# taz.de -- RWE will Tagebau erweitern: Rodungen nahe dem Hambi
       
       > RWE bereitet den Ausbau seines Tagebaus Garzweiler vor. Waldbesetzer
       > kritisieren, dass der Energiekonzern die Coronamaßnahmen ausnutze.
       
 (IMG) Bild: Waldbesetzung nahe des bedrohten Dorfes Keyenberg im September 2020
       
       AACHEN taz | Der Hambacher Wald soll zwar erhalten bleiben – nicht weit
       davon entfernt bereitet der Energiekonzern RWE die [1][Erweiterung des
       Kohletagebaus Garzweiler] aber weiter vor.
       
       Am Dienstag, gleich nach Inkrafttreten des zweiten Corona-Lockdowns, hat er
       mit dem Fällen von Bäumen nahe der bedrohten Dörfer Keyenberg und Lützerath
       begonnen. Bei Lützerath wurde denn auch gestern der erste Baum zeitweise
       von KlimaschützerInnen besetzt. „Der Kohlekonzern hofft, dass wir uns wegen
       der Pandemie nicht wehren können“, schreibt die lokale Initiative „Alle
       Dörfer bleiben“.
       
       RWE hat die Landstraße L277 zwischen Keyenberg und Lützerath schon im
       Sommer angefangen abzureißen, begleitet von Protesten von Anwohnern und
       KlimaschützerInnen. Entlang der Straße, die RWE jetzt „Werkstraße“ nennt,
       stehen noch hunderte Bäume. Diese Allee ist für Menschen „die letzte Linie,
       die uns noch bleibt“ zum Tagebauloch und den Baggermonstern, nur wenige
       hundert Meter entfernt.
       
       Neben dem RWE-Personal und seinen Sicherheitsleuten ist auch eine
       Hundertschaft der Aachener Polizei vor Ort. Eine Prozession der
       christlichen Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ wurde laut „Alle
       Dörfer bleiben“ „von der Polizei gekesselt, als sie sich der Baumbesetzung
       näherte“.
       
       ## „RWE nutzt den Lockdown schamlos aus“
       
       Die TagebaugegnerInnen kritisieren: „RWE nutzt den Lockdown schamlos aus,
       um ohne Aufsehen Bäume fällen zu können.“ RWE ließ eine Anfrage der taz bis
       Dienstagnachmittag unbeantwortet.
       
       Auch in den vereinzelt noch bewohnten Dörfern Morschenich und Manheim gehen
       derweil die Abrissarbeiten weiter. Statt Kohle geht es hier aber um neue
       Kiesgruben. Der angeblich gerettete Hambi würde zur austrocknenden
       Halbinsel.
       
       3 Nov 2020
       
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 (DIR) Bernd Müllender
       
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