# taz.de -- taz🐾sachen: Go veganin Dresden
       
       Auch vegane tazler*innen haben es gewagt und sind in der Sachsen-WG in
       Dresden vertreten. Warum ist das eine große Sache? Für alle
       Nicht-Veganer*innen zum Verständnis: Berlin ist der Vegan-Himmel, sozusagen
       eine rosarote Blase aus Zuckerwatte. Oft wird Veganer*innen aus Berlin erst
       außerhalb der Stadt wieder bewusst, dass sie nicht in der Mehrheit sind und
       bei weitem nicht alle Köch*innen bereit sind, bei Speisen Käse oder Butter
       wegzulassen.
       
       Diese harte Realität hat dazu geführt, dass Veganer*innen gut vernetzt
       sind: Es gibt Facebook-Gruppen für verschiedene Städte und Regionen,
       Webseiten oder Apps, die Veganer*innen auf Reisen helfen, überall
       pflanzliches Essen zu finden.
       
       Dank der Empfehlungen aus der App und von anderen Veganer*innen hatten die
       veganen Sachsen-WG-Bewohner*innen bisher eine ziemlich leckere Zeit. Zu
       Beginn fühlt man sich erst einmal ein wenig verloren und befürchtet, sich
       nur von Pommes mit Ketchup und Falafel ohne Sauce ernähren zu können. Vor
       allem, wenn man nur mit Mischkostesser*innen unterwegs ist. In einem
       Eckcafé guckt die Kellnerin verdutzt, als sie auf vegane Alternativen
       angesprochen wird. Ihre Kollegin kann helfen – allerdings gibt es nur einen
       gemischten Salat mit Essig und Öl. Sogar die Croûtons werden weggelassen,
       weil sie in Butter geschwenkt wurden.
       
       In einem traditionell ostdeutschen Restaurant gibt es dann schließlich ein
       einziges veganes Gericht – aber leider nicht zur Mittagszeit. Aber wer
       sucht und sich von anderen Veganer*innen Tipps geben lässt, der findet auch
       Alternativen. Der vegane Teller beim Sudanesen ist voll mit gegrilltem
       Gemüse, Falafel und Salat. In einer anderen Straße gibt es gleich mehrere
       rein vegane Läden: Burger, Gyros, Döner – und sogar die Kräutersoße ist
       vegan. Auch veganen Flammkuchen, Currywurst und Kuchen konnten die
       Veganer*innen in Dresden ausfindig machen. Ein absolutes Highlight war aber
       eine Eisschokolade. Solche Spezialitäten gibt es tatsächlich nur sehr
       selten in der veganen Variante, denn es müssen schließlich Milch, Eis UND
       Sahne durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. So kann man sich also
       auch in Dresden wie in einer veganen Zuckerwatten-Blase fühlen. Juliane
       Fiegler Belinda Grasnick
       
       5 Aug 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Juliane Fiegler
 (DIR) Belinda Grasnick
       
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