# taz.de -- Schülerdemos für das Klima: Hüpfen gegen die Kohle
       
       > Wenn nicht die Jugendlichen für die Zukunft kämpfen, wer tut es dann?
       > Unsere Schülerpraktikantin demonstriert mit und erklärt, warum.
       
 (IMG) Bild: „Uns ist die Zukunft nicht egal“: Schüler demonstrieren Ende Januar gegen die Energiegewinnung aus Kohle und für eine nachhaltige Energiepolitik
       
       Der Klimawandel ist längst kein Mythos mehr. Das ist der Grund, weshalb ich
       jeden Freitag gegen die Kohle demonstrieren gehe. Denn: Das deutsche
       Klimaziel ist, bis 2050 die Emissionen von Treibhausgasen um 85 Prozent
       gegenüber 1990 zu reduzieren. Dafür ist es unumgänglich, so bald wie
       möglich aus der Kohle auszusteigen. Die Politik aber hat das Jahr 2038 für
       den Klimaausstieg angesetzt.
       
       Das ist zu spät. Deshalb gibt es in vielen europäischen Städten die
       „Fridays for Future“. Überall demonstrieren SchülerInnen und StudentInnen.
       Immer freitags. Für die Umwelt und gegen die Kohle.
       
       Vorbild für den wöchentlichen Streik ist die 16-jährige Schwedin Greta
       Thunberg. Sie war es, die sich am 20. August 2018 das erste Mal mit einem
       selbst gemachten Plakat vor das schwedische Parlament setzte und so mit dem
       „Skolstrejk“ begann.
       
       Durch ein auf Instagram veröffentlichtes Bild gewann ihr Streik schnell an
       Bekanntheit. Auch ihre Reden beim UNO-Klimagipfel in Kattowitz und beim
       Weltwirtschaftsforum in Davos haben sie in das Licht der Öffentlichkeit
       gerückt.
       
       ## Wenn nicht wir – wer tut es dann?
       
       Viele, auch ich, stimmen Greta zu und haben sich ihr angeschlossen bei dem
       Versuch, die Politik wachzurütteln. Denn wenn wir, die Jugendlichen, nicht
       für unsere Zukunft kämpfen, wer tut es dann?
       
       Deshalb gehe ich seit dem 25. Januar auch auf die Straße und demonstriere
       gegen die Untätigkeit der Politiker. „There is no planet B“ oder „Wenn die
       Umwelt eine Bank wäre, hättet ihr sie schon längst gerettet!“ steht auf
       unseren Plakaten. Es werden Lieder gespielt und Sprüche gerufen: „Wir sind
       hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“, „Wer nicht hüpft,
       der ist für Kohle!“ und ein eigener Kanon zur Melodie von „Hejo, spann den
       Wagen an“.
       
       Auch heute heißt es für mich wieder „Fridays for Future“ und wir werden
       diesmal sogar als Demo vom Invalidenplatz bis zum Kanzleramt ziehen.
       
       Auf die Frage, wie lange wir noch weiter „streiken“, sprich unsere Arbeit,
       also Schule und Uni, niederlegen, heißt die Antwort: „So lange, bis sich
       etwas ändert.“ In die richtige Richtung, versteht sich.
       
       15 Feb 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nora Sanz
       
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