# taz.de -- Sommerschulen in Berlin gestartet: Sommer, keine Ferien
       
       > In Sommerschulen sollen Kinder und Jugendliche die Lernrückstände durch
       > den Corona-Lockdown aufholen. Die Teilnahme bleibt aber freiwillig.
       
 (IMG) Bild: Ferienarbeit: 11.500 SchülerInnen wollen in den Sommerferien etwas lernen
       
       BERLIN taz | Sommer, Sonne, Badespaß – schulfrei? Am letzten Donnerstag
       haben die sehnlichst erwarteten Sommerferien in Berlin begonnen. In diesem
       Jahr jedoch werden die freien Wochen überschattet von den Folgen der
       coronabedingten Schulschließungen. Seit Mitte März wurde den Schüler:nnen
       viel abverlangt, um von zu Hause aus mit dem Lernstoff am Ball zu bleiben.
       Und die erschwerten Bedingungen haben jede Schüler:in nicht gleichermaßen
       getroffen, weil die Bedingungen zu Hause sehr unterschiedlich ausfielen,
       wie auch [1][PädagogInnen immer wieder betont haben].
       
       „Während der Coronazeit waren die Lernfortschritte bei vielen Schülerinnen
       und Schülern nicht so groß, wie sie es normalerweise gewesen wären“, räumt
       auch [2][Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD)] ein. An diesem Mittwoch
       ist sie in die Wilma-Rudolph-Schule nach Zehlendorf gekommen, um das
       Konzept der Sommerschulen vorzustellen, das mit Unterstützung von freien
       Trägern aus der Jugendhilfe realisiert wird.
       
       Das Konzept sieht für Schüler:innen der ersten, zweiten sowie der siebten
       bis neunten Klassen freiwilligen Unterricht in Kleingruppen von maximal
       acht Teilnehmer:innen vor: bis zu drei Wochen lang jeweils 15 Stunden
       Vokabeln und Einmaleins statt Badesee.
       
       Ziel ist es, all denen in den Kernfächern Mathe, Deutsch und Englisch auf
       die Sprünge zu helfen, die durch die wochenlangen Schulschließungen den
       Anschluss zu verlieren drohen. Das Angebot richtet sich zudem explizit an
       Schüler:innen in den sogenannten Willkommensklassen, die oft einen
       Fluchthintergrund haben und daher besonderer Sprachförderung bedürfen.
       
       ## Zwei Wochen Intensivunterricht
       
       Schulleiterin Maria Kottrup meint: „Diese Initiative ist für den Moment
       absolut richtig. Sie wären überrascht, wie viel Lernstoff die Schüler:innen
       in zwei Wochen Intensivbetreuung nachholen können.“
       
       An der Wilma-Rudolph-Schule haben sich von den 450 Schüler:innen der
       infrage kommenden Jahrgangsstufen bereits 90 angemeldet. Insgesamt haben
       sich laut Scheeres 11.500 SchülerInnen in Berlin angemeldet. Wer Bedarf
       hat, entscheiden letztlich die Lehrkräfte, die während der
       Schulschließungen mit Eltern und Kindern in Kontakt standen. Sie sind es
       auch, die gemeinsam mit Trägern der freien Jugendhilfe sowie
       Referendar:innen und Lehramtsstudierenden den Unterricht gestalten sollen.
       
       Eine von den Sommerschulen-Lehrerinnen ist Ilayda Kiziltan, die an der
       Freien Universität Berlin Englisch und Physik auf Lehramt studiert. Für sie
       ist die Sommerschule eine Chance, Unterrichtserfahrung zu sammeln und sich
       in den Semesterferien etwas Geld dazuzuverdienen.
       
       Aus ihrer Sicht ist der Bedarf da: „Gerade im Englischen bemerke ich die
       Defizite. Was Grammatik und Zeitformen angeht, benötigen einige wirklich
       noch Hilfe.“ Auch die Kinder selbst gestehen sich die eigenen Wissenslücken
       ein. So hat sich ein Schüler der Klasse aus eigener Initiative angemeldet.
       Ob er kommt, ist dann übrigens ihm überlassen – die Sommerschule ist
       freiwillig.
       
       1 Jul 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Kinder-in-der-Coronakrise/!5691595&s=lehrerin+corona/
 (DIR) [2] /Berlins-Bildungssenatorin-im-Interview/!5683309&s=sandra+scheeres/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Kühne
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Sandra Scheeres
 (DIR) Homeschooling
 (DIR) Sandra Scheeres
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Sandra Scheeres
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Maskenpflicht beschäftigt Senat: Erst mal reden
       
       Am Montag beginnt die Schule mit neuen Corona-Auflagen. Bildungssenatorin
       Scheeres (SPD) will Maskenverweiger nicht automatisch nach Hause schicken.
       
 (DIR) Digitale Schule während Corona: Digital bleibt mangelhaft
       
       Hat die Corona-Pandemie der dringend notwendigen Digitalisierung des
       Schulalltags Vorschub geleistet? Eine Bilanz zum Ende des Schuljahres.
       
 (DIR) Debatte um Schulöffnungen in Berlin: Abstand nehmen vom Abstand halten
       
       Der Bildungsausschuss diskutiert in einer Sondersitzung über die Öffnung
       von Kitas und Schulen. Zweifel an der Personalkalkulation.
       
 (DIR) Kita- und Schulöffnungen in Berlin: Das wird knirschen
       
       Die Schulen in Berlin sollen nach den Sommerferien zurück in den
       Regelbetrieb, die Kitas schon ab Montag. Das ist richtig so.