# taz.de -- Parlamentswahlen in Griechenland: Konservative könnten Mehrheit holen
       
       > Vor der Wahl in Griechenland liegt die liberal-konservative Nea
       > Dimokratia in Umfragen klar vorne. Und Tsipras' Syriza nur bei 31,5
       > Prozent.
       
 (IMG) Bild: Könnte neuer griechischer Ministerpräsident werden: Kyriakos Mitsotakis
       
       ATHEN taz | 20 Parteien stellen sich für die vorgezogenen Parlamentswahlen
       am 7. Juli in Griechenland zur Wahl. Hauptanwärter sind die beiden großen
       Kontrahenten: [1][die Regierungspartei Bündnis der Radikalen Linken
       (Syriza)] des derzeit amtierenden Ministerpräsidenten Alexis Tsipras und
       [2][der liberal-konservative Herausforderer Nea Dimokratia (ND)] unter
       Parteichef Kyriakos Mitsotakis.
       
       Laut Umfrageergebnissen liegt die ND klar vorne. Das
       Meinungsforschungsinstitut MRB prognostiziert der Partei bis zu über 40
       Prozent der Wählerstimmen. Das könnte dank des griechischen Wahlsystems bis
       zu 163 der 300 Sitze im Parlament einbringen, also eine absolute Mehrheit.
       Denn der stärksten Partei werden nochmals 50 Sitze als Bonus dazugegeben.
       Alexis Tsipras hat in seiner Amtszeit immer wieder gegen diese Besonderheit
       angekämpft. Nun sollen die Wahlen ein letztes Mal nach diesem System
       erfolgen. Sollte die ND so stark abschneiden wie vorhergesagt, wäre es das
       erste Mal seit Ausbruch der Wirtschaftskrise in Griechenland vor zehn
       Jahren, das eine Partei eine so klare Mehrheit erhält.
       
       Syriza werden bis zu 31,5 Prozent der Stimmen vorhergesagt. Daraus ergeben
       sich höchstens 87 Sitze. Auf dem dritten Platz hat sich die Bewegung der
       Veränderung (KiNal) etabliert, die aus Mitgliedern der ehemaligen
       Volkspartei Pasok besteht. Die Sozialisten könnten über 20 Sitze erhalten.
       Die Kommunistische Partei (KKE) liegt laut Umfragen knapp dahinter mit bis
       zu 15 Sitzen und kann die faschistische Partei Goldene Morgenröte (XA) auf
       den fünften Platz verweisen. Die Umfragewerte für die Faschisten liegen
       zwischen 2,6 und 5 Prozent. Sie könnten demnach an der Dreiprozenthürde
       scheitern und nicht mehr in das Parlament einziehen.
       
       ## Syriza zerfällt in neue Bündnisse
       
       Auch der frühere Finanzministers Yanis Varoufakis mit seiner Partei MeRA25
       sowie die Partei Plefsi Eleftherias der ehemaligen Parlamentspräsidentin
       Zoi Konstantopoulou sind aufgestellt. Beide PolitikerInnen haben Anfang
       2015 der Regierungspartei Syriza angehört und das linke Bündnis verlassen,
       nachdem Tsipras ankündigte, mit den Gläubigern ein neues Spar- und
       Reformpaket zu unterzeichnen.
       
       Etwa zehn Prozent der WählerInnen sind laut Umfragen noch unentschlossen.
       Es wird mit einer niedrigen Wahlbeteiligung gerechnet, auch weil es in
       Griechenland keine Briefwahl gibt. Es muss dort gewählt werden, wo man
       gemeldet ist. In den Sommermonaten befinden sich jedoch zahlreiche
       Saisonarbeiter nicht an ihrem Wohnort.
       
       7 Jul 2019
       
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 (DIR) Theodora Mavropoulos
       
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