der Boden ist ausgelegt mit selbstgeflochtenen Bastmatten, die
       Wände und Decken sind verziert mit gemusterten Stoffen. Hier hält die
       Psychologin ihre Meditationsstunden ab, neben Musik, Theater und Tanz,
       Selbstverteidigung und Gruppengesprächen – eine von zahlreichen
       Therapieansätzen, die sich in den vergangenen Jahren bewährt haben.
       
       Auf einem Schemel inmitten der Hütte sitzt Claire Riziki. Die 20-Jährige
       trägt Jeans und T-Shirt, ihre Haare sind sorgfältig geflochten, ihre
       Fingernägel bunt bemalt. Sie sitzt ganz ruhig aufrecht da und atmet tief
       ein und aus, so wie sie es in den Meditationsstunden gelernt hat. Um ihre
       großen runden Augen zeichnet sich ein Lächeln ab, das aufrichtig wirkt.
       „Ich bin geheilt“, sagt sie und strahlt dabei über ihr ganzes Gesicht.
       
       Rosine Chofi nimmt das klein gewachsene Mädchen in den Arm. Noch vor
       wenigen Monaten konnte Riziki keine Berührung zulassen, war in sich
       verschlossen, hat ihren Körper vernachlässigt, nur geweint, flach geatmet
       und gezittert. „Wenn mich jemand fragte, was mein Problem sei, habe ich
       immer alles verheimlicht und geschwiegen“, erinnert sie sich. Dann fängt
       sie an zu lachen und sagt: „Heute kann ich reden wie ein Wasserfall“.
       Chofi, die neben ihr sitzt, nickt zur Bestätigung. Nach sechs Monaten in
       der „Stadt der Freude“ fühlt sie sich „wie ein neuer Mensch“, sagt Riziki.
       „Ich habe gelernt den Schmerz in Kraft umzuwandeln“.
       
       ## Sie verlangten sexuelle Gefälligkeiten
       
       Wie oft sie vergewaltigt wurde, kann Claire Riziki nicht aufzählen. Es war
       „fast jeden Tag“, sagt sie. Ihre Vergewaltiger waren Lehrer in ihrer
       Schule, sogar der Direktor – denn sie konnte die Schulgebühren nicht
       bezahlen. Um sie dennoch zu unterrichten, verlangten sie sexuelle
       Gefälligkeiten. „Ich habe meinen Körper geopfert für meine Bildung“, sagt
       sie. Sie träumt davon, zu studieren und Ärztin zu werden.
       
       Das Dorf Kibanga, aus dem Riziki stammt, liegt rund 30 Kilometer außerhalb
       Bukavus entlang der Grenze zum Kahuzi-Biega-Nationalpark. Zum Schutz der
       bedrohten Gorillas wurden die Waldvölker aus dem Park verbannt, die
       deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) baute ihnen
       ein Dorf, gab ihnen Ackerland und eine Schule.
       
       Doch nach wie vor leben die Menschen in Armut, denn Landwirtschaft ist
       nicht Teil ihrer Kultur. „Wir haben die Ernte unserer Nachbarn gestohlen,
       um etwas zu Essen zu haben“, sagt Riziki. Sie ist das jüngste von sechs
       Kindern, ihr Vater hat sich kurz nach ihrer Geburt aus dem Staub gemacht.
       Die Mutter hatte nie Geld für Schulgebühren für all ihre Kinder, vor allem
       nicht für die jüngste Tochter. Claire Riziki hat als das einzige Mädchen
       ihrer Mutter von klein auf bei den Hausarbeiten helfen müssen: Wasser vom
       Fluss ranschleppen, im Wald Feuerholz holen – schwere körperliche Arbeit.
       
       ## Sexuelle Ausbeutung als Waffe im Krieg
       
       Für Christine Schuler-Deschryver ist die tägliche Ausnutzung der
       körperlichen Arbeitskraft der Frau als „Dienerin des Mannes“ die Vorstufe
       der systematischen sexuellen Ausbeutung der Frauen und Mädchen im Kongo.
       Sowohl in den Köpfen der Männer als auch der Frauen herrsche nach wie vor
       die Einstellung vor, dass „die Frau ihrem Mann jederzeit zur Verfügung
       stehen muss“, sagt sie. In Zeiten des Krieges steigere sich das zur
       Kriegswaffe, indem man die Frauen des Feindes so weit terrorisiert, dass
       sie diesem nicht mehr „dienen“ können. Deswegen sei es wichtig, an der
       gesellschaftlichen Haltung etwas zu verändern.
       
