# taz.de -- Berateraffäre bei der Deutschen Bahn: Vorstand stimmt Aufseher milde
       
       > Der Bahnvorstand zieht erste Konsequenz aus der Berateraffäre: Künftig
       > soll nicht er, sondern der Aufsichtsrat über Geld für Ex-Manager
       > entscheiden.
       
 (IMG) Bild: Die Bahn hat ehemalige Topmanager mit bestens dotierten Beraterverträgen versorgt
       
       BERLIN taz | Die Deutsche Bahn wird in Zukunft Beraterverträge an ehemalige
       Vorstandsmitglieder nur noch mit Zustimmung des Aufsichtsrats vergeben.
       Damit reagiert die Führung der Bahn auf die [1][Affäre um extrem hohe
       Honorare für ehemalige Topmanager]. Als erste Konsequenz habe der Vorstand
       beschlossen, dass solche Beraterverträge für ehemalige Vorstände künftig
       vom Aufsichtsrat abgesegnet werden müssen, hieß es aus Konzernkreisen
       gegenüber der taz.
       
       Damit will der Vorstand um Bahnchef Richard Lutz offenbar gut Wetter machen
       für die Aufsichtsratssitzung am kommenden Donnerstag. Dann verständigen
       sich die AufseherInnen bei einer außerordentlichen Sitzung über
       Konsequenzen aus der Affäre. Nachdem bekannt geworden war, dass frühere
       Manager der Bahn Beraterverträge mit sehr hohen Honoraren bekommen haben,
       hatte der Konzern eine unabhängige externe Rechtsanwaltskanzlei mit der
       Untersuchung der Vorgänge beauftragt. Der „Berichtsentwurf“ der Kanzlei
       liege vor und werde einer abschließenden Prüfung unterzogen, [2][teilte die
       Bahn mit].
       
       Brisant an der Affäre: Unter den mit exorbitanten Vergütungen Versorgten
       sind ehemalige Konzernvorstände. Mindestens einer der ehemaligen Chefs soll
       einen Beratervertrag mit einem Honorar in sechsstelliger Höhe bekommen
       haben, obwohl er nach seinem Ausscheiden eine Millionenabfindung erhielt.
       
       Die Fälle gehen zwar in die Zeit des früheren Bahnchefs Rüdiger Grube
       zurück. Nachfolger Richard Lutz ist aber in der Schusslinie, weil er
       seinerzeit Finanzvorstand war. Die Berateraffäre trifft die Bahn mitten in
       einer strategischen Neuausrichtung, mit der [3][aus dem maroden Konzern]
       ein moderner Mobilitätsanbieter werden soll. Darüber berät der Aufsichtsrat
       am kommenden Dienstag.
       
       11 Jun 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Kommentar-Beratervertraege-bei-der-Bahn/!5601440
 (DIR) [2] https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Die-Deutsche-Bahn-teilt-mit--4044764
 (DIR) [3] /Die-Deutsche-Bahn-und-die-Mobilitaetskrise/!5538042
       
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 (DIR) Anja Krüger
       
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