# taz.de -- Waldbrände in den USA: Zahl der Toten steigt
       
       > Die Waldbrände an der Westküste der USA haben verheerende Ausmaße
       > erreicht. Vielerorts brennt es weiter. Behörden hoffen auf günstige Winde
       > und Regen.
       
 (IMG) Bild: Wenn nichts mehr bleibt: die Waldbrände an der US-Westküste wüten weiter
       
       PORTLAND dpa | Bis Samstag, 12. September, sind laut Medienberichten
       mindestens 29 Menschen [1][bei den Waldbränden an der Westküste der USA]
       gestorben. Der Fernsehsender NBC berichtete von 20 bestätigten Toten im
       Bundesstaat Kalifornien seit Mitte August und acht Opfern in Oregon und
       einem in Washington. In den drei Staaten entlang der Küste waren zudem
       Dutzende Menschen als vermisst gemeldet, lokale Behörden befürchteten
       weitere Todesopfer.
       
       Zehntausende Menschen mussten auf der Flucht vor den Flammen bereits ihre
       Wohnungen verlassen, Hunderttausende sind allein in Oregon angewiesen, sich
       zumindest auf eine Evakuierung vorzubereiten. Laut New York Times war in
       den vergangenen Wochen eine Fläche von umgerechnet rund 20.200
       Quadratkilometern Waldgebiet abgebrannt, in etwa die Fläche von
       Rheinland-Pfalz oder Sachsen-Anhalt.
       
       Zahlreiche Feuerwehrleute kämpften am Wochenende weiter gegen die
       Waldbrände, an einigen Orten stabilisierte sich die Lage etwas. Im
       Bundesstaat Oregon wurden laut der Zeitung „The Oregonian“ die
       Evakuierungs-Warnstufen in einigen Gebieten gelockert. Dort und in
       Kalifornien hofften die Behörden auf eine Entspannung durch günstige Winde
       und möglichen Regen.
       
       [2][US-Präsident Donald Trump] will sich am Montag, 14. September, zum
       ersten Mal persönlich in Kalifornien über die Waldbrände unterrichten
       lassen. Trump werde McClellan Park besuchen, eine Siedlung nördlich von
       Sacramento im Zentrum des Bundesstaates, bestätigte Sprecher Judd Deere am
       Samstag. Er werde dort an einer Besprechung mit Einsatzkräften der Region
       und des Bundes teilnehmen. Trump hatte für das Wochenende und den Beginn
       der Woche Wahlkampftermine im angrenzenden Bundesstaat Nevada geplant, laut
       US-Medien war auch ein Termin in Arizona am Montag vorgesehen.
       
       „Mir bricht das Herz um meinen wunderbaren Staat“, schrieb Oregons Senator
       Jeff Merkley am Samstag auf Twitter zu Bildern von abgebrannten Häusern.
       „Dies ist die Verwüstung, die ich heute sehe, hinterlassen von diesen nie
       gesehenen Waldbränden. Straßenzüge von Häusern und Geschäften, Hoffnungen
       und Träume, Geschichte und Zukunft, alles dezimiert.“
       
       In diesem Jahr waren in Oregon laut New York Times wegen großer Trockenheit
       besonders die Böden im Nordwesten des Staates ausgedörrt, wodurch die
       Brände auch in Regionen vordringen, die typischerweise nicht von Feuern
       betroffen sind. In Oregon kamen die Brände am Samstag auch der Großstadt
       Portland nahe. Laut der Datenbank IQAir war sie weltweit die Stadt mit der
       größten Luftverschmutzung. Auch auf CNN hatten Ärzte berichtet, dass die
       Luftqualität in vielen Städten ein gesundheitsschädliches Niveau erreicht
       habe.
       
       ## Inmitten der Klimakrise
       
       Waldbrände lodern in einem Dutzend Staaten im Westen der USA, darunter in
       Utah, Wyoming, Arizona, Colorado oder Idaho, wie die Bundesbehörde National
       Interagency Fire Center mitteilte. Rund 29.000 Feuerwehrleute und andere
       Einsatzkräfte kämpfen laut der Behörde in der gesamten betroffenen Region
       gegen die Flammen an.
       
       „Wir befinden uns in einer Klimakrise“, hatte der kalifornische Gouverneur
       Gavin Newsom am Freitag bei einem Ortsbesuch in den ausgebrannten Wäldern
       nahe der Ortschaft Oroville erklärt. Viele Wissenschaftler hätten diese
       Entwicklung schon vor Jahren vorausgesagt.
       
       Es gilt unter Wissenschaftlern als sicher, dass die Klimakrise Trockenheit,
       Hitze und Wetterextreme verschärft, die zu heftigeren Waldbränden
       beitragen. Schon jetzt zählen sechs der derzeitigen Brände zu den 20
       größten in der Geschichte Kaliforniens seit Beginn der Aufzeichnungen um
       1930.
       
       13 Sep 2020
       
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