# taz.de -- Deutsche Welle und Reinhard Grindel: DFB-Präsident bricht Interview ab
       
       > Am Freitag geht es in Miami um die Zukunft des internationalen Fußballs.
       > DFB-Boss Grindel mag kritische Fragen nicht hören.
       
 (IMG) Bild: „Jetzt machen Sie doch vernünftige Fragen“, saft Grindel im „Deutsche Welle“-Interview
       
       BERLIN taz | Reinhard Grindel arbeitete 15 Jahre seines Lebens als
       Journalist. Er war Redakteur bei Radio Schleswig-Holstein und SAT.1,
       zwischen 1997 und 2002 leitete er die ZDF-Fernsehstudios in Berlin und
       Brüssel. Der heutige Präsident des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) und
       ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete weiß also aus allen Stationen seiner
       beruflichen Karriere genau, wie Interviews funktionieren. Er ist ein
       Medienprofi.
       
       Beim Exklusivinterview mit der Deutschen Welle (DW) am Mittwoch war davon
       nichts zu merken. Nach 16 Minuten Gespräch nahm Grindel das Mikrofon von
       seinem Jackett und stand auf. „Lassen Sie mich in Ruhe“, sagte er zum
       sichtlich überraschten DW-Reporter Florian Bauer. „Jetzt machen Sie doch
       vernünftige Fragen, auf die ich vernünftig antworten kann“, forderte
       Grindel wenige Augenblicke zuvor.
       
       Nur noch drei Fragen zur WM in Katar möchte er da beantworten. Als Bauer
       sich für seine Fragen rechtfertigt, verlässt der Fußballfunktionär
       plötzlich den Raum. Die Deutsche Welle [1][hat das Videointerview in voller
       Länge veröffentlicht] sowie im Wortlaut transkribiert.
       
       Stein des Anstoßes waren Fragen zum Treffen des Fifa-Rats, das am Freitag
       in Miami stattfindet. Grindel ist seit 2017 Mitglied des Gremiums.
       Fifa-Präsident Gianni Infantino plant eine neue Klub-WM mit den weltweit
       besten Vereinsteams, eine Global Nations League für Nationalmannschaften
       sowie die Ausweitung auf 48 Teams bei der Männer-WM 2022 in Katar.
       Infantino soll für die Vermarktung der neuen Klub-WM und der weltweiten
       Nationalmannschaftsliga ein Angebot über 25 Milliarden US-Dollar vorliegen.
       
       Auf Twitter wurde Grindel für sein unsouveränes Verhalten im Umgang mit
       Journalisten scharf kritisiert. „Der Interviewte bricht ein Interview ab,
       weil ihm die Fragen nicht passen. Das kommt häufiger vor. Aber dass ein
       ehemaliger ZDF-Profi wie Grindel sich nicht mehr im Griff hat – und dann
       vor laufender Kamera“, [2][schrieb der Journalismus-Professor Volker
       Lilienthal.]
       
       Und [3][der Bild-Journalist Michael Windisch meint:] „Wenn man sich fragt,
       warum sich der „normale Fan“ vom „großen Fußball“ oftmals nicht mehr
       abgeholt fühlt – diese Arroganz und Dünnhäutigkeit hier könnten vielleicht
       Antworten darauf sein…“. (fsch)
       
       13 Mar 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.dw.com/de/dfb-pr%C3%A4sident-reinhard-grindel-wenn-wir-die-klub-wm-nicht-veranstalten-machen-es-kommerzielle-anbieter/a-47880428
 (DIR) [2] https://twitter.com/LilienthalV/status/1105820114396553216
 (DIR) [3] https://twitter.com/MichaWindisch/status/1105829372244779008
       
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