# taz.de -- Mauerstreit in den USA: Demokraten wollen Veto brechen
       
       > Der US-Kongress hat ein Ende des von Trump ausgerufenen Notstands
       > beschlossen – der Präsident legt sein Veto ein. Die Demokraten geben sich
       > kämpferisch.
       
 (IMG) Bild: Sichtlich guter Laune: US-Präsident Donald Trump
       
       WASHINGTON dpa | Führende US-Demokraten wollen das Veto von US-Präsident
       Donald Trump gegen eine Kongress-Resolution zum Ende des von ihm verhängten
       Notstands im Mauerstreit nicht kampflos hinnehmen. Die Vorsitzende des
       Abgeordnetenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, kündigte für den 26. März
       eine Abstimmung in der Kammer an, um das Veto des republikanischen
       Präsidenten zu überstimmen – auch wenn ein Erfolg kaum realistisch
       erscheint. Der Vorsitzende der demokratischen Minderheit im Senat, Chuck
       Schumer, warf Trump vor, die Verfassung mit Füßen zu treten.
       
       Im Streit um die von ihm angestrebte Mauer an der Grenze zu Mexiko hatte
       Trump am Freitag das erste Veto seiner Amtszeit eingelegt. Damit
       verhinderte er die vom Kongress beschlossene Aufhebung des Notstands an der
       Grenze zu Mexiko, den Trump zuvor selbst verhängt hatte. Um ein Veto des
       Präsidenten zu überstimmen, ist sowohl im Abgeordnetenhaus als auch im
       Senat eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Eine solche Mehrheit ist derzeit
       nicht in Sicht. Trump zeigte sich zuversichtlich, dass es nicht gelingen
       wird, sein Veto zu kippen.
       
       Mithilfe der Notstandserklärung will der republikanische Präsident die
       Finanzierung der von ihm geforderten Grenzmauer ohne Zustimmung des
       Parlaments sicherstellen. Der Kongress – das US-Parlament – hatte die von
       Trump gewünschten Mittel für den Mauerbau verweigert. Daraufhin rief Trump
       Mitte Februar einen Notstand an der Grenze aus.
       
       Am Donnerstag beschloss der von den Republikanern dominierte Senat eine
       Resolution, [1][mit der der Notstand beendet werden sollte]. In der Kammer
       stimmten 12 von 53 republikanischen Senatoren für die von den Demokraten
       eingebrachte Resolution. Das Abgeordnetenhaus, in dem die Demokraten die
       Mehrheit haben, hatte die Resolution bereits Ende Februar beschlossen.
       
       ## Weiteres Veto droht
       
       Trump will mit der Notstandserklärung andere Geldtöpfe vor allem beim
       Verteidigungsministerium anzapfen, um zusätzliche Milliarden für den
       Mauerbau zu beschaffen. Die Demokraten halten das für verfassungswidrig,
       weil der Kongress für die Bewilligung von Mitteln zuständig ist. Auch aus
       den Reihen der Republikaner gibt es Kritik daran, dass Trump den Kongress
       umgeht.
       
       Unmittelbar nach der Abstimmung im Senat kündigte Trump sein Veto an – das
       erste seiner mehr als zweijährigen Amtszeit. Trump sagte am Freitag: „Der
       Kongress hat die Freiheit, diese Resolution zu verabschieden, und ich habe
       die Pflicht, dagegen ein Veto einzulegen. Und ich bin sehr stolz, dagegen
       ein Veto einzulegen.“ Die Resolution sei unverantwortlich. Selten habe es
       bessere Gründe gegeben, einen Notstand auszurufen. Er betonte erneut, an
       der Grenze zu Mexiko gebe es eine „Invasion“. Die Grenzmauer war ein
       zentrales Wahlkampfversprechen Trumps.
       
       Die Abstimmung am Donnerstag war die zweite Schlappe binnen zwei Tagen für
       den Präsidenten im Senat. Erst am Mittwoch hatte der Senat gegen den Willen
       Trumps mehrheitlich für eine Resolution gestimmt, mit der die US-Hilfe für
       die von Saudi-Arabien geführte und hochumstrittene Militäroperation im
       Jemen beendet werden soll. Sieben republikanische Senatoren votierten
       gemeinsam mit den Demokraten und beschafften so die nötige Mehrheit. Ein
       Votum des Abgeordnetenhauses dazu steht noch aus – und Trump könnte auch
       gegen diese Resolution ein Veto einlegen.
       
       Trumps demokratischer Amtsvorgänger Barack Obama hatte in seinen acht
       Jahren im Weißen Haus [2][insgesamt zwölfmal ein Veto eingelegt]. Die
       Verfassung gibt dem US-Präsidenten das Recht, mit einem Veto zu verhindern,
       das vom Kongress beschlossene Gesetze und Resolutionen in Kraft treten. Es
       ist eines der wirksamsten Mittel des Präsidenten.
       
       16 Mar 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /US-Senat-votiert-gegen-Notstand/!5580759
 (DIR) [2] https://ballotpedia.org/Barack_Obama:_Vetoed_legislation
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Mauer
 (DIR) Notstand
 (DIR) US-Senat
 (DIR) Präsident Trump
 (DIR) Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Präsident Trump
 (DIR) USA
 (DIR) Donald Trump
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) US-Militärengagement im Jemen: Trump legt erneut ein Veto ein
       
       Die USA solle sich aus dem Jemen zurückziehen, fordert der US-Kongress.
       Präsident Donald Trump sieht das als Schwächung seiner Befugnisse.
       
 (DIR) Mauerbau an der US-Grenze: Demokraten klagen gegen Ausgaben
       
       Im Streit um Trumps geplante Mauer eröffnen die Demokraten mit einer Klage
       eine neue Front. Der Präsident sieht sich im kalifornischen Grenzgebiet um.
       
 (DIR) US-Notstand an der Grenze zu Mexiko: Demokraten scheitern gegen Trump
       
       Der Kongress wollte Trumps Notstand beenden, doch der Präsident legte Veto
       ein. Die Demokraten versuchten dieses zu überstimmen – erfolglos.
       
 (DIR) US-Grenze zu Mexiko: Eine Milliarde Dollar für den Zaun
       
       Für den Ausbau der Grenze zu Mexiko kann Präsident Trump auf seinen
       Verteidigungsminister zählen. Ziel sei es, den Drogenschmuggel einzudämmen.
       
 (DIR) US-Senat votiert gegen Notstand: Schlappe für Donald Trump
       
       Republikaner schlagen sich auf die Seite der Demokraten und stimmen gegen
       den ausgerufenen Notstand. Trump kündigt ein Veto gegen die Entscheidung
       an.
       
 (DIR) Kommentar Politik des US-Präsidenten: Trumps Woche der Niederlagen
       
       US-Präsident Donald Trump ist mit seinen Plänen gleich mehrfach spektakulär
       gescheitert. Das schwächt ihn aber nicht in seiner Machtposition.
       
 (DIR) Streit um die Grenzmauer: Abgeordnete gegen den Notstand
       
       Um Geld für den Bau einer Grenzmauer aufzutreiben, rief Trump den Notstand
       aus. Der Kongress stimmte nun dagegen. Ob das etwas ändert, ist fraglich.