       Wenn Claire Riziki in den kommenden Tagen, rechtzeitig zu Weihnachten, in
       ihr Heimatdorf zurückkehrt, ist sie gewappnet: mit neuer Kraft und einer
       Ausbildung. „Stell dir vor, ich habe gelernt einen Computer zu bedienen und
       eine Nähmaschine“, berichtet sie stolz. In ihrem Dorf gibt es bislang nicht
       einmal Strom, geschweige denn einen Computer. Doch sie will in Bukavu eine
       manuelle Nähmaschine kaufen: „Damit kann ich mein eigenes Geld verdienen
       und hoffentlich irgendwann studieren.“
       
       Im großen Gemeinschaftsraum im Hauptgebäude der „Stadt der Freude“ sitzen
       knapp einhundert Frauen auf Plastikstühlen wie in einem Klassenzimmer. Die
       meisten sind jung wie Riziki. Viele haben ähnlich wie sie sexuelle
       Ausbeutung in ihrem direkten Umfeld erlebt. Es gibt darunter Fälle, bei
       denen die Frauen besonders brutal wie in Zeiten des Krieges malträtiert
       worden sind. Schuler-Deschryver nennt eines der jüngsten grausamen
       Beispiele: eine Frau, deren Kinder vor ihren Augen abgeschlachtet wurden
       wie Vieh. Die Milizionäre hätten das Fleisch im Feuer gegrillt und sie dazu
       gezwungen, ihre eigenen Kinder zu essen.
       
       ## Viele Frauen kennen keine Zuwendung
       
       Marie-Jean Mbashu schreibt mit einem dicken Filzstift Stichworte an eine
       Tafel. Die kräftige, ältere Frau im orangen Kleid ist die Leiterin der
       „Stadt der Freude“. Von Mädchen wie Riziki wird sie nicht ohne Grund „Mama
       Mbashu“ genannt. Oft drückt sie ihre verletzlichen Patientinnen an ihren
       dicken Busen, hält sie ganz fest und streicht ihnen über das krause Haar.
       Die meisten der Mädchen haben von ihren eigenen Müttern kaum Zuwendung
       erfahren.
       
       Mama Mbashu unterrichtet kongolesisches Recht, die Gleichstellung von Mann
       und Frau vor dem Gesetz oder wie man ein Gerichtsverfahren wegen
       Vergewaltigung anstrengt. Die meisten Frauen haben wie Riziki nur minimale
       Schulbildung erhalten. Über ihre Rechte wissen sie meist nur wenig. Heute
       geht es im Unterricht auch um die für den 23. Dezember anstehenden Wahlen.
       Mbashu schreibt eine Liste von Parteien an die Tafel und fragt in die
       Runde, welche bekannt sind. Sie erklärt, dass die Frauen das Recht haben,
       in der Wahlkabine ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und nicht die
       Lieblingspartei ihres Vaters wählen müssen.
       
       Mama Mbashu hat jedes der knapp 100 Mädchen im Klassenzimmer eigenhändig
       ausgewählt. Zweimal im Jahr streift die energische korpulente Dame durch
       die Dörfer des Ostkongo, um traumatisierten jungen Frauen zwischen 17 und
       29 Jahren eine zweite Chance zu geben. Oft wird sie von anderen
       Organisationen oder Frauen angerufen, die die „Stadt der Freude“ bereits
       durchlaufen haben. Über 1.700 Frauen haben in den vergangenen sieben Jahren
       das Programm mitgemacht. Sie bekommen vor ihrer Abreise ein Mobiltelefon,
       um mit Mama Mbashu in Kontakt zu bleiben. So ist über die Zeit ein Netzwerk
       entstanden, das sich bis in die entlegensten Regionen des Dschungels
       erstreckt.
       
       Auf Mama Mbashus Schreibtisch im Direktorenzimmer türmen sich die
       Aktenberge. Über jede der Patientinnen wird genau Buch geführt: Diagnose,
       Leidensgeschichte, Familienhintergründe, Fortschritte, Hindernisse,
       Zukunftspläne, Herausforderungen. Mama Mbashu kennt jede der Frauen in- und
       auswendig. An den Wänden kleben Fotos von vielen hundert Absolventinnen,
       die in die Kamera lachen. Die meisten ihrer Patientinnen muss sie nach
       Beendigung der Therapie in ihrer Heimatdörfer begleiten, berichtet sie. Der
       Grund: „Sie werden nach einer Vergewaltigung von ihren Ehemännern oder
       Vätern verstoßen“, sagt Mbashu. „Wir müssen vermitteln, damit sie wieder in
       die Gemeinschaft aufgenommen werden.“
       
       ## Wie aus erniedrigten Opfern hoffnungsvolle Menschen werden
       
       Junge Frauen wie Claire Riziki sind durch die Therapie verändert, innerlich
       wie äußerlich. Sie kehren zurück mit neuen Kleidern, die sie im
       Therapieprogramm selbst genäht haben. Sie haben nicht nur gelernt, was
       Hygiene bedeutet, wie man eine Toilette bedient oder sich eine Dusche baut,
       sondern können nun auch mit dem Computer umgehen. Das alles ist in den
       abgelegenen Dschungeldörfern noch immer keine Selbstverständlichkeit.
       
