# taz.de -- Angriffe auf Öltanker im Golf von Oman: Immer lautere Drohgebärden
       
       > Jetzt beschuldigt auch Saudi-Arabien den Iran, hinter den Angriffen auf
       > zwei Tanker zu stehen. Teheran deutet dagegen Richtung Washington.
       
 (IMG) Bild: Die mutmaßlichen Angriffe fanden im Golf von Oman statt
       
       RIAD afp | Nach den USA und Großbritannien hat auch Saudi-Arabien den Iran
       öffentlich beschuldigt, hinter den [1][mutmaßlichen Angriffen auf zwei
       Tanker] im Golf von Oman zu stecken. Kronprinz Mohammed bin Salman betonte
       am Sonntag zugleich, dass Saudi-Arabien „nicht zögern“ werde, sein Volk und
       seine „zentralen Interessen“ zu verteidigen. Der iranische
       Parlamentspräsident Ali Laridschani legte derweil nahe, dass die USA hinter
       den Explosionen auf den beiden Tankern stecken.
       
       Auf dem norwegischen Tanker „Front Altair“ und dem japanischen Schiff
       „Kokuka Courageous“ hatten sich am Donnerstagmorgen im Golf von Oman
       Explosionen ereignet. Washington und London [2][gehen von iranischen
       Angriffen auf die beiden Schiffe aus]. Teheran weist die Vorwürfe
       nachdrücklich zurück.
       
       Saudi-Arabiens mächtiger Kronprinz sagte der Zeitung Aschark al-Awsat, der
       Iran habe ausgerechnet während der Bemühungen von Japans Regierungschef
       Shinzo Abe, in dem Streit zwischen Teheran und Washington zu vermitteln,
       die zwei Tanker angegriffen. Saudi-Arabien wolle „keinen Krieg in der
       Region“, werde aber „nicht zögern“, gegen „jedwede Bedrohung unseres Volks,
       unserer Souveränität, unserer territorialen Unversehrtheit und unserer
       zentralen Interessen“ vorzugehen.
       
       Irans Parlamentspräsident Laridschani präsentierte in einer Rede vor dem
       iranischen Parlament einen anderen Schuldigen und deutete Richtung
       Washington.
       
       ## „Keinerlei Resultate mit den Sanktionen“
       
       „Es scheint, dass die verdächtigen Handlungen auf den Tankern im Golf von
       Oman die Wirtschaftssanktionen (der USA gegen den Iran) vervollständigen,
       denn sie (die USA) haben keinerlei Resultate mit diesen Sanktionen
       erzielt“, sagte er laut den iranischen Nachrichtenagenturen Irna und Isna
       in Teheran. Bereits am Donnerstag hatte Außenminister Mohammed Dschawad
       Sarif den USA einen Willen zur „diplomatischen Sabotage“ vorgeworfen.
       
       Wegen der britischen Anschuldigungen bestellte Teheran nach eigenen Angaben
       den britischen Botschafter Rob Macaire ein. Der Iran habe „scharf gegen die
       inakzeptablen und iranfeindlichen Positionen der britischen Regierung
       protestiert“, hieß es aus dem Ministerium. Der britische Außenminister
       Jeremy Hunt hatte zuvor erklärt, nach Einschätzung seiner Regierung stecke
       Teheran mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ hinter den
       Attacken.
       
       Botschafter Macaire wies die Darstellung, er sei einbestellt worden,
       zurück. „Interessant. Und neu für mich“, [3][schrieb er am Sonntag auf
       Twitter]. Vielmehr habe auf seine Bitte hin ein „dringendes Treffen“ im
       iranischen Außenministerium stattgefunden.
       
       16 Jun 2019
       
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 (DIR) [2] /Krise-zwischen-Iran-und-den-USA/!5600301
 (DIR) [3] https://twitter.com/HMATehran/status/1140104062622474242
       
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