       Noch dazu sind sie emotional selbstständig geworden, unabhängig und
       emanzipiert. Sie kennen ihre Rechte und haben das Rüstzeug, um sich zu
       wehren. Das führt zu Hause zu Konflikten, auch mit den Müttern, die von
       ihren Töchtern verlangen, sich der Tradition gemäß unterzuordnen, sagt
       Mbashu: „Bei uns haben Frauen traditionell nicht den Mut, sich zu wehren
       und durchzusetzen. Obwohl per Gesetz garantiert, werden Frauen nach wie vor
       jegliche Eigentumsrechte verwehrt.“ Für ihre Rückkehr bekommen sie ein
       Startgeld von einhundert Dollar, um sich etwas aufzubauen. Claire Riziki
       will davon eine Nähmaschine kaufen. Mbashu weiß aus Erfahrung: „Besonders
       bei armen Familien besteht da die Gefahr, dass sie von ihren eigenen
       Angehörigen ausgeraubt werden.“
       
       ## Ökologische Ernährung als Teil des neuen Lebens
       
       Rund 20 Kilometer von der „Stadt der Freude“ entfernt, jenseits der
       Stadtgrenzen von Bukavu, erstreckt sich eine Farm über fruchtbare Hügel und
       Täler. Hier werden Reis, Bohnen, Soja, Kassava, Hirse und Gemüse angebaut.
       Über 20.000 Bäume sind gepflanzt worden. Schweine, Ziegen und Schafe grasen
       auf den Weiden, im Sumpfgebiet wurden Fischteiche angelegt. Dazwischen gibt
       es große Hasenställe. Was hier wächst, ernährt die Frauen in der „Stadt der
       Freude“. Gesunde Nahrung ist wichtiger Bestandteil der Therapie. Traumata
       und Depressionen schlagen auf den Appetit, sexuell übertragbare
       Infektionskrankheiten wie HIV zehren an den Kräften.
       
       Für rund 40 Absolventinnen aus der „Stadt der Freude“ ist die Farm ein
       neues Zuhause geworden. Einigen fiel die Wiedereingliederung in ihre
       Familien schwer. Andere fanden ihre Dörfer verwaist oder abgebrannt. Manche
       wurden erneut vergewaltigt, um sie gefügig zu machen. Sie kehren dann in
       die „Stadt der Freude“ zurück.
       
       Zu ihnen gehört Ndensekire Mbalama. Die schmale 33-Jährige im orangen
       Arbeitsanzug und Gummistiefeln harkt mit einer Spitzhacke ein
       Kartoffelfeld. Schweiß rinnt ihr über die Stirn, unter ihren rot lackierten
       Fingernägeln sammelt sich der Schmutz. Mbalama hat ihre Eltern und
       Verwandten im Krieg verloren. Durch die inneren Verletzungen nach einer
       brutalen Vergewaltigung kann sie keine Kinder bekommen. Verheiratet ist sie
       nicht. „Ich bin praktisch ganz alleine“, sagt sie. Dabei schaut sie jedoch
       nicht traurig gen Boden, sondern lächelt und streckt stolz die Brust
       heraus. „Ich habe gelernt, dass das kein Nachteil ist, sondern ich bin
       dadurch selbstständig und viel freier.“
       
       Mbalama lebt seit drei Jahren auf der Farm. Die Frauen arbeiten, kochen und
       schlafen zusammen. Sie haben nicht nur eine Kooperative gegründet, sondern
       sind eine Familie geworden. Sie erlernen ökologische Landwirtschaft. Für
       Christine Schuler-Deschryver ist dies ein wichtiges, ganzheitliches
       Konzept. „Wir können nicht vom Schutz der Frauen sprechen, wenn wir unsere
       Mutter Erde nicht schützen“, erklärt sie. Es sei die Erde, die ernähre, die
       Bienen, die befruchten. Und es seien die Frauen, die in den Dörfern des
       Kongo traditionell Landwirtschaft betreiben. Es sei somit die Aufgabe der
       Frauen, die „Mutter Erde zu schützen“, sagt Schuler-Deschryver.
       
       Ndensekire Mbalama verstreut Kompost und Schweinemist auf ihrem
       Kartoffelacker und harkt ihn unter. „Ich liebe meine Arbeit und kann mir
       etwas Geld für die Zukunft ansparen“, sagt sie. Auf die Frage, welche Pläne
       sie habe, lächelt sie verschmitzt: „Ich habe sehr viele Ideen“.
       
       18 Dec 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schlindwein
       
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